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Tiroler ÖVP grenzt sich scharf von Freiheitlichen ab

Günther Platter und Klubobmann Wolf finden klare Worte zum „rechten Rand“.

Nach der Landtagswahl am 25. Februar wird die Tiroler ÖVP unter der Führung von Landeshauptmann Günther Platter wohl mindestens drei Optionen für eine Koalition im Landhaus haben, davon gehen die meisten politischen Beobachter aus. Vor diesem Hintergrund liegt jedes Wort über mögliche Koalitionspartner derzeit auf der politischen Goldwaage. Am Sonntag startete Platter symbolträchtig nicht in Innsbruck sondern in Wien seinen Wahlkampf, flankiert von Gesinnungsgenossen der „Westachse“, allen voran die Landeshauptleute Markus Wallner aus Vorarlberg und Arno Kompatscher aus Südtirol. Platter äußerte bei dieser Gelegenheit nicht nur Kritik an der ÖVP-FPÖ-Koalition in der Bundesregierung („Die Sparsamen dürfen nicht die Deppen sein“), sondern schoss sich vor allem auf die FPÖ und deren rechtslastigen Aktionismus ein. Sowohl die Wortwahl von Innenminister Herbert Kickl – der Flüchtlinge „konzentrieren“ will – als auch den skurrilen Wahlkampfauftakt der Tiroler Blauen bezeichnete der Tiroler Landeshauptmann als inakzeptabel: „Da hört sich bei mir die Hetz auf.“
Günther Platter zum FPÖ-Tamtam in Innsbruck: „Da hört sich bei mir die Hetz auf.“ Foto: Expa/Jakob Gruber
Der Aufschrei der FPÖ ließ nicht lange auf sich warten, was ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf zu einem weiteren Seitenhieb motivierte: „Niemand kritisiert die Trommlergruppe, die beim Wahlauftakt der Tiroler Freiheitlichen gespielt hat, sondern die Art und Weise, wie sich die Tiroler FPÖ inszeniert und welche Personen in ihren Reihen mittlerweile das Ruder übernommen haben. Für jeden, der den Auftakt gesehen hat, ist diese Kritik nachvollziehbar.“ Die Rechtfertigungsversuche der FPÖ seien wenig glaubwürdig: „Fakt ist, dass viele, die Abwerzgers Vorgänger Gerald Hauser aufgrund ihrer problematischen Einstellung aus der Tiroler FPÖ ausgeschlossen hat, unter Markus Abwerzger wieder höchste Parteiämter bekleiden," sagt Wolf.
Für den Tiroler VP-Klubchef Jakob Wolf segelt die Landes-FPÖ unter Markus Abwerzger „bewusst am extremen rechten Rand“. Foto: Expa/Groder
Es sei kein Zufall, dass sich die Tiroler FPÖ fast im Wochenrhythmus für Mitglieder und Funktionäre rechtfertigen müsse, die aus ihrer extremen Einstellung kein Geheimnis mehr machen würden, so Wolf: „Ein Bezirksfunktionär, der Hitler auf Facebook zum Geburtstag gratuliert. Ein Apotheker und hochrangiges Mitglied des Landesparteivorstandes, der Schwierigkeiten mit NS-Insignien hat. Ein ehemaliger Nationalrat Werner Königshofer, der selbst Strache zu extrem war und der in der Tiroler FPÖ nun wieder ein und aus spaziert. Das alles passiert nicht zufällig und hat nichts mit Patriotismus zu tun, wie uns das Markus Abwerzger gerne glauben machen möchte, sondern hat einen klaren ideologischen Hintergrund. Wer immer wieder ganz bewusst am extremen rechten Rand segelt und Probleme hat sich klar abzugrenzen, braucht auch nicht das unschuldige Opfer zu spielen. In diese Ecke hat Markus Abwerzger sich und seine Partei selbst hineinmanövriert. Da kommt er nicht mehr raus." Link zum ORF-Bericht über das „Westachsen-Treffen“ in Wien.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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5 Postings

tauernwind
vor 6 Jahren

Ich werde weder ÖVP noch FPÖ wählen bzw. habe ich das auch nicht.

Aber Hr. Kickl wegen seiner Wortwahl "konzentrieren" da eine gewollte Zweideutigkeit zu unterstellen finde ich einfach nur lächerlich.

Das alle seit Jahren Flüchtlingslager statt Flüchtlingsunterkunft sagen interessiert aber keinen.

Ein FPÖler wird vermutlich schon in der Presse angeprangert wenn er sich ein Scheibenfrostschutz-Konzentrat kauft.

 
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soomanides
vor 6 Jahren

Lieber Herr Berg-fex, mit Ihrem Beitrag haben Sie selbst das "Seil" das Sie vor Versagen retten sollte, durchschnitten. Jeder weitere Kommentar dazu ist überflüssig und unter "leere Kilometer" einzureihen. Verstanden? Hoffentlich.

 
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ohli
vor 6 Jahren

Wehret den Anfängen!! Wenn der Kanzler seinen Vize nicht zurückpfeift ist er für mich nicht mehr glaubwürdig!

 
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Spitzkofel
vor 6 Jahren

Bin bei Weitem kein VP-Wähler, aber in diesem Fall muss ich Hrn. Wolf recht geben! Fast täglich taucht in den Medien ein sog. "Einzelfall" auf. Wenn man als FP ernst genommen werden will sollte man schauen, dass man alle nur annähernd Radikalen aus der Partei entfernt. Immer nur in die Opferrolle schlüpfen und jammern dass man ausgegrenzt wird, wird auf Dauer halt auch nicht funktionieren! Und außerdem nimmt Ihnen das sowies keiner ab! Die FP grenzt sich mit all diesen "Einzelfällen" nur selbst aus. Ein ganz interessanter Link: ​http://www.mkoe.at/sites/default/files/files/aktuelles/MKOE-A5-Broschuere-Die-FPOE-und-der-Rechtsextremismus.pdf Ist natürlich nur ein Auszug - Aufzählung endet im Sommer 2017.

 
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bergfex
vor 6 Jahren

Ist das wieder das einzige Wahlprogramm der ÖsterreichischenVersagerPartei ? Sie haben nichts dazu gelernt, außer von vornhinein aus zu grenzen.

 
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