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Südtiroler Grüne für Direktzug Lienz-Innsbruck

Nicht Busverkehr sondern überregionaler Bahnausbau als Ziel.

Bis Dezember fährt er noch, der "Korridorzug" von Lienz nach Innsbruck. Dann soll er durch Busse und regionale Südtiroler Flirt-Züge ersetzt werden. Foto: Expa/Groder
Die Internetplattform "forum-bruneck.com" veröffentlichte am 4. Juli eine Presseaussendung, in der sich die Südtiroler Grünen für eine Beibehaltung der Direktverbindung zwischen Lienz und Innsbruck aussprechen und damit eine andere Position beziehen, als die Grünen in der Tiroler Regierungskoalition. Der Grüne Bezirkssprecher des Pustertales, Hanspeter Niederkofler, bezeichnet die vorgesehene Streichung als "schwerwiegende Angebotsverschlechterung". Ein Busverkehr werde auch bei modernstem Standard von den meisten Fahrgästen nicht als gleichwertige Alternative empfunden "und ist für einige Fahrgastgruppen schlicht unzumutbar." Es sei müßig, nach Verantwortlichen für den Niedergang der Ex-Korridorzüge zu suchen: "Klar ist, dass sie von beiden Landesverwaltungen und den Eisenbahngesellschaften lange schon als lästige Pflichtübung angesehen werden, der man sich nun gerne entzieht." Im Sinne einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sollten nach Meinung der Pustertaler Grünen auch von Südtiroler Seite Anstrengungen unternommen werden, um zumindest die beiden bestehenden Tagesrandverbindungen als Teil des regionalen Taktverkehrs weiterzuführen. Im Gegensatz zu den Nord- und Osttiroler Parteikollegen, die in den vergangenen Wochen einen Meinungsschwenk auf die "Regionalbus-Linie" der ÖVP vollzogen, unterstreichen die Südtiroler Grünen die überregionale Bedeutung der Bahnstrecke: "Ziel muss die Einrichtung einer Reihe täglicher Schnellverbindungen von Innsbruck bis Spittal, bzw. Villach und weiter sein. Damit würde auf dieser Route endlich ein angemessenes überregionales Angebot verwirklicht." Für eine Beibehaltung des "Korridorzuges" und gegen die Buslösung machen sich nicht nur sämtliche Tiroler Oppositonsparteien stark, sondern auch eine Bürgerinitiative, die eine Petition im österreichischen Nationalrat und im Tiroler Landtag einbringen will.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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