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Experte Christoph Lechner erklärte den Lienzer Gemeinderäten, wie subjektiv das Lärmempfinden ist.

Experte Christoph Lechner erklärte den Lienzer Gemeinderäten, wie subjektiv das Lärmempfinden ist.

Werden die Lienzer künftig dosierter beschallt?

Ein Lärmgutachter rät zu Schall-Kalender und definierten Zumutbarkeitsgrenzen.

Christoph Lechner arbeitet in der Abteilung für Emissionen und Sicherheitstechnik des Landes Tirol, ist Präsident des „Österreichischen Arbeitsringes für Lärmbekämpfung“ und ehemaliges Mitglied einer Rockband. Er kennt das Thema Lärm also aus mehreren Blickwinkeln. Lechner gilt als hochkarätiger Experte, der im Lienzer Gemeinderat am 18. Juli die Ergebnisse seiner Beschäftigung mit dem Veranstaltungslärm in der Innenstadt vortrug. Engagiert wurde er, weil die Stadt zwei Ziele erreichen möchte: Weniger Lärmstress für die Bewohner und größere Sicherheit für die Veranstalter.
Des einen Leid, des anderen Freud. Großevents (im Bild das Zucchero-Konzert 2013) in der Innenstadt sollten stattfinden, aber nicht zu häufig und nicht über mehrere Tage, rät der Experte. Foto: Expa/Groder
Untersucht auf ihre Zumutbarkeit wurden vom Gutachter so gut wie alle gängigen Events, vom Moonlight-Shopping bis zur Blasmusik im Borg-Areal und von den Jazztagen bis zum Dolomitenmann. Authentisch wurde Lechners Vortrag durch den Sound der Band Route2Groove, die zeitgleich vor der Liebburg das Dienstagskonzert bestritt und durch die offenen Fensters des Ratsaales sehr gut zu hören war. Lechners Ausführungen machten vor allem deutlich, dass der objektive Lärm und das subjektive Lärmempfinden zwei Paar Schuhe sind. „Zeitpunkt, Ort und die Einstellung der Betroffenen zur Lärmquelle spielen eine entscheidende Rolle.“ Der Schallpegel selbst erkläre gerade einmal 30 Prozent der Lärmbelästigung, während 70 Prozent sogenannte „Moderatoren“ ausmachten, sprich die Umstände. So müsste etwa Silvester verboten werden, wenn man nächtliche Lärmbelästigung in großer Lautstärke vermeiden möchte. Weil das Event aber nur einmal im Jahr stattfindet und allgemein akzeptiert wird, regt sich kaum jemand darüber auf. Das selbe gilt für Krampusläufe oder Schützensalven. Um die Akzeptanz bei den Anrainern der Innenstadt zu erhöhen, schlägt Lechner eine definierte „Jahresdosis“ vor, die nicht überschritten werden sollte und einen entsprechend zumutbaren Veranstaltungskalender samt Ampelsystem an dem man erkennt, ob ein Event noch im grünen oder schon im roten Bereich ist. Je kürzer die Lärmbelastung dauert und je weniger sie in die Nacht reicht, desto besser. Zwei Tage Dolomitenmann-Party auf einen Tag einschränken, die Dienstagskonzerte um 22.00 Uhr beenden und auch bei Moonlight-Shopping oder anderen Innenstadt-Events um diese Zeit den Stecker ziehen – das wären Maßnahmen, die eine friedliche Koexistenz von Veranstaltern und Bewohner erleichtern würden, erklärt der Experte und verweist auf Linz, wo derartige Maßnahmen bereits erfolgreich gesetzt werden. Bei größeren Veranstaltungen wie Eastrock oder Open-Air-Konzerten verweist der Experte auf die heute üblichen und technisch möglichen Standards. Professionelle Veranstalter müssten demnach ohnehin auch zum Schutz des Publikums exakte – und messbare – Vorgaben einhalten. In der anschließenden Diskussion brach VP-Mandatar Christian Steininger eine Lanze für Dolomitenmann, Jazztage & Co., sprach sich für Kontingentierung und Zumutbarkeitsgrenzen aus, warnte aber vor Regulierungswut: „Die Stadt lebt nun einmal vom mediterranen Flair und obwohl den Anrainern natürlich einiges abverlangt wird, profitiert die Wirtschaft.“ Hannes Schwarzer (LSL) sieht nicht zuwenig Regeln, aber Mängel bei deren Durchsetzung und Bürgermeisterin Elisabeth Blanik nahm abschließend die Position der Veranstalter ein: „Es geht um einen Leitfaden und um Objektivierung. Wir geben für alle Events Bescheide aus. Der Veranstalter muss die Sicherheit haben, wenn er sich an die Regeln hält, dann passt alles.“
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

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11 Postings

Koal
vor 7 Jahren

Käseglocke über Lienz .... aber dann wird wieder genörggelt, dass es zuviel stinkt !!! Diese ewige Jammerei wegen Nichtigkeiten gehen einem ganz schön auf den "Sack" ! Wenn's dem oder der nicht passt ..... könnt ja wegziehen, auswandern, vielleicht tief in den Dschungel .... aber da "tröten" ja eventuelll die Elefanten .... das ist ja auch "verdammt laut" . Ja, ja .... manche haben's wirklich nicht leicht ... besonders die "Grünen" !

 
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Kater
vor 7 Jahren

Man könnte Lienz ja auch als ruhige Stadtn bewerben, es gibt genug Menschen die im Urlaub Ruhe suchen und nicht diesen ewigen Lärm, den sie zu Hause auch haben.

 
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    karli8
    vor 7 Jahren

    Wenn ich im Urlaub meine Ruhe haben will dann mach ich ihn an einem ruhigen Ort und nicht in einer Stadt. Solche Orte gibts in Osttirol genug.

     
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Nachdenker
vor 7 Jahren

Ja lieber Insider Wer lesen kann ist klar im Vorteil Das ist nicht auf dem Mist der Frau Bürgermeister gewachsen, sondern Frau Kieberl von den Grünen hat Angst das die Vögel nach 22 Uhr von der ach oft!! und lauten Musik schwerst geschädigt werden. “Weil Vögel können die Fenster nicht schließen“ Zitat Ende von Frau Kieberl.

 
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alex
vor 7 Jahren

Nun regt euch nicht so auf!!! Das war doch nur eine BERATUNG eines Lärmgutachters, der weiß wovon er spricht...Versucht mal die Anrainer in der Stadt ein bisschen zu verstehen...ich denke das passt schon so und ich bin der gleichen Meinung wie der Lärmgutachter: Also alles mit Maß und Ziel! Und ein altes Sprichwort sagt: WENIGER ist manchmal MEHR!

 
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Lienzner7
vor 7 Jahren

Ich meinte aber unter der Woche, also ruhig Blut!

 
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chiller336
vor 7 Jahren

weil ichs grad gefunden hab .... http://stadtmarketingwels.renehauser.at/150717/ http://www.cityfoto.at/content/de/fotogalerie/13250

..... so sieht stadtbelebung aus - und i bin mir sicher, dass da keiner jammert, daß zu laut is

 
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chiller336
vor 7 Jahren

unglaublich .... man sollte den hauptplatz komplett überdachen und ein seniorenwohnheim draus machen ... mein vorschreiber hat vollkommen recht ... manchen gehts echt nimma gut .... die kurze zeit im jahr sollte genutzt werden, den gästen unser stadtl nahe zu bringen, der rest des jahres is bis auf wenige veranstaltungen eh wie ausgstorbn. man sollte lienz umbenennen in schildbürga .... wobei des noch eine beleidigung für die schildbürger wäre. da macht man exkursionen um ideen für eine wiederbelebung des tourismus zu sammeln - siehe hochstein etc - und plant gleichzeitig mit der beruhigung der innenstadt einen weiteren ausbau der beschneiung am zettersfeld .... um millionen von euros .... was wollen die verantwortlichen eigentlich?? mit einem friedhof lockt man keine touristen die das geld bringen .... vielleicht wärs überhaupt das beste, den gästen zahlscheine zu schicken um das geld zu kassieren und sie zu beten dass sie zuhause bleiben möchten .... zweitagesevents in lienz .... vermutlich dolomitenmann und bouldercup, sonst fällt mir nix dazu ein .... wenn ich das schon lese. offenbar will man die wirtschaftstreibenden mit einem fußtritt in den ruin schicken ... meiner meinung nach gehört hier mehr ausgetauscht, als nur die verantwortlichen ... und dann holt man sich noch einen experten, der ja sicher nicht gratis hier vorträgt, um dinge zu hören. die ja sowieso jeder weiss??? .... alles ist weg, was lienz und der wirtschaft geld gebracht hat .... stadtfest, die großen konzerte am hauptplatz, das nachtleben und noch vieles mehr .... nur weil sich einige in ihrem dornröschenschlaf gestört fühlen - irgendwas läuft absolut falsch mit unserer stadt

 
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Nachdenker
vor 7 Jahren

Vielleicht sperren wir Lienz überhaupt ab 22 Uhr zu. Jeweils ein Tor bei den Stadtzugängen ( sowie früher beim Stadtfest ) Und um 22 h werden wie im Mittelalter die Tore geschlossen. JA GEHTS NOCH!! Die 2 1/2 Monate wo wir Saison und Touristen haben, da gehört Ihnen auch was geboten. Das ist alles wieder typisch für Lienz. Machen wir alles kaputt und dann gehört die Stadt den ewigen Nörglern, Verweigerern und Altvatrischen. Leben ist die Devise. Wenn kein Tourist kein Geschäft, kein Lokal, kein Handel. Also lassts die Gastro Betriebe leben, sonst stirbt die Stadt aus. Und das will, glaube ich, niemand.

 
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    Insider
    vor 7 Jahren

    Ja genau - meine Meinung! Wenn es der SPÖ und der Frau Bürgermeister zu laut ist, dann sollen sie sich am besten in einen leeren Regio setzen und zu den verlorengegangenen Viecherln in die Pfister fahren, da wird es in Zukunft ja wohl auch ruhig sein müssen. Ach - und wenn der Regio nicht in die Pfister fährt - ein Fußmarsch von 10 Minuten wird wohl zumutbar sein :-)

     
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Lienzner7
vor 7 Jahren

Als Allererstes müssten sich mal die Lokale mit Außenbereich daran halten, dass ab 22 Uhr die Nachruhe beginnt!

 
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