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Knalleffekt: Andreas Köll sicher nicht im TVB-Aufsichtsrat

Der Matreier Bürgermeister verliert Position und Macht im Osttiroler Tourismus.

Schon das Antreten der Tourismus-Großunternehmer Heinz Schultz und Werner Hamacher bei den TVBO-Wahlen am 18. Dezember in Osttirol hat beträchtliche Unruhe vor allem in der bislang siegessicheren „Bezirksliste“ rund um Langzeit-Obmann Franz Theurl ausgelöst. Theurl wähnte bis zu dieser – lange vorbereiteten aber erst im letzten Augenblick bekanntgegebenen – Entscheidung alle vier Stimmen in der mächtigen Einser-Gruppe (siehe Hintergrundbericht) so gut wie sicher in seiner Tasche. Doch der Auftritt von Heinz Schultz hat alles verändert und bringt bereits vor der Wahl eine Zeitenwende: einer der mächtigsten Spieler im Osttiroler Tourismus muss vom Feld – Andreas Köll. Der Matreier Bürgermeister fand offenbar in seinem langjährigen Geschäftspartner seinen Meister. Köll ist auf der Bezirksliste als Geschäftsführer der Matreier Goldried Bergbahnen als Zweiter hinter Franz Theurl in der Stimmgruppe 1 gesetzt, sein Einzug in den Aufsichtsrat galt deshalb als sicher. Köll ist Mitinhaber der Matreier Freizeitanlagen GmbH, die wiederum Anteile an den Bergbahnen hält. Deshalb ist Köll einer der Geschäftsführer. Dumm nur, dass die Gesellschaft noch einen anderen Geschäftsführer hat: Maximilian Schultz, den Sohn von Heinz Schultz. Und der erklärte bereits gestern gegenüber dolomitenstadt.at: „Das Stimmrecht der Matreier Goldried Bergbahnen GmbH in der Gruppe 1 wird mein Sohn wahrnehmen".
Hoch gepokert und verloren. Franz Theurl und Andreas Köll werden nicht mehr gemeinsam die Machtfäden im TVBO ziehen. Köll ist draußen. Foto: Expa/Gruber
Köll pocht zwar auf ein vertraglich verbrieftes Recht, wonach er allein die Vertretungsbefugnis innehabe, doch dieser Vertrag interessiert die zuständige Behörde wenig. Gerhard Föger, Leiter der Tourismusabteilung des Landes Tirol erklärt, wie die Dinge liegen: „Wenn bei uns die Listen eintreffen, dann gehen wir ins Firmenbuch und schauen nach, ob die Kandidaten vertretungsbefugt sind. Bei Maximilian Schultz ist das der Fall. Trifft später eine weitere Liste ein, wo noch ein Geschäftsführer dieses Unternehmens genannt wird, dann wird dieser zweite Geschäftsführer gestrichen." Der Schultz-Vorschlag sei eben früher eingetroffen. Und die Nebenverträge? „Was in Nebenverträgen oder irgendwelchen Hinterzimmer-Vereinbarungen ausgemacht ist, kann die Behörde auf dieser Ebene nicht kümmern. Das müssen die Betroffenen unter sich ausmachen." Im Klartext: Selbst wenn Köll rechtlich gegen Schultz zu Felde ziehen würde, nützt ihm das für die Wahl am 18. Dezember nichts mehr. Da die Bezirksliste lange mit ihrer Einreichung wartete, kommt es für den Matreier Bürgermeister aber noch dicker. Er kann auch nicht in der Stimmgruppe 3 kandidieren, wie in unserem Forum bereits spekuliert wurde. Der einfache Grund: Die Frist ist abgelaufen, die Listen sind von der Behörde genehmigt und Köll steht nicht drauf. Gibt es einen anderen Weg, doch noch in den TVBO-Aufsichtsrat einzuziehen, fragen wir Gerhard Föger? "Nein. Andreas Köll wird diesem Gremium nicht mehr angehören. Aber wenn seine Expertise, die er unbestritten hat, so gefragt ist, dann kann ihn der künftige Vorstand ja als nicht stimmberechtigten Experten kooptieren."  
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

29 Postings

Flori98
vor 6 Jahren

.....die Folgen dieser taktischen Meisterleistung von Schultz werden wohl die Nicht-Schultz-Skigebiete sowie die kleinen Vermieter (Stimmgruppe 3) zu spüren bekommen. Ausgestattet mit Macht wird Schultz tief in den osttiroler Tourismus-Budgettopf greifen, bluten werden die "Kleinen". Der Winterskibetrieb am Hochstein wird nächstes Jahr wohl Geschichte sein.

 
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    hoerzuOT
    vor 6 Jahren

    ach, so ein Schmarren...

     
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    bergfex
    vor 6 Jahren

    .........wird Schultz tief in den osttiroler Tourismus-Budgettopf greifen,....

    Brauch es dazu nicht die Zustimmung aller, bzw. einen Mehrheitsbeschluß ??

     
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walker
vor 6 Jahren

Soweit so gut, ein bisschen Fake News ist auch dabei. Der WAHRE KNALLER kommt erst...

 
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Chris
vor 6 Jahren

Die TVBO wird ja spannender als die heurige NR-Wahl! ?

 
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keinexperte
vor 6 Jahren

Köll hat seine Schuldigkeit getan, das GG-Resort ist für die Region und ganz Osttirol ein Gewinn. Schulz hat gezeigt, wie es geht. Bleibt nur zu hoffen, dass die für den AR nominierten Bürgermeister das erkennen und ihn beim Ausbau Sillian/Sexten unterstützen.

 
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othmar
vor 6 Jahren

Das war abzusehen! 2017 war für Ihn kein gutes Jahr! Zu viele Fronten mit teils zu großen Gegnern! Die zuletzt negative Stimmungsmache "mit den Kalser kann ich nichts anfangen" haben offensichtlich Leute zur nächtlichen Stunde doch mitbekommen und dementsprechend weitergeleitet! Na ja... Expertise hin oder her.... es wird schon einen Grund haben, weshalb der Nachwuchs aus dem Zillertal eingesetzt wird!

 
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lokal
vor 6 Jahren

man möge mir die schadensfreude und den neid verzeihen, aber diese meldung versüsst mir den tag

 
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beobachter52
vor 6 Jahren

Ob ein Wechsel von Theurl zu Föger-Schulz für den Osttiroler Tourismus so positiv sein wird? Da werden sich noch einige wundern ....

 
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    Wundawuzzi
    vor 6 Jahren

    Wer hat drei wichtige Osttiroler Schigebiete vor dem wirtschaftlichen Ruin und damit den Wintertourismus im gesamten Bezirk gerettet? Franz Theurl?

     
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      le corbusier
      vor 6 Jahren

      immer super wenn Investoren und Unternehmer als Retter in der Not stilisiert werden. Ich glaub "gerettet" ist nicht das richtige Verb. Er hat eine Chnace erkannt und erfolgreich investiert. Da sprech ich natürlich nix ab, das macht er wirklich überaus erfolgreich.

       
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      beobachter52
      vor 6 Jahren

      Richtig, @lissi, die Familie Schulz (ganz uneigennützig?), aber mit Unterstützung des Tourismusverbandes, also auch von Theurl .... Ob die Privatzimmervermieter und Ferienwohnungenbesitzer, die so gegen Theurl mobilisieren, dann von den Vertretern des Sporthotels Sillian, des Golfhotels, des Gradonna, des Taurerwirtes .... gut vertreten werden ?

       
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      Behu
      vor 6 Jahren

      @beobachter52 - sind wir schon so weit dass wir einem Unternehmer vorhalten das er mit seiner Leistung bzw. Arbeit sein Geld verdient? Ich weiss nicht womit Sie ihr Geld verdienen, vermute aber nicht mit Arbeit in einem Unternehmen!

       
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      Franz Brugger
      vor 6 Jahren

      Für Sillian und Matrei/Kals stimmt das "Retten", da hat SCHULTZ mit dem Hotel richtig angeschoben.

      St. Jakob sehe ich etwas differenziert, mit denselben Zuschüssen hätte auch die "alte Gesellschaft" überlebt.

       
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      Senf
      vor 6 Jahren

      lieber fb@: es geht bei st. jakob nicht um die getätigten investitionen vom unternehmer schulz. die übernahme der bergbahnen war notwendig um den sorglosen umgang bei diesem unternehmen als selbstbedienungsladen zu stoppen. schulz hatte selbstverständlich - wie jeder andere liftbetreiber - anspruch auf angemessene landesbeiträge für seine qualitätsbestrebungen bei den bergbahnen. hätte er darauf verzichtet, müsste man ihn als ordentlichen kaufmann in frage stellen. schulz wird daher auch hinkünftig fördertöpfe nutzen, er wird sich aber auch um beiträge beim TVB bemühen. so wie es die lienzer BB laufend und erfolgreich machen und die goldried BB gemacht haben. erinnere dich bitte auch an die basiserschliessung vom goldried mit den happeckbahnen oder andere skigebiete im bezirk. auch theuerls erbe im tvb wird das noch spüren.

       
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    Wundawuzzi
    vor 6 Jahren

    Die grossen Investitionen der letzten Jahre haben nicht nur den Leitbetrieben gute Umsatzzahlen beschert,auch alle "Kleinen" erhielten die Chance ,sich erfolgreich im Osttiroler Tourismus zu engagieren.Leider haben bis jetzt viel zu wenige diese Gelegenheit ergriffen und das touristische Potential genutzt.Theurl sonnt sich zwar gerne im Scheinwerferlicht der Prominenz. Bei den sogenannten kleinen Betrieben hat er sich kaum blicken lassen und deren Sorgen und Anliegen ingnoriert. Bestenfalls wurden die Mitglieder mit ewigen Versprechungen bis zum St. Nimmerleinstag vertröstet.Es ist höchste Zeit für Veränderung.Theurl sollte die Zeichen der Zeit erkennen und mit einem Rücktritt einer Abwahl zuvorkommen . Manda es isch Zeit!

     
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    Franz Brugger
    vor 6 Jahren

    Worauf man schon achten sollte: Schultz, wie auch Hamacher zeigen immer wieder Begehrlichkeiten für Zuschüsse des TVBO für weitere Investitionen. Das heißt finanziert sollen diese zum Teil von den Beiträgen anderer Betriebe, nicht nur vom Land werden.

    Seitens des Landes, von Herrn Föger, wurde ja ein Verbot für Finanzierung weiterer Infrastruktur ausgesprochen. Jetzt wird man sehen, ob Einfluß Schultz da was ändert oder ob es wirklich dazu kommt, dass fast ausschließlich in Marketing investiert werden soll.

     
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      Wundawuzzi
      vor 6 Jahren

      Investitionen in die Infrastruktur sind in allen Bereichen sehr wichtig, besonders wenn man mit so erfolgreichen Nachbarregionen mithalten möchte.Es werden ja auch die "kleinen" Betriebe gefördert .Voraussetzung, man muss in die eigenen Betriebe investieren. Hier fehlt aber vielen der Mut.Nur deswegen neidisch auf andere zu schielen,ist zu wenig!

       
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Sepele
vor 6 Jahren

Die Hoffnung lebt, dass sich im Tourismus was bewegt! Jetzt liegt es dann an Thomas Winkler, ob er zuseinem Wort steht und eine Veränderung mitträgt!

 
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    mischmaschin
    vor 6 Jahren

    Zu welchem Wort soll er denn noch nicht stehen?

     
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    besserwisser
    vor 6 Jahren

    Meldung des Tages ?

     
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felix1960
vor 6 Jahren

Das Sprichwort bewahrheitet sich: "Schadenfreude ist die schönste Freude" - i gfrei mi !!!

 
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    hoerzuOT
    vor 6 Jahren

    Nein, das ist nicht gut. Man freut sich nicht, wenn andere Schaden nehmen...egal, wie man zu diesem oder jenem steht. Kant hat das einmal sehr trefflich formuliert.

     
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    chiller336
    vor 6 Jahren

    des soll ja keine fehde oder sonstwas sein ... sondern zum wohl der tourismuswirtschaft in osttirol .... wenns persönlich wird, isses nicht gut find halt ich

     
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Huettenwirt
vor 6 Jahren

Das haben sich Gerhard Föger und Heinz Schultz aber fein ausgeschnapst ... naja ... der Krug geht solange zum Wasser bis er bricht ... jetzt haben Franz Theurl und Andreas Köll den Kürzeren gezogen ... sozusagen die Rechnung ohne den Wirt gemacht

 
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    anton2009
    vor 6 Jahren

    .. der Krug geht solange zum B r u n n e n !...bis er ...

     
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Jo
vor 6 Jahren

Sensationell .... "wer sich seiner Sache zu sicher ist wird irgendwann seinem Meister begegnen!" und jetzt schauen wir mal wie es dem Herrn Theurl ergeht .... "auch sein Meister steht irgendwo bereit" ..... lasset die Wahlen beginnen.

 
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Nudlsuppe
vor 6 Jahren

Oanfoch lei herrlich!!

 
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bergfex
vor 6 Jahren

Das wird ja noch lustig, ich freue mich drauf.

 
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