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Die Iselufer werden unterschiedlich abgesichert. Auf der Straßenseite erfordert ein neuer Gehsteig eine Verbreiterung durch eine zweite Steinmauer, zum Iselkai hin reicht eine Steinschüttung. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Die Iselufer werden unterschiedlich abgesichert. Auf der Straßenseite erfordert ein neuer Gehsteig eine Verbreiterung durch eine zweite Steinmauer, zum Iselkai hin reicht eine Steinschüttung. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Der letzte „Bauwinter“ an der Isel hat begonnen 

Iselsteg ab 10. November bis zum Frühjahr gesperrt. Gemeinderat muss beachtliche Mehrkosten genehmigen.

In und an der Isel im Stadtgebiet von Lienz wird bei Niedrigwasser wieder gebaggert. Ab sofort startet die dritte Etappe des wuchtigen Bauvorhabens. Es soll einerseits Schutz vor einem Jahrhundert-Hochwasser (HQ100) bieten und realisiert andererseits mit beachtlichem Aufwand einen breiten, vollständig betonierten Gehsteig entlang der Einbahnstraße am Rechten Iselweg von der Spitalsbrücke bis zur Pfarrbrücke. Ein Radweg ist hier nicht geplant. 

Ein breiter Gehsteig wird künftig am Rechten Iselweg entlang führen. Sogar „Aussichtsplattformen“ soll es hier geben. Die Straße wird noch bis Weihnachten gesperrt. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Nach den Vorstellungen der Stadtpolitik und -verwaltung sollen aber Fußgänger künftig nicht nur entlang der Kastanienallee am Iselkai dahinschlendern, sondern auch am gegenüberliegenden Flussufer. Dafür wurde eigens eine zweite massive Naturstein-Mauer vor die alte Flussmauer gebaut, um so die Dammkrone breit genug für das Betonband des künftigen Gehwegs zu machen. Dieser betonierte Fußweg muss an die Spitalsbrücke baulich angebunden werden, was zu Beginn der Planung offenbar nicht einkalkuliert wurde und Mehrkosten von rund 85.000 Euro verursacht. 

Die neue Flussmauer endet bei der Spitalsbrücke, ebenso wie der betonierte neue Gehweg, dessen Anbindung an die Brücke Mehrkosten von 85.000 Euro verursacht. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Am orografisch linken Ufer, dem Nordufer des Flusses, leistet die alte Mauer weiter ihre Dienste, zusätzlich abgesichert und verstärkt durch eine vorgelagerte Steinschüttung. Mit zwei Ausnahmen: Von der Pfarrbrücke flussabwärts wurde ebenfalls eine zweite Natursteinmauer gebaut, offenbar aus optischen Gründen und nur bis zum Ende der Wohnanlage. Hier wurde der Iselkai auch verbreitert, gerodet, neu asphaltiert und mit Beton-Sitzmöbeln versehen. 

Unterhalb des Pegelhäuschens auf der Höhe des Spielplatzes am Iselkai sollen einige Bäume, Sträucher und bestehende Bänke einer „Isellounge“ weichen, einem Einschnitt in die Uferbebauung, der ein Stück weit hinunter zum Fluss führen soll. Dieses Bauwerk ist nicht unumstritten und wird nicht vom Bund mitfinanziert. Die „Lounge“ geht ausschließlich auf Kosten der Stadt. 

Der Lkw auf dem Foto markiert ungefähr jene Stelle, an der ein Einschnitt in die Uferbebauung Platz für eine „Isellounge“ machen soll.

Im Februar 2022 genehmigte der Gemeinderat für stadteigene Baumaßnahmen eine Summe von 278.000 Euro. Punkt 1 auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung morgen Dienstag, 21. Oktober, lautet: „Hochwasserschutz Isel. Bericht und Genehmigung von Mehrleistungen sowie Erhöhung der Kosten der Stadtgemeinde Lienz an nicht förderfähigen Leistungen“. 

Angeführt sind neben den oben erwähnten 85.500 Euro für den Gehsteig auch höhere Kosten für die Planung und Baustellenabwicklung sowie ein breiteres Widerlager am Iselsteg und „Unvorhergesehenes“. All das summiert sich auf 166.500 Euro an Mehrkosten gegenüber den ursprünglich kalulierten 278.000 Euro auf. Neue Gesamtsumme: 444.500 Euro. 

Der Iselsteg wird ab 10. November bis zum Frühjahr gesperrt. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Großteils vom Bund gefördert wird der generelle Umbau des Iselstegs, der künftig ohne Pfeiler ausgeführt wird, um Verklausungen bei Hochwasser zu vermeiden. Der viel frequentierte Fußgänger- und Radübergang über den Fluss wird ab 10. November bis zum Frühjahr des kommenden Jahres gesperrt werden. 

„Das ist unumgänglich, da wir für die vorbereitenden und abschließenden Arbeiten einen Kran im Bachbett der Isel benötigen, damit dort das Tragwerk zusammengebaut und von dort eingehoben werden kann“, so Stadtbaumeister Klaus Seirer in einer Medienaussendung. Fußgänger und Radfahrer müssen über die Pfarrbrücke und die Spitalsbrücke ausweichen. 

Länger als ursprünglich angekündigt dauert auch die Sperre des Rechten Iselwegs. Im Juni war die Rede von Bauarbeiten bis Anfang September, nun wird klargestellt, dass die Einbahnstraße stadtauswärts frühestens zu Weihnachten wieder befahrbar sein wird. „In dieser Zeit wird das Straßenstück ausgekoffert, die Entwässerungen gemacht und eine neue Asphaltdecke aufgetragen“, erklärt Stadtbaumeister Klaus Seirer.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe arbeitete als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er nach Lienz zurückkehrte und 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief. 2025 erhielt Pirkner für seine journalistische Arbeit den Walther-Rode-Preis.

22 Postings

amRande
vor einem Monat

Zum erneuerten Iselkai im Glöcklturmbereich: Auf der einen Seite versucht man krampfhaft, "Altstadt" zu revivalen, auf der anderen versieht man den neu gestalteten Iselkai mit den einfallslosesten und scheußlichsten Lampen, die die Industrie zu bieten hat. Jedes Dorf bemüht sich um gefälligere Beleuchtungskörper!

 
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wolf_C
vor 2 Monaten

''Nach den Vorstellungen der Stadtpolitik und -verwaltung sollen aber Fußgänger künftig nicht nur entlang der Kastanienallee am Iselkai dahinschlendern, sondern auch am gegenüberliegenden Flussufer.'' - Das konnten sie doch auch bisher schon! Jetzt werden sie in die Geh(steig)wegfessel gezwungen, damit die Auto freie Fahrt haben ... retroretroretro, wie immer nur ...

 
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    Spitzkofel
    vor einem Monat

    Am Rechten Iselweg ist man bisher auf einer Straße geganen - nun auf einem Gehsteig! Find die Lösung super!

    ... lass dich ja nicht in die Geh(steig)wegfessel zwingen! P.S. Pass nur auf mit deinem Radl, dass dich niemand zwingt die Radwegfessel zu benützen!

    Ohne Worte!

     
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      wolf_C
      vor einem Monat

      ... ja leider sind die Menschen schon so krank, daß sie den Raum(immerhin 1/3)freiwillig den Autos überlassen - ohne Worte ...

       
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Ist es so
vor 2 Monaten

Verrückt, dass die Stadt immer noch diese unnötige (und wieder eine verbetonierte) Loungefläche haben will oder unbedingt muss! Man kann halt einfach nicht zurückrudern, würde man ja sein Gesicht verlieren. 🙈 Sogar der Wasserbau hält davon nicht viel, ganz abgesehen von den Un-Sicherheitsaspekten, eine Ufermauer zu öffnen. Das erste Hochwasser wird uns die Folgen schon aufzeigen.

Eh kein Geld, aber jetzt Mehrkosten nachbewilligen, da gehts wieder leicht, weil mans halt nicht bedacht hat, dass da noch was fehlt... Was bewilligt dieses Bauamt eigentlich bzw. wer prüft sowas wirklich, der Stadtbaumeister offenbar nicht. Dieser muss sich wohl mehr um seine privaten Parifizierungsgutachten kümmern... 🤔

Man sieht ja jetzt schon beim Glöckelturmbereich, wie diese Lounge aussehen wird. Reiner, sich aufwärmender Beton, sogar die Bänke (dann auch alle ohne Lehne?) aus Beton!

Wenn man die bestätigenden Zustimmungen gegen diese sinnbefreite Lounge (nur in diesem Bericht wieder) sieht, dann kann diese Idee wohl nur von ein paar realitätsfremden und abgehobenen Gemeinderäten samt unserer Bürgermeisterin stammen. Die meisten haben ja privat keine Geldprobleme, also wie sollten sie jemals das Sparen gelernt haben?

Übrigens nur am Rande zu Entscheidungen des Gemeinderates: Bis heute ist das Juni-Protokoll das letzte auf der Stadtgemeinde-Homepage, das ist 4 Monate her!!! Hat es inzwischen keine Sitzungen mehr gegeben, oder wird die Veröffentlichung absichtlich immer monatelang verzögert, bis es eh keinen mehr interessiert, was "seinerzeit" mal beschlossen wurde??? Da wiehert der Amtsschimmel weiterhin ordentlich aus der Liebburg, auf der einen Seite passieren gravierende Planungsfehler, auf der anderen Seite liegen Protokolle unveröffentlicht herum, da man einfach keine Zeit zum ordentlichen Arbeiten hat.... 🫤

 
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    Village Pizza
    vor 2 Monaten

    Ja, die Veröffentlichung der Protokolle wird absichtlich immer monatelang verzögert. Und das Wichtige steht dann nicht drinnen. Das ist der tiefe Staat. Sie sind einer ganz ganz großen Sache auf der Spur.

     
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      Ist es so
      vor einem Monat

      Hab ichs doch gewußt, denn über 4 Monate Bearbeitungszeitraum kann echt kein Zufall sein! Wollen Sie mir bei meinen Recherchen helfen? 🥸

       
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Ofentschtsche
vor 2 Monaten

Ja und in vielleicht fuenf jahren wird dort irgendwo etwas komplett aufgegraben weil irgendetwas vergessen wurde........

 
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    observer99
    vor 2 Monaten

    ja, vielleicht die Pflastersteine

     
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      Ofentschtsche
      vor 2 Monaten

      wundern taets mich nicht.

       
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Macki
vor 2 Monaten

Es ist also extremes Chaos und Gefahrensituationen am Morgen in der Beda-Weber-Gasse zu erwarten. Denn der Iselsteg ist der Hauptschulweg vieler Schüler (Gymansium, Mittelschule Egger). Und der rechte Iselweg bleibt noch zu, damit man dort auch nicht ausweichen kann (zumindest in eine Richtung)...

 
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    Hannes Schwarzer
    vor 2 Monaten

    'Extremes Chaos'....musst immer übertreiben ? Im Prinzip ändert sich für Radfahrer und Fussgänger (fast) nichts!! Sie müssen halt 250m weiter nach Osten fahren (eh unsinnig auf diesem Teil des Iselkais das Radeln zu erlauben) bzw gehen und über die Spitalsbtücke ausweichen. What shall's, oder willst behaupten, der Steg sei für den Autoverkehr relevant?

     
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      Godmensch
      vor 2 Monaten

      deine vielen _Minus_ würde mir (dir?) mal zu denken geben 🧐

       
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Medan
vor 2 Monaten

Nun soll die "Isellounge" also doch gebaut werden, obwohl der Gemeinderat nur auf Grund einer unrealistischen "Visualisierung" zustimmte, ein großer Teil der Bürger den Iselkai lieber so belassen würde wie er ist, und das Ganze die Stadt eine Menge Geld kostet, das man in diesen Zeiten wesentlich sinnvoller einsetzen könnte.

 
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    mitreder
    vor 2 Monaten

    das stimmt zu 100%! Gehaltsabschlüsse werden wieder aufgeknüpft, weil die wirtschaftliche Lage sich so sehr geändert hat, nur Lienz hält trotz enormer Mehrkosten an der sinnlosen Isellounge fest!

     
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    observer99
    vor 2 Monaten

    Man bräuchte nur die Stadtgärtnerei aktivieren. Von der Spitalsbrücke westwärts das Gestrüpp ausschneiden, den billigen Drahtzaun etwas die Böschung hinunterbauen und man hat von jeder bestehenden Parkbank aus eine wunderschöne Sicht auf die Isel. Ich spaziere öfters von der Pfarrbrücke den Iselkai entlang Richtung Osten, aber da ist es so verwachsen und ungepflegt, dass man auf dem ganzen Weg entlang kaum mal aufs Wasser sieht. Würde viel weniger kosten, als die Isellounge, die eh niemand will.

     
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      senf
      vor 2 Monaten

      Doch, ich will sie!

       
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      senf
      vor 2 Monaten

      Schon eine interessante Gedankenwelt. Weil ich für die Isellounge votiere, wer ich mit Bummerln übersät. Was spricht denn gegen eine solche Einrichtung am optisch (noch) langweiligen Iselkorsett, das sich durch die ganze Stadt zieht?

      Es wird halt prinzipiell gegen jegliche Maßnahme am Schutzbauwerk gemault, die letztlich innerstädtisch den Anliegen vieler Bürger entgegen kommen und langfristig angedacht sind.

      Das war leider schon beim Bahnhofsumbau, beim Hallenbad, beim Stadtbus, bei der Mittelschule Nord, beim Kreisverkehr Peggetz, beim Hauptplatz, beim Johannisplatz, dem Stegele und alles, was repariert oder erneuert wird so so.

      Lebhafte Bürgerbeteiligung nach dem Bestellkatalog ist grundsätzlich zu begrüßen, aber was da manche von sich geben, ist schon ungehalten haarsträubend und wohl hauptsächlich auf die politische statt sachliche Ebene zurückzuführen.

      Es muss wohl furchtbar sein, in einer so verhauten Stadt im schiachsten Taboden von ganz Österreich leben zu müssen. Vielleicht sollten sich diese Kritiker einmal sammeln und zu den neun schiachsten Plätzen des Landes aufrufen. Der Titel beste "Alles-Schlechtredner" wär allerdings angebrachter.

      Arm-selig!

       
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      isnitwahr
      vor einem Monat

      @Senf, ich finde die Version der Betonlounge auch extrem hässlich, aber ansonsten kann ich Ihnen im 2. Posting nur zustimmen...

       
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chiller336
vor 2 Monaten

erschreckend, was für stümperhafte planer hier am werk sind ... da vergisst man doch tatsächlich auf die anbindung an der spitalsbrücke. wobei ich mir persönlich die frage stelle: warum muss der gehweg direkt von der spitalsbrücke wegführen? das wäre durchaus nach dem steinsockel rechts über die vorhandene grünfläche machbar - ohne mehrkosten von fast 170000 euro ... aber man hats ja ... jetzt wo man keine investitionen mehr in den hochstein winterbetrieb tätigen muss ....

 
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    senf
    vor 2 Monaten

    @chiller, wie hasch es denn heute, bringst einiges durcheinander. Der Gehweg ist schon ok, lass ihn einmal entstehen, wenn alles fertig isch dann kannst heulen - dann im Gleichklang mit dem Wolf.

     
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      chiller336
      vor 2 Monaten

      lass des trinkn senf - hab i irgendwo gschriebn dass i gegen den gehweg bin?

       
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