Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Innsbruck und die Diözese Innsbruck haben ein Qualifizierungsprogramm für Frauen aus dem Globalen Süden initiiert. Im Rahmen eines Pressegesprächs wurden das neu gegründete Sophia Institute und die ersten drei Stipendiatinnen des „International Fellowship Programme for Female Leadership“ präsentiert.
Die Initiative richtet sich an Frauen, die in ihrer Heimat bereits gesellschaftlich aktiv sind und sich dort in sozialen, bildungsorientierten oder religiösen Projekten engagieren. Über Stipendien, Mentoring und akademische Begleitung ermöglicht das Programm eine Promotion an der Katholisch-Theologischen Fakultät. Ziel ist es, die Frauen wissenschaftlich zu qualifizieren und zugleich die österreichische Gesellschaft durch internationale Impulse zu bereichern.

Drei Frauen wurden heute als erste Stipendiatinnen vorgestellt. Essence Ene Ujah aus Nigeria studiert Philosophie. Sie setzt sich in ihrer Heimat seit Jahren für die Bildung von Kindern in unterversorgten Gemeinden ein und gründete eine NGO, die Frauen berufliche Perspektiven eröffnet. Ihre Dissertation widmet sie Fragen der Identität und Erkenntnistheorie.
Schwester Arul Rosy Rabella George aus Indien gehört den Schwestern der Nächstenliebe von St. Anne an. Mit einem Master in Mathematik und einem Lizenziat in Bibelstudien verbindet sie naturwissenschaftliche und theologische Bildung. In ihrer Promotion will sie die Rolle der Frau in der Kirche im Neuen Testament untersuchen.
Schwester Mirian Uchechi Anyanwu aus Nigeria ist Mitglied der Töchter der Nächstenliebe vom Kostbarsten Blut. Sie verfügt über umfassende theologische Abschlüsse und leitete bereits kirchliche Institutionen in ihrem Land. Ihre Dissertation in Innsbruck wird sie in Moraltheologie mit einem spezifischen Fokus auf Frauen verfassen.
Das Sophia Institute versteht sich nicht nur als Förderprogramm, sondern als Plattform für Globales Lernen. „Praxiseinsätze und Bildungsformate tragen die Perspektive der Stipendiatinnen in die österreichische Gesellschaft“, erklärte Julia Stabentheiner, Leiterin des Welthauses der Diözese. Vizerektor Gregor Weihs hob die Bedeutung interdisziplinärer und internationaler Impulse für Wissenschaft und Gesellschaft hervor.
Bischof Hermann Glettler betonte den kirchlichen Mehrwert der Initiative: „Die Fakultät war für die Diözese seit jeher ein großer Gewinn. Mit dem Sophia Institute wird dieser Weg nun auch für Frauen geöffnet.“ Damit werde ein Stück kirchliche Tradition fortgeschrieben – diesmal mit weiblichen Führungsperspektiven.
Träger des Sophia Institutes sind die Diözese Innsbruck und die Katholisch-Theologische Fakultät. Ein Beirat aus Vertreterinnen und Vertretern von Universität, Diözese und Entwicklungszusammenarbeit entscheidet über die Vergabe der Stipendien. Aktuell sind schon mehr als 100 internationale Studierende an den Doktoratsprogrammen der Fakultät eingeschrieben.
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