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Felix Mitterers „Kein Platz für Idioten“ in Lienz

Unter der Regie von Klaus Rohrmoser spielen Lucas Zolgar und Peter Mitterrutzner die Hauptrollen in der Neu-Inszenierung des berührenden Volksstückes.

Regisseur Klaus Rohrmoser (Mitte) mit den Hauptdarstellern Peter Mitterrutzner (links) und Lucas Zolgar.
Regisseur Klaus Rohrmoser (Mitte) mit den Hauptdarstellern Peter Mitterrutzner (links) und Lucas Zolgar.
Vor nunmehr 40 Jahren schrieb Felix Mitterer sein erstes Theaterstück „Kein Platz für Idioten“, das 1977 uraufgeführt wurde. Seither gab es 76 verschiedene Inszenierungen mit über 1.200 Aufführungen und noch immer zählt dieses Volksstück zu den wichtigsten und bekanntesten des Tiroler Autors. Für das Stadttheater Bruneck war das Jubiläum Anlass für eine Neu-Inszenierung durch den früheren Schauspieldirektor des Tiroler Landestheaters Klaus Rohrmoser. Die Premiere im April 2016 war so erfolgreich und von der Kritik hochgelobt, dass Zusatzvorstellungen eingeschoben werden mussten. Das Angebot, das Stück auch in Lienz am Freitag, 10. Juni 2016 um 20.00 Uhr im Stadtsaal aufzuführen, hat die Stadtkultur gerne angenommen, zumal ein Osttiroler eine der Hauptrollen übernommen hat: Lucas Zolgar. Er spielt den geistig behinderten Bauernburschen, der für die Eltern nur eine Belastung und einen Nichtsnutz im harten Arbeitsalltag darstellt. Er wird von ihnen als Idiot behandelt, geschlagen und abgelehnt. Von der Dorfgemeinschaft wird er ausgeschlossen, verspottet und an den Rand gedrängt. Nur ein Rentner – in dieser Rolle brilliert der wunderbare Südtiroler Volksschauspieler Peter Mitterrutzner - nimmt sich seiner an. Beide pflegen einen liebenswürdigen, menschlichen Umgang miteinander, zu dem sonst niemand in der Lage ist. Die Karriere, die Lucas Zolgar seit seiner Entdeckung für den Film durch Xaver Schwarzenberger genommen hat, ist beachtlich. In zahlreichen TV- und Kinoproduktionen war er zu sehen und ist derzeit zumeist in Krimiproduktionen als jugendlicher, gewaltbereiter Bösewicht besetzt. Das und seine Intensität und Präsenz hat ihm die Bezeichnung "Tiroler Kinski" eingebracht. Zum Theaterspielen kommt er – wie er sagt – leider viel zu selten. Diese Hauptrolle und die Zusammenarbeit mit Peter Mitterrutzner und Klaus Rohrmoser sind nicht nur für ihn, sondern vor allem für das Publikum ein Glücksfall. Peter Mitterrutzner war Mitbegründer der Rittener Sommerspiele, spielte fünf Jahre bei den Volksschauspielen in Telfs und wurde von der damaligen Intendantin Ruth Drexel 1999 an das Volkstheater München berufen, dem er immer noch angehört. Neben seiner Theaterarbeit wirkt Mitterrutzner immer wieder in Kino- und Fernsehfilmen mit. In Lienz war er zuletzt mit dem Mitterer-Stück "Sibirien" zu erleben. Neben Zolgar und Mitterrutzner wirken mit: Ingrid M. Lechner, Peter Niederegger, Verena Unterhofer, Paul Niederwolfsgruber, Kurt Kern und Oliver Pezzi. Die Regie führt Klaus Rohrmoser, selbst Schauspieler und Autor. 13 Jahre lang war er Schauspieldirektor am Tiroler Landestheater. Es lohnt sich, am Theaterabend – Freitag, 10. Juni 2016 –  rechtzeitig im Stadtsaal Lienz zu sein! Regisseur Klaus Rohrmoser bietet um 19.15 Uhr im Haugerraum des Hotel Sonne eine Einführung in das Stück an. Karten gibt es im Bürgerservicebüro in der Liebburg, auf www.stadtkultur.at und unter 04852/600-519.  

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