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Hauser an Föger: Aktien sollen in Lienz bleiben

Bürgermeister von St. Jakob positioniert sich im Aktienstreit.

Gerald Hauser. Foto: Brunner Images
Der oberste Tiroler Tourismusbeamte, Gerhard Föger, richtete kürzlich über die Medien eine harsche Drohung an den Lienzer Touristiker Reinhard Tiefenbacher. Man werde den Lienzer Bergbahnen nur weiterhelfen, wenn das Aktienpaket des Tourismusverbandes samt Stimmrecht in den Gesamtverband zurückwandert, polterte Föger. Tiefenbacher müsse als Obmann des Tourismusvereines Lienzer Dolomiten die Konsequenzen – siehe verweigerte Genehmigung eines Überbrückungsdarlehens – persönlich verantworten. Der Bürgermeister von St. Jakob und FP-Landtagsabgeordnete Gerald Hauser stellt sich jetzt in einer Presseaussendung an die Seite des Lienzer Touristikers: „Ich habe Verständnis für die Linie von Tiefenbacher, der sich Sorgen um den Verlust der Aktien macht.“ Fögers Drohung via Medien bringe nichts. „Man wird versuchen müssen, das Problem der ausgelagerten Aktien konstruktiv zu lösen“, befindet Hauser. Vor allem sei sicherzustellen, dass das Stimmrecht bei der Region Lienz verbleibe. Er erwarte sich eine konstruktive Lösung. Hauser hält fest: „Ich unterstütze das Anliegen des Verbleibs der Aktien in den Händen der Region Lienz. Denn die Bergbahnen sind ein sehr wichtiges Steuerungsinstrument insbesondere in den Nebensaisonen, mit dem man etwa über die Liftpreise in der Vor- und Nachsaison entscheiden kann.“ Hauser weiß, wovon er spricht. Das Misstrauen gegenüber Matreier Hegemonie-Allüren hat im Defereggental Tradition. Dort übernahm nach einem nicht unumstrittenen Konkurs Liftkaiser Heinz Schultz die Bergbahnen. Damals trugen die örtlichen Touristiker symbolische Särge durch den Ort. Ihre Zustimmung zu Fusion und Gesamtverband ließen sich die Deferegger mit einer Autonomieregelung abkaufen, die zumindest in Teilbereichen Unabhängigkeit vom Schultz-Köll-Imperium sichert.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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