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Verteuert Osttirol die Leitstelle Tirol?

Liste Fritz wittert andere Gründe für Kostenexplosion und stellt Anfrage.

Warum die Kosten für die Leitstelle Tirol – die alle Blaulichteinsätze im Bundesland koordiniert – explosionsartig steigen, fragt die Liste Fritz in einer schriftlichen Anfrage den dafür zuständigen VP-Landesrat Josef Geisler. Der Zuschuss des Landes erhöhte sich von 800.000 Euro im Jahr 2013 auf eine Million Euro im Jahr 2014 und für die Folgejahre 2015 und 2016 sind sogar je 2,5 Mio. budgetiert. Geislers Antwort (ebenso wie die Anfrage unten zum Download) führt neben anderen Gründen – wie die Erneuerung der Datenbank-Infrastruktur – vor allem die Kosten für die Leitstellen-Dependence Osttirol als Begründung an. Die Gehälter für drei neue Mitarbeiter würden das Budget der Gesellschaft nachhaltig belasten, außerdem seien 600.000 Euro in die Außenstelle investiert worden.
Foto: Brunner Images
Wer in Tirol eine Notrufnummer wählt, kommt zur zentralen Leitstelle, die mit drei Mitarbeitern auch eine Außenstelle in Lienz hat. Foto: Brunner Images
FRITZ-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider und Osttirol-Bezirkssprecher Markus Sint lassen dieses Argument nicht gelten. Zwar habe der politische Kompromiss, eine Außenstelle in Osttirol zu belassen, Errichtungskosten verursacht und die Rücklagen der Leitstelle Tirol aufgebraucht, "aber die laufenden Betriebskosten in Osttirol von jährlich rund 200.000 Euro erklären nicht, warum die Leitstelle heuer plötzlich Unsummen mehr an Landeszuschuss benötigt", meinen die Oppositionsvertreter. Sie orten eine "verfehlte Personalpolitik" als größten Kostenfaktor. Erst vor kurzem wurden beide Geschäftsführer der Leitstelle entlassen, über deren Gehälter und mögliche Lohnfortzahlungen hält sich das Land bedeckt. Sint: "Es mag politisch angenehmer sein, eine Außenstelle in Osttirol, die die ÖVP in Innsbruck nie wollte, zum Sündenbock zu machen, fair im Umgang mit den betroffenen Mitarbeitern dort ist das sicher nicht“. Rund um die Rettungs-Leitstelle in Osttirol gab es 2012 massive politische Querelen zwischen Landes- und Bezirkspolitik. Vor allem der Matreier Bürgermeister Andreas Köll und seine Lienzer Amtskollegin Elisabeth Blanik machten sich für den Weiterbestand der Osttiroler Einrichtung stark, der damalige Landesrat Anton Steixner forcierte die Konzentration aller Alarmdienste in Innsbruck. Letztlich gab es einen Kompromiss, Osttirol verlor zwar die Eigenständigkeit, aber nicht die Infrastruktur. Seither fungiert das Lienzer Büro mit drei Mitarbeitern als Außenstelle der Leitstelle Tirol und koordiniert auch Einsätze im ganzen Bundesland. Die Anfrage und die Antwort zum Download: anfrage leitstelle liste fritzanfragebeantwortung josef geisler
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

7 Postings

bergfex
vor 9 Jahren

@seppele

......- Die Disposition erfolgt von Ibk aus und die paar Anrufe die entgegen genommen werden ..............

Warst du schon einmal in der Leitstelle, hast dir angeschaut wie alles funktioniert? Es wird auch ganz Tirol von der Leitstelle - Lienz mitgemacht, nicht nur wenn in Osttirol was passiert.

 
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seppele
vor 9 Jahren

@c 716: auch ich kann dir nur zustimmen! Und zu dem ständigen Gejammere "ach wir sind so ein benachteiligter Bezirk" und "alle da draussen (in Nordtirol und besonders in Innsbruck) sind so böse zu uns" könnte dann langsam mal aufhören! Die Außenstelle in Osttirol braucht kein Mensch und hätte es auch nie gegeben, wenn nicht ein paar machtgeile Politiker und RK-Funktionäre darauf bestanden hätten. Die 3 Stellen sind kaum zu besetzen, die Ausbildung und immer neue Ausschreibung der Stellen kostet eine Lawine an Geld und bringt genau nix. Die Disposition erfolgt von Ibk aus und die paar Anrufe die entgegen genommen werden könnte man in Innsbruck mit nur einer zusätzlichen Stelle vermutlich viel effizienter abdecken.

 
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chiller336
vor 9 Jahren

@ c716 ... ich kann dir nur zustimmen. ich habe selber berufsbedingt ständig mit der leitstelle tirol zu tun, und die zusammenarbeit funktioniert perfekt so wie alles ist. man kann diese "arbeitsplätze" und resourcen auf jeden fall einsparen, denn ich sehe überhaupt keinen grund, in osttirol eine eigene leitstelle zu errichten bzw zu betreiben

 
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c716
vor 9 Jahren

@Stadtmensch, vielleicht hören wir mal in Osttirol auf mit der Argumentation wir sind so arm, benachteiligt und immer auf Innsbruck zu zeigen. Faktum ist, dass diese Außenstelle operativ nicht notwendig wäre und die Kosten durch politische Kleingeldmacherei von unseren Politikern im Bezirk entstanden sind, inkl. "Vorarbeiten" durch die Leitung des Roten Kreuzes etc. - das ist eine Tatsache unabhängig von den Problemen in Innsbruck. Und eine Leitstelle auf diesem Niveau wird immer in einem Zentralraum sein (Personalressourcen mit entspr. Qualifikation, Datenanbindungen, externe Dienstleister mit entspr. Niveau/Know-How etc.). Abgesehen davon hat man Probleme überhaupt die 3 Arbeitsplätze zu besetzen.

Wir könnten als Tiroler auch mal das Positive sehen - gute Arbeit auf vorzeigbarem Niveau.

 
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Stadtmensch
vor 9 Jahren

Männersache nicht lange nach den überhöhen Kosten suchen:

Fehler der Landesregierung von der Planung weg sind dafür verantwortlich, und Lienz eine willkommene Ausrede.

Warum baut man eine Leitstelle in Innsbruck, dem teuersten Pflaster in Tirol. In Innsbruck sind nicht nur die Gründe teuer. Das Lohnniveau ist um einiges höher als im Resttirol. Wenn unsere ÖVP Vertreter im Bezirk seit Monaten immer die Zentralisierung des Bundes kritisieren, warum kehrt man nicht vor der eigenen Tür. Warum muß immer alles in Innsbruck stehen, warum kann eine Leitstelle nicht in Lienz sein, wo die Geschäftsführer nicht 98000,00 Euro im Jahr (mal. 7000) verdienen. Managerniveau ?!

Schuld ist einzig und allein die Landesregierung, die unheimlich viele Fehler macht, und dafür nicht geradestehen braucht, da sowieso das Tiroler Volk das Ganze zahlen muß.

 
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tmilk
vor 9 Jahren

in den Jahreshauptversammlungen des Roten Kreuzes wurde uns Mitgliedern die Wichtigkeit der Außenstelle in Osttirol bekannt gemacht und welch lobenswerten Sieg die Herren Kleinlercher und Co. beim Land errungen haben ... wie wichtig dies für die Bevölkerung in Osttirol ist ... und wie wichtig diese drei Arbeitsplätze sind ... wie wichtig ortskundige Leitstellendisponenten sind ...

soviel zur Fassade ... dahinter siehts ein bisschen anders aus ... gar so leicht lassen sich MitarbeiterInnen dafür wohl nicht finden ...

Als freiwilliges aktives Mitglied kann ich nur bestätigen wie wunderbar die Zusammenarbeit mit der Leitstelle Tirol über die MitarbeiterInnen in Innsbruck funktioniert ...

ich stell mir die Frage wie lang man die Außenstelle in Osttirol noch zwanghaft aufrechterhalten will ... eines ist fix ... Mehrwert für die Bevölkerung und in diesem Sinne für uns alle, ist dies bestimmt keiner ...

 
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bergfex
vor 9 Jahren

..... Erst vor kurzem wurden beide Geschäftsführer der Leitstelle entlassen, über deren Gehälter und mögliche Lohnfortzahlungen hält sich das Land bedeckt.

WARUM?

WO BLEIBT HIER DIE TRANSPARENZ ?

WAS HABEN DA GEWISSE POLITIKER ZU VERBERGEN ?

DIESE GEHÄLTER / ABFERTIGUNGEN ÜBERSCHREITEN DIE KOSTEN DER LEITSTELLE OSTTIROL BEI WEITEM.

........ Vor allem der Matreier Bürgermeister Andreas Köll und seine Lienzer Amtskollegin Elisabeth Blanik machten sich für den Weiterbestand der Osttiroler Einrichtung stark,

WO SIND DIE MELDUNGEN DIESER PERSONEN JETZT ???

LIEGT IHNEN NICHTS MEHR DARAN , WO SIE SONST IMMER GLEICH LOSPOLTERN??

WARUM HÖRT MAN VON KUENZ UND MAYERL NICHTS ? (ach ja, betrifft ja nur Arbeiter und keine Bauern)

FRITZ-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider und Osttirol-Bezirkssprecher Markus Sint lassen dieses Argument nicht gelten. SIND DAS DIE EINZIGEN, DIE SICH FÜR OSTTIROL EINSETZEN?

Die Angestellten in Osttirol machen ihre Arbeit gut und erledigen sie mit Freude. Aber durch diese Querelen von Innsbruck aus kündigen immer wieder welche . Aber auch in Innsbruck läuft es nicht rund , da wird halt Osttirol als Sündenbock hingestellt. Die Abrechnungen, die in IBK gemacht werden , lassen zu wünschen übrig, Sachen , die mit den Verantwortlichen und den Politikern ausgemacht wurden, werden nicht eingehalten.

Da sieht man wieder, was Osttirol bei den Landespolitikern wert ist.

 
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