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Waldrapp „Francesco“ auf Zwischenstopp in Lienz

Der seltene Vogel legte 1.635 Kilometer zurück und reiste dabei durch drei Länder.

Wenn man aussieht wie Francesco und hinter dem Baumarkt Obi in Lienz gemütlich vor sich hin schnarrt, dann bleibt man nicht unbemerkt. Im Gegenteil. Mittlerweile flattert der Waldrapp schon durch die sozialen Medien und hat natürlich auch die Aufmerksamkeit von Dolomitenstadt erregt.

Vor wenigen Tagen brach Francesco in Italien auf, um heimwärts Richtung Deutschland zu fliegen. In Lienz legte er einen Zwischenstopp ein. Fotos: Dolomitenstadt/Pirkner

Seine blauen Stutzen mit der Seriennummer 034 und eine App namens „Animal Tracker“ machen es möglich, diesen seltenen Vogel aus der Gattung der Ibise persönlich kennenzulernen, samt Vornamen und Reiseverhalten. Unser gefiederter Gast heißt also Francesco, stammt aus Deutschland, verbrachte den Winter offenbar in Italien und ist jetzt wohl auf dem Rückweg. Der Vogel legte 1.635 Kilometer zurück und reiste dabei durch drei Länder. In der Mienekugel legt er eine kleine Pause ein, wohl um nach ein paar Regenwürmern zu suchen. Sie sind, neben Insektenlarven, das Leibgericht der Waldrappe, die keine Aasfresser sind.

Waldrappe zählen zu den Ibisen und waren in Europa bereits ausgerottet. Jetzt tauchen einzelne Exemplare dieser schrägen Vögel wieder bei uns auf.

„In den letzten Jahren wurden im Frühjahr aus Osttirol immer wieder Waldrappe gemeldet,“ erklärt Matthias Gattermayr, Vogelexperte des Vereins NAGO, „was wohl daran liegt, dass sie einerseits sehr auffällig sind und andererseits sehr zutraulich und meist in unmittelbarer menschlicher Nähe beobachtet werden können. Das liegt daran, dass es sich hier um keine Wildvögel handelt sondern um Tiere, die aus einem Zuchtprogramm stammen und vermutlich von Menschenhand aufgezogen wurden.“

Francesco ist jedenfalls nicht nur ein seltener, sondern auch ein schräger Vogel, der seltsam grunzende Laute von sich geben kann – also ein echter Rapper ist! Sympathisch sind Waldrappe auch deshalb, weil zu ihrem Verhalten ein ausgedehntes Begrüßungsritual samt intensivem Kopfnicken gehört. Wenn Ihnen, liebe Leser und Leserinnen, also in den nächsten Tagen Francesco begegnet, nicken Sie ihm zu!

Mit der App „Animal Tracker“ lassen sich einzelne Tiere genau identifizieren und auf ihren Flügen in Echtzeit verfolgen.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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Ein Posting

chiller336
vor 6 Jahren

schön is er nit grade, aber ich find ihn lustig ... mittlerweile ist francesco in der nähe von velden ??

 
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