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FPÖ und SPÖ starten in den Tiroler Intensivwahlkampf

Mit sehr unterschiedlichen Inszenierungen formieren sich zwei Konkurrenten um Platz 2.

Mit einem eher skurrilen Auftritt inszenierte die „soziale Heimatpartei“ FPÖ am 10. Jänner im Innsbrucker Congress ihren Wahlkampfauftakt. Nicht nur den deutschen Satiriker Jan Böhmermann, sondern auch heimische Medien von Kurier bis Standard erinnerte der Einmarsch mit stoischen Gesichtern und martialischem Trommelwirbel an faschistoide Machtästhetik. Unter den Fahnenträgern, die im Gleichschritt ihren politischen Anführer Heinz Christian Strache flankierten, war auch Osttirols FPÖ-Spitzenkandidat Josef Blasisker.
Dank Signature-Haarschnitt unverkennbarer Fahnenträger – der Osttiroler FPÖ-Spitzenkandidat Sepp Blasisker beim Einmarsch der blauen Heimatpartei in Innsbruck. Foto: Expa/Adelsberger
Wenig überraschend rühmte Strache als Hauptredner die Errungenschaften der dreiwöchigen FPÖ-Regierungsbeteiligung in Wien, während sich Landes-Spitzenkandidat Markus Abwerzger vorwiegend dem Nummer-1-Thema der Blauen widmete, der weitgehend pauschal formulierten Kritik an Menschen auf der Flucht. Politisches Ziel der FPÖ ist die Verdoppelung der Stimmen und eine Regierungsbeteiligung samt Rechtsruck, politischer Hauptgegner deshalb die derzeit in Tirol mitregierenden Grünen, aus der Perspektive Abwerzgers „linkslinke Marxisten“. 850.000 Euro wird die FPÖ in Tirol in den Wahlkampf investieren. Wahlkampfleiter ist mit Patrick Haslwanter ein deklarierter Rechtsaußen der Partei, der 2010 vom damaligen Parteiobmann Gerald Hauser aus der Tiroler FPÖ ausgeschlossen wurde und unter Abwerzger wieder eine prominente Position in der Partei erhielt.
Enthüllung in Rot – Elisabeth Blanik und Georg Dornauer geben Einblick in die SPÖ-Kampagne. Foto: Expa/Michael Gruber
  „Wer martialische Trommelkläge braucht, hat von Geschichte nichts verstanden,“ so kommentierte die SPÖ zwei Tage später, am 12. Jänner, den Auftritt des blauen Mitbewerbers um Platz 2 im Land. Die Sozialdemokraten forcieren werblich ebenfalls den Wandel, allerdings nicht mit martialischer Männlichkeit, sondern in zeitgeistiger und vor allem weiblicher Bildästhetik. Bei der Vorstellung der Werbelinie für die Landtagswahl stand neben dem Listenzweiten Georg Dornauer natürlich Elisabeth Blanik im Fokus, die Spitzenkandidatin. Die Lienzer Bürgermeisterin steht zwar nach eigenen Aussagen für kein Regierungsamt zur Verfügung, wird aber als „starke Frau“ für einen „neuen Weg“ propagiert. Die – heute offenbar unverzichtbaren – Hashtags dazu lauten #allesneu und #freudichtirol. In ihrer programmatischen Rede positionierte sich Blanik mit Nachdruck als weibliches Gegenmodell zu „konservativen Männerbünden in den Hinterzimmern“ der Tiroler Machtpolitik. Ziel der SPÖ sei es, stärkste Oppositionspartei zu werden. Sollte das Wahlergebnis große Zuwächse bringen, sei aber auch eine Regierungsbeteiligung denkbar. Link: Landtagswahl 2018
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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10 Postings

Franz Brugger
vor 6 Jahren

Die Trommlergruppe ist nicht das Problem, sondern die Kombination Trommelschlag und marcialisches Hereinschreiten von HC erweckt Assoziationen.

Mein Eindruck ist, dass sich auch HC nicht ganz wohlgefühlt hat.

 
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sprühkäse
vor 6 Jahren

Und wieder benutzen Medien eine kreative Trommlergruppe, die auch auf sämtlichen anderen Parteiveranstaltungen gespielt hatten, um ihre hetzerische "Story" zu formen um in der Bevölkerung wieder Reibung zu erzeugen. Aber solange es jeder weiß, habe ich kein Problem damit.

 
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    nufets
    vor 6 Jahren

    Nicht die Medien benutzen eine kreative Trommlergruppe um eine hetzerische Story zu formen, sondern die FPÖ benutzt diese zu einer faschistoiden (Selbst)Inszenierung.

     
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Aquaman
vor 6 Jahren

In Österreich, kann jeder Politiker werden. Das ist das Problem.

 
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rebuh
vor 6 Jahren

die politischen heuchler sind wieder unterwegs! die fpö dürfte wohl die letzte partei gewesen sein die diese trommlertruppe verpflichtet hat, den alle anderen waren damit schon lange vorher dran!

 
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Thomas28
vor 6 Jahren

Defregger, verstehe ich dich richtig? Nur weil man Ausländern nicht den roten Teppich ausrollt ist man ein Ausländerhasser? Die Regierung wird von den einheimischen Bürgern gewählt und vom einheimischen Steuerzahler fürstlich entlohnt. Sie werden ja auch VolksVERTRETER genannt. Somit ist deren Aufgabe Politik FÜR die einheimischen Bürger zu machen. Nichts für ungut, aber was du von dir gibst ist linkspopulistisches Geschrei, sonst nichts.

 
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defregger
vor 6 Jahren

Zum Fremdschämen diese Ausländerhasser und Populisten. Die Schwarzen sind sich nicht zu schade und holen diese auch noch in die Regierung. Kurz ist kurzsichtiger als kurz! Wenn ich nicht schon im Ausland leben würde, wäre es an der Zeit es spätestens jetzt zu tun. Das Ansehen Österreichs ist im Ausland massiv geschädigt! Ich höre es täglich!?

 
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spitzeFeder
vor 6 Jahren

Im Gruselkabinett der FPÖ. Und sowas ist Vizekanzler... ?

 
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    Edi1913
    vor 6 Jahren

    Dafür kannst du dich beim Basti bedanken!

     
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      spitzeFeder
      vor 6 Jahren

      Stimmt. Leider.

       
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