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ÖVP-Bezirksobmann und Landtagsabgeordneter Martin Mayerl ist gegen ein Moratorium für Kraftwerke an diversen Zubringerbächen der Isel. Foto: VP Tirol

ÖVP-Bezirksobmann und Landtagsabgeordneter Martin Mayerl ist gegen ein Moratorium für Kraftwerke an diversen Zubringerbächen der Isel. Foto: VP Tirol

Mayerl an WWF: Entweder Wasserkraft oder Öl

VP-Bezirksobmann strikt gegen das geforderte Kraftwerks-Moratorium im Iseltal.

Der Osttiroler ÖVP-Bezirksobmann LA Martin Mayerl weist die WWF-Forderung nach einem Moratorium für alle Wasserkraftwerke in Osttirol zurück: „Bereits jetzt werden alle Kraftwerksprojekte auf Basis der gesetzlichen Regelungen strengsten umwelttechnischen Prüfungen unterzogen und von den zuständigen Behörden auf Herz und Nieren geprüft. Es kann nicht sein, dass der WWF laufend die Spielregeln ändern möchte, um den für die Energiewende notwendigen Ausbau der Wasserkraft zu blockieren.“ Die Projektwerber hätten ein Recht auf faire und objektive Verfahren. Mayerl: „Wenn wir es schaffen wollen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu beenden, müssen wir unser regeneratives Energiepotenzial nutzen. Wer Nein zur Wasserkraft sagt, sagt zugleich Ja zu Öl, Kohle und Gas. Indirekt macht sich der WWF damit zum Handlanger der Öllobby.“ Auch das Natura 2000-Argument geht für den VP-Abgeordneten ins Leere. Mittlerweile wisse man, dass die EU das Natura 2000-Bewertungsseminar nicht wegen Tirol, sondern wegen mangelhafter Ausweisungen in Ostösterreich abgesagt habe.

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Offener Brief von Christoph Walder an Josef Geisler

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WWF fordert Moratorium für Wasserkraftwerke in Osttirol

12 Postings

thohai
vor 8 Jahren

In den Köpfen der TirolerInnen hat sich in den letzten Jahren durch die massive „Medienarbeit“ der landeseigenen E-Wirtschaft ein Bild festgesetzt, das nicht der Realität entspricht. Wasserkraftwerke als „Allheilmittel“ für die Energiezukunft darzustellen, ist seit vielen Jahren tägliche Ansage. Andere Möglichkeiten der Stromerzeugung werden kleingeredet und abgekanzelt, obwohl viele der gerne zitierten Behauptungen einer Überprüfung nicht standhalten. Hier einige Beispiele zur Photovoltaik:

„Die Sonne scheint nicht in der Nacht“ Stimmt natürlich, ist aber technisch eigentlich nebensächlich: Überschüsse aus der Tagesproduktion lassen sich speichern, lokal in Akkus (was derzeit noch kostspielig, aber nicht mehr zwingend unwirtschaftlich ist), regional in Pumpspeichern.

„Im Winter liefert die Sonne zu wenig Energie“ Natürlich ist es weniger als im Sommer – aber zu wenig? Auch Wasserkraftwerke liefern im Winter nur einen Bruchteil der Sommerleistung. Besonders die Flüsse und Bäche mit hoch gelegenen Einzugsgebieten fallen im Winter sehr deutlich ab. Anlagen mit Tagesspeicher liefern dann auch nur für kurze Zeit Strom. Gibt es keinen Speicher, stehen Anlagen bei geringer Wasserführung gänzlich still.

„PV-Anlagen liefern im Sommer sinnlose Überschüsse“ Gilt in ähnlicher Weise für die Wasserkraft. Die Zeiten mit der höchsten Stromproduktion fallen mit jenen der geringsten Verbräuche zusammen. Wegen des hohen Wasserangebotes laufen die Maschinen auch in der Nacht durch – möglicherweise nur dafür, dass anderswo Pumpspeicher gefüllt werden können. Das „dürfen“ aber Windkraftanlagen oder PV-Anlagen nicht!

„PV-Strom verteuert über die Ökostromzuschläge die Energiepreise für die Konsumenten“ Das gilt genauso für die (Klein-) Wasserkraft und ist im Ökostromgesetz geregelt. – Alles eine Frage der Definition, und die sorgt für alles andere als für „Chancengleichheit“. Laut Ökostromgesetz gibt es bei (Klein-)Wasserkraftwerken mit einer Leistung bis 2 Megawatt (MW) 13 Jahre lang für jede erzeugte Kilowattstunde einen abgestuften „Fördertarif“, (bis zu 10,35 Cent /kWh) der von den KonsumentInnen über die Ökostromzuschläge finanziert wird. Bei der Photovoltaik gibt es eine max. Anlagengröße bis 200 kW (=0,2 MW) Fördertarif: 8,34 Cent Einfach zu erraten, welche Form der Stromerzeugung die VerbraucherInnen mehr kostet! Zum Nachlesen: http://www.enu.at/images/doku/oekostromtarife_2016.pdf

„Mit Sonnenenergie ist der Bedarf nicht zu decken“ Im Juni 2015 wurde in Innsbruck erstmals eine Studie des Landes Tirol präsentiert, die belegt, dass allein auf den bestehenden, gut geeigneten Dachflächen des Landes gleich viel Strom produziert werden kann wie mit der gesamten derzeit ausgebauten Wasserkraft. Diese Studie hat es bisher allerdings kaum in die Medien und damit in die Köpfe der Menschen geschafft. Wäre höchst wünschenswert, dass sich das bald ändert! http://tirol.klimabuendnis.at/images/doku/riedl_petrini_solar_tirol.pdf

 
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    irina
    vor 8 Jahren

    Danke Thomas

     
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Erich
vor 8 Jahren

Herr Mayerl möge sinnerfassend lesen: Der WWF sagt nicht generell nein zur Wasserkraft, sondern verlangt lediglich einen Entscheidungsaufschub über bestimmte neue Projekte. Und dass ein Ja zur Wasserkraft keineswegs ein Nein zu fossilen Brennstoffen bedeutet, exerziert uns ja die Landesgesellschaft Tiwag immer wieder vor, die ja mit ihrer Tochtergesellschaft Tigas massiv für Erdgaseinsatz wirbt und dadurch tatsächlich Handlanger der Gaslobby ist ....

 
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Vlad Tepes
vor 8 Jahren

Wenn einer, der sonst eher durch Schweigen glänzt, solch populistische Ergüsse von sich gibt, dann kann man eigentlich nur den Kopf schütteln... An Mayerl: Anstatt hier wieder Zwietracht zu sähen, zuerst nachdenken bzw. sich informieren, bevor man sich zu Wort meldet, dass sind Sie uns als gewählter Volksvertreter schuldig!!!

 
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Zuckerpuppe
vor 8 Jahren

danke herr tschavoll! Stimme auch irina zu! Und unser LA? na ja....

 
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gebhard tschavoll wwf
vor 8 Jahren

Herr Mayerl meint zurecht die Projektwerber hätten ein Recht auf faire und objektive Verfahren. Ist es aber fair, wenn der Kommission ein Gebiet aufgrund eines geschützten Lebensraumes (Alpine Flüsse mit Ufervegetation der Deutschen Tamariske) als Natura 2000 – Gebiet vorgeschlagen wird, gleichzeitig aber schon Bewilligungsverfahren von Projekten abgewickelt werden, von denen amtlich bekannt ist, dass sie genau diese Vorkommen schädigen werden (nachzulesen im Gutachten der Amtssachverständigen für Naturschutz für das Ökostrom KW Schwarzach 2015 und in der Kriterienkatalogsbewertung des KW Haslach von 2011)? Ist es dann auch noch fair, die Projektwerber hier weiterarbeiten zu lassen, bevor geklärt ist, wo und wie nun letztendlich das Natura 2000 – Gebiet umgesetzt wird? Zu dem Vorwurf, Handlanger diverser Lobbys zu sein, verweise ich auf den offenen Brief von Christoph Walder an Landesrat Josef Geisler, nachzulesen bei den Leserbriefen an Dolomitenstadt.

 
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Sepele
vor 8 Jahren

Würd gern mal wissen wie viel die Leute vom WWF, Umweltdachverband usw. so verdienen. Wenn wir unsere Wasserkraft nicht nutzen kaufen wir eben billigen Atomstrom aus unseren Nachbarländern. Woher andere Länder ihren Strom haben ist ja schließlich nicht unser Problem. Als Umweltschützer verdient man in Österreich auch mehr geld als in Tschechien oder Ungarn.

 
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irina
vor 8 Jahren

Warum gibt es als Alternative nur Öl, Kohle und Gas. Gerade im Raum Osttirol liegt doch sehr viel Potential im Photovoltaik-Bereich. Mehr Unterstützung und Förderung wäre äußerst wünschenswert.

 
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milou
vor 8 Jahren

wenn ich die Beiträge WWF fordert Moratorium - entweder Wasserkraft oder Öl - lese, stellt sich die Frage was ist eigentlich ein Moratorium.

lt. DUDEN vertraglich vereinbarter oder gesetzlich angeordneter Aufschub

Aufhaltung, Aufschub, Frist, Fristung, Fristverlängerung, Galgenfrist, Gnadenfrist, Stundung, Verlängervertraglich vereinbarter oder gesetzlich angeordneter Aufschubung, Verschiebung, Verschleppung, Vertagung, Verzögerung.

WWF schreibt "Eine wei­te­re Vor­aus­set­zung für die Kraft­werks­pla­nung ist das von Lan­des­rat Geis­ler vor über einem Jahr an­ge­kün­dig­te was­ser­wirt­schaft­li­che Regional­programm für Ost­ti­rol“,

Mayerl kontert „Be­reits jetzt wer­den alle Kraft­werks­pro­jek­te auf Basis der ge­setz­li­chen Re­ge­lun­gen strengs­ten um­welt­tech­ni­schen Prü­fun­gen un­ter­zo­gen und von den zu­stän­di­gen Be­hör­den auf Herz und Nie­ren ge­prüft.

Milou meint ein faires Angebot für Unfähigkeit.

 
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Senf
vor 8 Jahren

bin kein freund von auswärtigen sonntagsredner, die sich auf unsere kosten in den ballungszentren profilieren (umweltdachvernband, wwf ...). die junktimierung von meyerl "Wer Nein zur Wasserkraft sagt, sagt zugleich Ja zu Öl, Kohle und Gas" halte ich für bedenklich. vielleicht fehlt ihn einfach der überblick, oder er hat die falschen einflüsterer. er sollte sich einmal gedanken machen, welches energie-einsparpotential man durch die abschaffung der automatisierten und mancherorts sinnlosen landwirtschaftsförderung erreichen könnte.

 
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Iseltaler
vor 8 Jahren

Mayerl hat recht! Wasserkraft und Öko-Strom aus Wasserkraft, z.B. für in Osttirol erzeugte Wärmepumpen, ist derzeit die mit Abstand umweltfreundlichste und kostengünstigste, erneuerbare Energieform: Selbst Strom aus Windrädern kostet alljährlich tausenden Vögeln das Leben und sind diese ja nicht gerade Landschaftsbild- fördernd, das müsste auch der WWF wissen...

Es gibt in Zeiten zunehmender bedrohlicher Erderwärmung einfach kein rationales Argument mehr (schon gar nicht aus Germanien eingeschleppte oder künstlich eingesetzte Neophyten...) gegen die größte natürliche Ressource, die Tirol und damit auch Osttirol haben: Wasserkraft, das weiße Gold...

 
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le corbusier
vor 8 Jahren

„Wer Nein zur Wasserkraft sagt, sagt zugleich Ja zu Öl, Kohle und Gas. Indirekt macht sich der WWF damit zum Handlanger der Öllobby."

so a schmarrn.

 
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