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Buchgeher: „Unsere Chance lebt“

Neue Namen, altes Rennen: "Kaufhaus Lienz" gegen "Lienz Arkaden".

So sieht es hinter der Hauptplatzfassade aus. Geht es nach den Plänen des Linzer Entwicklers Buchgeher, werden diese beiden Häuser abgerissen. In die Lücke passt ein Einkaufszentrum.
Vor kurzem stand auf Dolomitenstadt.at zu lesen, dass der Linzer Immobilienentwickler Wolfgang Buchgeher hängeringend nach Käufern für das Postamtsgebäude am Boznerplatz 1 suche. Für eine Etage in diesem stadthistorisch durchaus bedeutenden Haus interessiert sich bekanntlich der TVB Osttirol. Den Touristikern habe er bislang drei Angebote gelegt, das letzte belaufe sich auf 780.000 Euro, erklärte Buchgeher in einemTelefonat mit Dolomitenstadt.at, es sei aber keineswegs so, dass dies die einzige Verwertungsperspektive für das Gebäude sei. Im Gegenteil. Es habe bereits mehrere Gespäche mit der Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik und den zuständigen Beamten gegeben. Die Chancen auf die Realisierung eines Einkaufszentrums am Hauptplatz "sehe ich positiver denn je", erklärt der Linzer Bauwerber: "Wenn wir eine Widmung hätten, würden wir bereits bauen" fügt er in Anspielung auf den direkten Mitbewerber M99 – neuerdings "Kaufhaus Lienz" – hinzu. Auch  Buchgehers Projekt hat übrigens einen neuen Arbeitstitel. Es heißt nicht mehr UNO-Center, sondern "Lienz Arkaden". Beide Namen sind an erfolgreiche Innsbrucker Vorbilder angelehnt. Gemeinsam haben die Projekte auch manchen angeblich konkreten Mietinteressenten, etwa die Modekette "New Yorker", die einen neuen Standort sucht. Sowohl Buchgeher als auch die Südtiroler Hobag mit ihrem Projekt an der Dolomitenkreuzung wollen mit dem Textiler schon so gut wie handelseins sein. Auf das an die Post angrenzende Forkel-Haus hat Buchgeher ein 90-jähriges Baurecht. Es soll abgerissen werden. Ebenso das nächste Gebäude, das der Familie Notdurfter gehört. Hier ist der Verkauf noch in Schwebe und der potenzielle Käufer auch nicht Buchgehers Immoproject-Gruppe, sondern ein "Kärntner Partner", der als einer von zwei Investoren in das Projekt einsteigen wolle. Auch ein Endinvestor sei bereits in Sicht, "ein Immobilienfond", erklärt der bislang nicht mit Innenstadt-Projekten befasste Immobilienentwickler. Fast 15.000 m2 zusätzliche Verkaufsfläche in der Stadt Neben einem 800 m2 großen Lebensmittelmarkt will Buchgeher 6.000 m2 Einzelhandelsfläche realisieren, über eine Arkade verbunden mit dem Europaplatz, an dem dann auch die Post ihr neues Domizil bekommen soll. Nachdem die Hobag AG für das M99-Gelände eine gültige Widmung für 8.600 m2 Verkaufsfläche hat, kämen bei Ausreizung beider Varianten rund 15.000 m2 Verkaufsfläche zu den bestehenden Lienzer Geschäften hinzu. Zum Vergleich: derzeit haben alle Geschäfte der Lienzer Altstadt zusammen 23.000 m2 Verkaufsfläche. Der Interspar Nussdorf-Debant hat ca. 6500 m2 reine Verkaufsfläche und will um weitere 4.000 m2 ausweiten, noch in diesem Jahr. Und noch ein vertrauter Name taucht in Buchgehers Planvarianten auf: JUFA. Das ist jener Hotelbetreiber, der eigentlich als Partner für die Umsetzung des Lienzer Dolomitenbades vorgesehen war. Mit dieser Hotelgruppe wolle man Gespräche führen, erklärt Buchgeher, schließlich war die Post früher ein Hotel und eigne sich deshalb gut für einen Beherbergungsbetrieb. "Es war eine Idee der Frau Bürgermeister", erklärt der Entwickler.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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