Sie ist eine der wichtigsten Straßen in Nußdorf-Debant, schneidet quer durch das Gemeindegebiet und verbindet die Bundesstraßen 100 und 107 – die Hermann Gmeiner-Straße, benannt nach dem Gründer der SOS-Kinderdörfer, von denen das zweitälteste der Welt in der Marktgemeinde steht.

Gmeiners Denkmal stürzte vom Podest, als kürzlich bekannt wurde, dass der 1986 verstorbene Pädagoge jahrelang Kinder in SOS Kinderdörfern sexuell missbraucht und misshandelt haben soll. Im Debanter Gemeinderat stand deshalb das Thema Umbenennung der Straße am 11. November auf der Tagesordnung. Es wurde schnell, unspektakulär und ohne Diskussion abgehakt. Über die Causa selbst wurde nicht gesprochen, nach wenigen Minuten war der nächste Tagesordnungspunkt an der Reihe.
Bürgermeister Andreas Pfurner erklärte, dass er erst kurz vor der Sitzung unter anderem mit Vizebürgermeisterin Kathrin Musshauser über alternative Namen nachgedacht habe und man zu dem Schluss gekommen sei, dass zu einer Marktgemeinde auch eine „Marktstraße“ gut passen würde.
Das Kinderdorf, bislang an der Hermann Gmeiner-Straße 1, wird nun mit der ebenfalls an der Einrichtung vorbeiführenden Pestalozzistraße adressiert, die an den prägenden Schweizer Pädagogen und Sozialreformer erinnert. Offiziell wird die Adressänderung zu Marktstraße ab März durchgeführt, für entstehende Kosten bei Anrainern, etwa Gewerbebetrieben die neue Drucksorten brauchen, will man teilweise Entschädigung anbieten.
2 Postings
Wer war Hermann Gmeiner? Der Gründer von SOS-Kinderdörfern, die seit den 1950-er Jahren zigtausend vom Schicksal gebeutelten Kindern weltweit zumindest etwas Geborgenheit und Schutz gegeben haben und immer noch geben! Eine besondere Persönlichkeit also! Was steht auf der negativen Seite? Acht Fälle von körperlichem oder sexuellen Missbrauch, die alle nach seinem Tod aufgetaucht sind! Um alle Missverständnisse auszuschließen: Jede Form von Missbrauch ist schlimm und verurteilenswert! Aber die Palette bei körperlichem und auch bei sexuellem Missbrauch ist riesig und ob es sich beispielsweise um eine (leider in den 50, 60 ...-er --- Jahren "übliche") Ohrfeige oder um schweren sexuellen Missbrauch handelt, macht doch einen Unterschied, oder? Die "Fälle Hermann Gmeiner" kamen erst nach seinem Tod auf! Er konnte sich also nicht verteidigen, seine Sicht der Dinge darlegen! Die Fälle wurden in der Opferschutzkommission aufgearbeitet und entschädigt! Was man noch hätte tun können, ob eine Presseinformation damals etwas Positives für Opfer und Täter bewirkt hätte, und wie weit eine mögliche finanzielle Abfindung das Auftauchen solcher Fälle begünstigen könnte, sollte jeder selber abschätzen! Präpotent und überheblich finde ich allerdings, wenn jetzt gleich (diskussionslos) Straßennamen, Denkmäler (Imst) ....., die Hermann Gmeiner betreffen, entfernt und umbenannt werden! Vielleicht hätte man die Verdienste Gmeiners würdigen, den "Fällen" gegenüber stellen, entscheiden, dass die positiven Seiten überwiegen und das "Problem" vielleicht mit einer Zusatztafel lösen können! Aber den Mumm hat anscheinend kein Bürgermeister, kein Gemeinderat .....
Karl Markt (* 8. März 1980 in Zams) ist ein österreichischer Mountainbiker und mehrfacher Staatsmeister im Cross-Country.
Warum nicht Felix Gall??
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