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So will sich Lienz vor Terroranschlägen schützen

Was stoppt einen Lkw mit 50 km/h? Diese Frage beschäftigte den Gemeinderat. 

Nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg im Dezember 2024 forderte die Bezirkshauptmannschaft Lienz bei der Stadt Vorschläge ein, wie man speziell Veranstaltungen auf dem Lienzer Hauptplatz besser vor einer Lkw-Terrorattacke schützen könnte.

Darüber wurde nun am 9. September im Lienzer Gemeinderat diskutiert, wobei die Frage der Relevanz – ist ein so spezifischer Terroranschlag wie in Magdeburg in Lienz mit ausreichender Wahrscheinlichkeit erwartbar – kein Thema war. 

Man war sich quer durch die Fraktionen einig, dass zwar die Polizei für Sicherheit sorgen müsse, die Stadt aber Verantwortung für die technische Absicherung diverser Events trage. Also wurde über verschiedene Arten von Sperren diskutiert, einige Beispiele wurden gezeigt, auch Kosten kamen zur Sprache. 

Die auf den ersten Blick logischste Variante – im Zuge der Hauptplatzsanierung einfach versenkbare Poller wie vor dem Volkshaus einzubauen – verlor im Lauf der Diskussion zunehmend an Boden gegenüber flexiblen Lösungen, die auch an anderen Orten zum Einsatz kommen könnten. Gegen fix etablierte Poller im Boden wurde – neben Wartungskosten – auch angeführt, dass dann zwingend eine Ampelanlage an beiden Seiten des Hauptplatzes benötigt würde. 

Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung war die Absicherung durch flexible Schutzbarrieren bereits Thema im Stadtrat, der drei Varianten unterschiedlicher Hersteller prüfte und das Armis-System der Schweizer Consel Group favorisiert. Es besteht aus zwei unterschiedlichen Typen von mobilen Fahrzeugsperren, Armis GO und Armis ONE, die je nach Anforderung kombiniert werden können. 

Je vier Elemente beider Typen würden 93.214 Euro kosten. Die Systeme sind in 15 Minuten aufgestellt. Wie sie einen heranbrausenden 7,5 Tonnen schweren Lkw stoppen, kann man in Videos bewundern.

Grundsätzlich war man sich schnell einig, solche Systeme machen Sinn nicht nur auf dem Hauptplatz, sondern auch bei anderen Events. Flexibilität ist hier Trumpf. Was zur Frage führte, ob man nicht mit den Talboden-Gemeinden Vereinbarungen abschließen und damit die Kosten zumindest teilweise refinanzieren könnte.

Auch eine Kostenbeteiligung von Landesbehörden wollte die Bürgermeisterin klären, neben einer weiteren, sehr wichtigen Frage: Die Absperrungen sind rot. Doch das „Branding“ der Stadt setzt auf die Farbe „Sonnengelb“. Ob die Lkw-Stopper auch in dieser Trendfarbe erhältlich sind, will Elisabeth Blanik auskundschaften. Sie versicherte abschließend: „Ich werde schauen, was wir an Schönheit aus diesen Teilen herausbringen.“ 

Sind alle technischen, finanziellen und ästhetischen Fragen geklärt, wird das Thema noch einmal zur Abstimmung vorgelegt. 

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

18 Postings

Irene
vor 2 Monaten

Ja Karlheinz, das zeigt von Hausverstand u. dürfte die effektivste u. billigste Lösung sein. Die LKWs der Stadt Lienz stehen vermutlich sowieso zur Entfernung sonstiger Hindernisse bereit u. müssen nicht erst angemietet werden.

 
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Biker
vor 2 Monaten

Deshalb hatte man früher eine Stadtmauer :-)

 
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    karlheinz
    vor 2 Monaten

    Bei besonderen Anlässen dürften wohl auch 2 LKWs der Stadt Lienz an den fraglichen Stellen eine sogenannte "Stadtmauer"bilden.

     
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Calimero
vor 2 Monaten

Zitat: @ Milieubedingte Unmutsaeusserung: "Daher sollte man sich besser Gedanken darüber machen, wie man diesen besseren Zustand von vor 15 Jahren wiederherstellt und nicht, welche Farbe diese kommunale Panzerigel haben sollen." Genau darum gehts, nicht um Betonriegel oder Eisenpoller ! Nebenbei gibts in den Osttiroler Betonwerken genügend Restbeton-Klötze um die 2 tonnen schwer, die kosten fast nichts im Gegensatz zu den kolportierten 94.000,-- und sind genauso flexibel, und anmalen könnens die ganz nach Geschmack....

 
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    wolf_C
    vor 2 Monaten

    ... schau: das ist ja Gemeindegeld, und nit Geld von den Senatoren; das ist gleich wie bei der Pflasterung, die ist auch jedes Jahr kaputt, und wird saniert mit welchem Geld? ...

     
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DimebagDarell
vor 2 Monaten

stellts doch ein paar fette Laustersteine auf, passt zu Osttirol... Aaaaaah, die sind ja nicht gelb... (Satire off).

 
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Joe B. Tolliver
vor 2 Monaten

Wenigstens hat auch die Frau Bürgermeisterin mittlerweile erkannt dass rot nicht schön ist. Der Testfahrer in den beiden Videos möchte man nicht sein.

 
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Macki
vor 2 Monaten

Also meiner Meinung nach haben die KFZ der Sicherheitsfirmen bei den letzten Veranstaltungen dieses "Problem" sehr einfach gelöst. Sehe hier keinen Grund Gemeindegeld auszugeben. Das soll die Gemeinde den Veranstaltern auftragen und Lienz braucht kein Geld für häßliche Steher ausgeben.

 
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chiller336
vor 2 Monaten

das war wieder so klar .... diese sperren werden nur bei veranstaltungen zum einsatz kommen ... und müssen deshalb unbedingt sonnengelb sein? vermutlich nur mit aufpreis tz tz. hat sich dann auch wer - im fall des falles - gedanken darüber gemacht, wieviel die sanierung des pflasters nach so einem vorfall kosten wird? (letzter teil ist wahrlich ironisch gemeint)

 
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Milieubedingte Unmutsaeusserung
vor 2 Monaten

"Wir lassen uns unsere Art zu leben nicht nehmen." (und deshalb müssen wir jetzt Veranstaltungen in einer bedeutungslosen Kleinstadt mit Merkelpollern schützen)

 
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    Her Anonym
    vor 2 Monaten

    Bis dann mal was passier und die Schreie groß sind... Haben oder nicht haben .. Das kauft man 1x wenn nix passiert! Aber ein Poller wäre das beste. Funktioniert in Innichen ja auch .

     
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      Milieubedingte Unmutsaeusserung
      vor 2 Monaten

      Es geht ja nicht darum, ob man so etwas kauft oder nicht, sondern darum, dass so etwas vor 15 Jahren nicht notwendig war und inzwischen offenbar etwas passiert ist, was es notwendig macht. Daher sollte man sich besser Gedanken darüber machen, wie man diesen besseren Zustand von vor 15 Jahren wiederherstellt und nicht, welche Farbe diese kommunale Panzerigel haben sollen.

       
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      Interessierter
      vor 2 Monaten

      Sind Sie sich sicher, dass die Poller in Innichen wegen der Terrorgefahr errichtet worden sind ?

       
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      chiller336
      vor 2 Monaten

      apropos panzerigel - in der lavanter forcha stehn im wald jede menge panzerigel herum, mitten im wald. die wären sogar grün lackiert ... ich mein nur wegen wolf_c ....auch die könnte man vermutlich leihweise ergattern. und vielleicht darf man auch eine kleine gelbe sonne draufmalen ... so a la atomstrom nein danke

       
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    nachdenken
    vor 2 Monaten

    Genau - das ist die Welt in der wir leben wollen! Ich sag jetzt nichts mehr, aber: Gedanken sind frei ! 😉

     
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      TW-WU
      vor 2 Monaten

      "Im vergangenen Jahr ist in Österreich 38 Mal „Mord, tödlicher Angriff“ als Todesursache festgestellt worden. Das meldet die Statistik Austria. Bemerkenswert: Gemessen an der Bevölkerung zu Jahresbeginn waren das so wenige wie noch nie seit Start dieser Aufzeichnungen 1970. Bis in die 1990er Jahre handelte es sich um drei, vier Mal so viele.

      Die meisten Mordopfer der vergangenen 50 Jahre wurden 1984 festgestellt: 134. Pro 100.000 Einwohner zu Jahresbeginn waren das 1,77. 2012 gab es in absoluten Zahlen so wenige wie noch nie: 36. Gemessen an der Bevölkerung waren das aber geringfügig mehr als im vergangenen Jahr (0,43).... "

      Auch wenn ihnen fpötv, auf1, oe24, express und der andere rechte boulevardmüll täglich was anderes eintrichtern will....

      Ist zwar ein artikel von 2021. Die zahlen sind zwar in den letzten jahren wieder etwas angestiegen, aber bei weitem nicht wie in den 70er und 80er jahren.

      https://diesubstanz.at/gesellschaft/weniger-mordopfer-2/

       
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      nachdenken
      vor 2 Monaten

      @TW-WU: WOW, sie können Gedankenlesen und sich auch noch die Welt (widewidewitt) so machen, wie sie ihnen gefällt? Schön für Sie 😉 !

       
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    Maik Eva
    vor 2 Monaten

    Poller bei jedes Veranstaltung, Messerverbot, Kopftuchverbot, Kinderehenverbot - passt alles perfekt zusammen. Schönes neues Österreich!

     
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