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Man war sich einig, der Name Hermann Gmeiner wird auch in Nußdorf-Debant verschwinden. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Man war sich einig, der Name Hermann Gmeiner wird auch in Nußdorf-Debant verschwinden. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Hermann Gmeiner-Straße wird zur „Marktstraße“

Der Gemeinderat in Nußdorf-Debant entschied die Umbenennung schnell und einstimmig.

Sie ist eine der wichtigsten Straßen in Nußdorf-Debant, schneidet quer durch das Gemeindegebiet und verbindet die Bundesstraßen 100 und 107 – die Hermann Gmeiner-Straße, benannt nach dem Gründer der SOS-Kinderdörfer, von denen das zweitälteste der Welt in der Marktgemeinde steht. 

Diese Straße wird künftig „Marktstraße“ heißen. Foto: Dolomitenstadt/Hassler

Gmeiners Denkmal stürzte vom Podest, als kürzlich bekannt wurde, dass der 1986 verstorbene Pädagoge jahrelang Kinder in SOS Kinderdörfern sexuell missbraucht und misshandelt haben soll. Im Debanter Gemeinderat stand deshalb das Thema Umbenennung der Straße am 11. November auf der Tagesordnung. Es wurde schnell, unspektakulär und ohne Diskussion abgehakt. Über die Causa selbst wurde nicht gesprochen, nach wenigen Minuten war der nächste Tagesordnungspunkt an der Reihe.

Bürgermeister Andreas Pfurner erklärte, dass er erst kurz vor der Sitzung unter anderem mit Vizebürgermeisterin Kathrin Musshauser über alternative Namen nachgedacht habe und man zu dem Schluss gekommen sei, dass zu einer Marktgemeinde auch eine „Marktstraße“ gut passen würde. 

Das Kinderdorf, bislang an der Hermann Gmeiner-Straße 1, wird nun mit der ebenfalls an der Einrichtung vorbeiführenden Pestalozzistraße adressiert, die an den prägenden Schweizer Pädagogen und Sozialreformer erinnert. Offiziell wird die Adressänderung zu Marktstraße ab März durchgeführt, für entstehende Kosten bei Anrainern, etwa Gewerbebetrieben die neue Drucksorten brauchen, will man teilweise Entschädigung anbieten.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe arbeitete als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er nach Lienz zurückkehrte und 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief. 2025 erhielt Pirkner für seine journalistische Arbeit den Walther-Rode-Preis.

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21 Postings

Lukasser
vor einem Monat

Es geht nicht darum wer intellektueller ist herr schwarzer (scheint in ein wettrennen auszuarten)! Jeder einzelne tag im kinderdorf wurde den mitarbeitern entgolten und wenn man es sachlich betrachtet, darf es nur um das kindeswohl gehen und total egal wer sich gerade in der hierarchie so wichtig glaubt. hilflose kleinkinder schlecht behandeln, muss bestraft werden - ohne wenn und aber. flurnamen verwenden, denn die haben keinen "bösen" oder subjektiven beigeschmack.

 
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Interessierter
vor 2 Monaten

Mich würd interessieren wer den Bewohnern dieser Straße die Kosten für die Änderungen in deren Papieren, Dokumenten, Adressen usw. ersetzt. Ich hoffe die Anwohner stellen sich auf die Hinterbeine und treten geschlossen im Gemeineamt auf !! Im Übrigen kann ich mich den Ausführungen von heli52 nur anschließen. Wenn ich daran denke wieviel Ehrenbürgerschaften von gewissen ehemaligen Lehrern und Priestern aberkannt werden müssten, die ihre Schutzbefohlenen mit Schlägen, an den Haaren ziehen und Vieles mehr misshandelt haben (hab ich am eigenen Leib gespürt), dann würden in vielen Gemeindestuben die Köpfe rauchen !!!

 
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    Edi1913
    vor einem Monat

    Da gibt es tatsächlich noch viel Arbeit. Sollte auch passieren (solange es noch geht).

     
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    Spitzkofel
    vor einem Monat

    Ganz Dölsach hat Straßennamen bekommen - ohne grobem Anlassfall! wer hat da gezahlt?

    ...es geht halt immer nur ums Geld ..und nicht um die Sache!

     
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    Joe B. Tolliver
    vor einem Monat

    Wie vielen ehemaligen Lehrern und Priestern wurden Ehrenbürgerschaften verliehen? Es dürfte sich nicht um ein Massenphänomen handeln.

     
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heli52
vor 2 Monaten

Wer war Hermann Gmeiner? Der Gründer von SOS-Kinderdörfern, die seit den 1950-er Jahren zigtausend vom Schicksal gebeutelten Kindern weltweit zumindest etwas Geborgenheit und Schutz gegeben haben und immer noch geben! Eine besondere Persönlichkeit also! Was steht auf der negativen Seite? Acht Fälle von körperlichem oder sexuellen Missbrauch, die alle nach seinem Tod aufgetaucht sind! Um alle Missverständnisse auszuschließen: Jede Form von Missbrauch ist schlimm und verurteilenswert! Aber die Palette bei körperlichem und auch bei sexuellem Missbrauch ist riesig und ob es sich beispielsweise um eine (leider in den 50, 60 ...-er --- Jahren "übliche") Ohrfeige oder um schweren sexuellen Missbrauch handelt, macht doch einen Unterschied, oder? Die "Fälle Hermann Gmeiner" kamen erst nach seinem Tod auf! Er konnte sich also nicht verteidigen, seine Sicht der Dinge darlegen! Die Fälle wurden in der Opferschutzkommission aufgearbeitet und entschädigt! Was man noch hätte tun können, ob eine Presseinformation damals etwas Positives für Opfer und Täter bewirkt hätte, und wie weit eine mögliche finanzielle Abfindung das Auftauchen solcher Fälle begünstigen könnte, sollte jeder selber abschätzen! Präpotent und überheblich finde ich allerdings, wenn jetzt gleich (diskussionslos) Straßennamen, Denkmäler (Imst) ....., die Hermann Gmeiner betreffen, entfernt und umbenannt werden! Vielleicht hätte man die Verdienste Gmeiners würdigen, den "Fällen" gegenüber stellen, entscheiden, dass die positiven Seiten überwiegen und das "Problem" vielleicht mit einer Zusatztafel lösen können! Aber den Mumm hat anscheinend kein Bürgermeister, kein Gemeinderat .....

 
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    plaste
    vor 2 Monaten

    Ich finde diese Verharmlosung von Missbrauch schon etwas bedenklich. Aber mal ganz davon abgesehen, wie man dazu steht, wenn man die Sache ganz nüchtern betrachtet, ist die Umbenennung der Straßen usw. die einzig richtige Entscheidung. Herrn Gmeiner wirds egal sein, aber den Betroffenen wird so vielleicht zumindest ein kleinwenig geholfen. Ich weiß, die Verehrung der Toten hat immer schon mehr gegolten, als das Glück der Lebenden, trotzdem ist es aus meiner Sicht in diesem Fall absolut richtig schnell und konsequent Schritte der Aufarbeitung zu setzen und da gehören diese Umbenennungen absolut dazu.

     
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    ehklar
    vor 2 Monaten

    Absolute Zustimmung! Schwierig jemanden anzuklagen, der sich nicht wehren kann. Eine Umbenenung vor endgültiger Klärung der Sachlage erscheint sehr populistisch.

     
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      Spitzkofel
      vor einem Monat

      was heißt.. endgültige Klärung der Sachlage????

      Missbrauchsfälle in deren Folge Entschädigung gezahlt wurde - zu wenig geklärt??

      Völlig richtig gehandelt @Debant!

       
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    jacqueline
    vor einem Monat

    Entschuldigung aber körperlicher, psychischer und sexueller Missbrauch verdient keine Verharmlosung und genauso gut könnte man jetzt sagen, dass es vermutlich hunderte und tausende Opfer genen kann, die aus Angst vor Stigmatisierung und Scham nichts sagen. Wer solche Taten in Institutionen , in denen schon die wehrlosesten Kinder sind , zulässt, billigt, toleriert, verharmlost oder selbst begeht dem gehört posthum alles aberkannt. Egal ob er sich wehren kann oder nicht-das konnten die Opfer vermutlich auch nicht. ich beglückwünsche den Gemeinderat genau für diese "Eier" wenigstens hier schnell und richtig gehandelt zu haben. Diese Täter-Opfer-Umkehr in diesem Land , diese bigotte Haltung und dieser naive Glaube , dass es gute Gönner gibt, die ohne Eigennutz armen Kondern helfen...das ist zum kotzen (entschuldige die Ausdrucksweise)... soll uns nur nichts schlimmeres passieren als eine Umbenennung einer Strasse.

     
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    Edi1913
    vor einem Monat

    fehlt gerade noch, dass Sie schreiben: "Mir haben die paar Watschn a nit gschadet." Wer weiß...?

     
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r.ingruber
vor 2 Monaten

Karl Markt (* 8. März 1980 in Zams) ist ein österreichischer Mountainbiker und mehrfacher Staatsmeister im Cross-Country.

Warum nicht Felix Gall??

 
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    NWGJ
    vor 2 Monaten

    der Schmäh ist gut, keine Ahnung wieso es viele rote Strichlen regnet :D

     
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      Hannes Schwarzer
      vor einem Monat

      @NWGJ: Rudis Schmäh erfordert schon ein bissl Intellekt, ..hat halt nicht jeder!

       
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      ruhigblut
      vor einem Monat

      @Hannes...ein Unternehmen zu führen fordert Geschäftstüchtigkeit....hat halt nicht Jeder!

       
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    Rudl
    vor einem Monat

    😂😂😂👍

     
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    Joe B. Tolliver
    vor einem Monat

    Weil Felix Gall noch aktiv ist. Die Benennung von Straßen und Plätzen nach aktiven Persönlichkeiten ist unstatthaft. In westlichen Demokratien (in Deutschland und Österreich seit 1945) werden Straßen meist erst posthum nach berühmten Persönlichkeiten benannt.

     
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      r.ingruber
      vor einem Monat

      Das wundert mich jetzt: Die Herbert-von-Karajan-Straße in Anif hieß bereits zu Lebzeiten des Maestro so. Und nach dem ehemaligen Vizekanzler und Sozialminister Herbert Haupt sind nicht nur in Spittal an der Drau unzählige Straßen und Plätze benannt.

       
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      r.ingruber
      vor einem Monat

      https://www.dolomitenstadt.at/2022/12/03/jos-pirkner-bekommt-zum-95er-einen-platz-und-eine-strasse/

       
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      wolf_C
      vor einem Monat

      ... lebt der arme Herr Markt eppa nimma? ...

       
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      Joe B. Tolliver
      vor einem Monat

      @r.ingruber Die Herbert-von-Karajan-Straße in Anif ist ein ganz schlechtes Beispiel. Der grenzenlos eitle Karajan hat die Zufahrt zu seinem Haus (eine öffentlich befahrbare Straße auf seinem Privatgrundstück) selbst so benannt, während die offiziellen Straßenbenennungen nach ihm erst posthum erfolgt sind. Aber es stimmt, vereinzelt werden Straßen und Plätze auch nach lebenden Persönlichkeiten benannt (zB Tony-Marshall-Weg in Baden-Baden, Clayallee in Berlin, Valtinervorplatz in Wien); üblich ist es aber nicht, und auch bei Sportlern wird normalerweise zumindest das Karrriereende abgewartet. Bei Sportlern werden dann häufig nicht Straßen, sondern Sportstätten benannt (zB Sumi-Arena in Frojach, ehemaliges Schwarzenegger-Stadioun in Graz, Lakata-Trail).

       
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