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Online-Petition für Familie Magomedov gestartet

Breite Unterstützung soll die Chance auf ein humanitäres Bleiberecht vergrößern. 

Wie berichtet, steht die fünfköpfige, in Osttirol gut integrierte Familie Magomedov aus Dagestan unmittelbar vor der Abschiebung. Da der Asylantrag durch alle Instanzen negativ beurteilt wurde, droht Magomed, Nasibat, Alia, Salikhat und Safia ein ungewisses Schicksal, das vor allem für den Familienvater auch lebensbedrohend sein könnte. Magomed leidet ebenso wie seine Frau Nasibat und die älteste Tochter Salikhat an posttraumatischen Belastungsstörungen und ist im Krankenhaus Lienz in stationärer Behandlung. In Russland droht ihm Verfolgung. Viele Nachbarn und Freunde der Familie, Dekan Bernhard Kranebitter, aber auch LehrerInnen und MitschülerInnen der Kinder setzen sich für ein humanitäres Bleiberecht ein.
Sepp Brugger will alle Möglichkeiten ausschöpfen und hat eine Online-Petition für die Familie Magomedov gestartet. Nasibat, ihr Mann und die drei Töchter sollen humanitäres Bleiberecht in Österreich erhalten. Foto: Dolomitenstadt/Werlberger

Der Jurist Sepp Brugger aus Matrei unterstützt die Magomedovs ehrenamtlich durch Rechtsberatung und hat jetzt auch eine Online-Petition gestartet, die bereits nach wenigen Stunden mehrere hundert Menschen unterschrieben. Adressat ist der Regionaldirektor des Bundesamtes für Fremdenwesen. Brugger hofft auf eine möglichst breite Unterstützung, um den zuständigen Behörden aber auch politischen Entscheidungsträgern zu zeigen, dass die Magomedovs in Osttirol willkommen sind.


Dolomitenstadt.at schließt sich dieser Petition gerne und mit Nachdruck an. Wir bitten unsere LeserInnen um möglichst aktive Teilnahme und auch um die Verbreitung des Links: https://www.openpetition.eu/at/petition/online/familie-magomedov-muss-bleiben.
Video: Die Magomedovs schildern, warum sie flüchten mussten. Video: Die aktuelle Situation der Familie Magomedov
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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Kann die Abschiebung der Magomedovs verhindert werden?

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9 Postings

Mariazell
vor 6 Jahren

Scheinbar gilt die Genfer Flüchtling Konvetion nicht mehr eine Schande für Österreich. Das mit geflüchteten Menschen soumgegangem wird

 
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spitzeFeder
vor 6 Jahren

Absolut unterstützenswert, diese Petition!

 
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Messer
vor 6 Jahren

Die bisherigen Kommentare zu diesem Thema waren meist sehr polemisch, ließen also sachliches Argumentieren vermissen.

Möchte gerne auf den unideologischen Beitrag hinweisen, den "SENF" vor längerer Zeit dazu geschrieben hatte: https://www.dolomitenstadt.at/2017/08/04/videoreportage-eingelebt-und-abgeschoben/ Dieser ist meiner Meinung nach immer noch aktuell.

 
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    nikolaus
    vor 6 Jahren

    Den erwähnten Beitrag, in dem u.a. das Tragen des Kopftuchs hinterfragt wurde, als "unideologisch" zu bezeichnen, finde ich schon ein starkes Stück! Zur Polemik: Wenn man menschlich nahe genug an diesen "Fall" dran ist, kann man nicht mehr wirklich "objektiv" (also sachlich) bleiben, es handelt sich ja auch nicht um "Objekte", die zu verfrachten sind, sondern um liebenswerte "Subjekte", die man aus einem vertraut gewordenen Umfeld herausreißen will.

     
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      Messer
      vor 6 Jahren

      Wie "Senf" schon erwähnt hatte, gibt es Hintergründe, welche in diesem Fall nicht unter den Tisch gekehrt werden dürfen. Klar, wenn man Menschen persönlich kennengelernt hat und Sympathien auf Gegenseitigkeit entstanden sind, kann man schwerlich einen objektiven Gesamtüberblick behalten. Dieser ist aber notwendig, um das Migrations-Thema im Sinne der eigenen Bevölkerung abhandeln zu können. Was wirklich nicht zufrieden stellen kann, ist der lange Zeitraum, der vergeht, bis die Entscheidungen für oder gegen die Abschiebung fallen. Das ist unmenschlich.

      Würde bezüglich Kopftuch und anderer "Besonderheiten" doch dringend empfehlen, sich mit dem Islam, insbesondere mit dem Koran und den Hadithen, intensiv auseinanderzusetzen, sonst ist man nicht einmal annähernd in der Lage, darüber ein Urteil abzugeben. Am besten, man nimmt die Infos aus erster Hand, nämlich von (ehemaligen) Moslems: https://www.youtube.com/watch?v=qcpfpZh-UbI http://derprophet.info/inhalt/anhang36-htm/

      Sogenannte Islam-Experten, welche dieses Thema von "außerhalb" abarbeiten und meistens politisch "angepasste" Kommentare abgeben, kann man in die Tonne treten.

       
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    Instinktivist
    vor 6 Jahren

    Ob Messer oder Senf ist eigentlich egal. Wichtig wäre einmal grundsätzlich festzuhalten, dass man das Thema Asylwesen oder Migration gerne sachlich und objektiv abhandeln kann. Allerdings nur als Gesamtthema. Einzelfälle kann man nicht objektiv behandeln. Unsere Gesetze sollen Richtlinien sein an denen wir uns orientieren und ein Überschreiten wird geahndet. Hier gibt es dann immer noch einen Ermessenspielraum. Wir wünschen uns den Rechtsstaat und vergessen manchmal, dass auch der Rechtsstaat nicht ein Körper ist der sich ausschließlich an Gesetze zu halten hat. Ein Rechtsstaat muss immer das Ziel haben Menschenwürde, Freiheit, Gerechtigkeit und Rechtssicherheit zulassen. Somit sind wir beim springenden Punkt. Eine Abschiebung ist immer eine Einzelfallbetrachtung. Jedes Asylverfahren ist eine Einzelfallbetrachtung und somit nicht mehr objektiv. Hier arbeiten dann Menschen mit Menschen. Ich will auf keinen Fall einen Beamten irgendwie in ein schlechtes Licht rücken, denn es sind Menschen die hier arbeiten. Wo Menschen arbeiten passieren Fehler und im Sinne eines Rechtsstaates ist es unser aller Aufgabe, auf Fehler die in unseren Augen passiert sind aufmerksam zu machen. Unsere Möglichkeiten sind zwar limitiert, aber eine Petition ist ein gutes Mittel um auf die Sicht der Bevölkerung aufmerksam zu machen.

     
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      senf
      vor 6 Jahren

      google machts möglich: dagestan, eine russische republik im kaukasus, rund 50.000 quadratkilometer groß, unter 3 mio einwohner, 25 verschiedene sprachen, mit russisch als verkehrssprache. zahlreiche volksgruppen, daher eine bewegte, konfliktreiche landesgeschichte. 93% der bevölkerung sind ethnische muslime, seit 1998 gibt es die nk-islamische uni, seit 1999 ist die scharia per volksversammlung verboten. das recht auf leben, auf religionsausübung und auf freie meinungsäußerung oder ähnliches ist gegeben, aber nicht garantiert.

      noch vor der jahrhundertwende begann der dagestankrieg mit terroranschlägen in moskau und in anderen städten russlands. isamische fundamentalisten proklamierten eine islamisch- dagestanische republik (ein emirat für schamil bassajew). russische streitkräfte vertrieben mit hilfe von dorfbewohnern die eindringlinge zurück nach tschetschenien. die kriegerischen konflikte im nordkaukasusgebiet forderten viele opfer. in dagestan kam es allein im jahr 2010 zu 112 terroranschlägen, weitere 42 wurden verhindert. aufständische sabortierten die eisenbahn und das gaspipelinenetz, entführungen und bewaffnete überfälle zählten zum tagesgeschehen in dagestan. russland entsandte 2012 30.00 soldaten, um das gebiet zu „befrieden“. trotzdem gibt es weiterhin bewaffnete auseinandersetzungen, die erst jetzt langsam zum stillstand kommen.

      die familie magomedov ist ihrem heimatland entflohen. ihre beweggründe wurden in der dolomitenstadt ausführlich dargestellt. die behörde ist von dieser geschichte nicht überzeugt, das bleiberecht wurde einmal mehr abgewiesen.

      wenn ich nun wertfrei in meinem kommentar vom 08/2017 in der dolomitenstadt meinte, dass die asylbehörde zu einen anderen ergebnis gekommen ist und das vermutlich auch auf infos des mutterlandes der flüchtlingsfamilie beruht und tiefer geht, dann wird der behördenentscheid wohl weitreichender sein, als die vielen emotionalen reaktionen – wenn auch mit dem angemessenen spielraum in der entscheidungsfindung.

      ich habe auch das tragen des kopftuches angesprochen. unideologisch, wie ich meine und stelle nikolaus@ die frage, was denn in einer frau vorgehen muss, die aus einem unsicheren land mit 95% muslime in ein demokratisches land mit gleichberechtigung und menschenwürde entflieht und bei uns nun mit dem kopftuch ihre unterwerfung signalisiert. Sie nimmt also ein stück ihrer heimat mit, trägt es hier mit stolz und wir nennen das dann integration.

      ns: ich habe das gefühl, dass sich hier so mancher profilieren will

       
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      le corbusier
      vor 6 Jahren

      @senf abgesehen von der entscheidung der behörden. sag mir mal bitte ein einziges argument warum diese familie nicht dableiben darf?

      und hör doch bitte mit dem kopftuch schwachsinn auf. ich möchte wirklich nicht in einem staat leben der irgendwem vorschreibt wer, was, wie und wann anzuziehen hat.

       
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      Instinktivist
      vor 6 Jahren

      @ senf, wer will sich profilieren? Die Unterstützer? Glauben sie, dass dies ein geeignetes Gebiet ist um sich zu profilieren? Wenn ich das Fehlen von Menschlichkeit durch betonte Sachlichkeit argumentiere und dann das Kopftuch als Symbol für Unterwerfung anführe, dann habe ich irgendwie den gesamten Vorgang missverstanden. Würde man sich hier durch Ablegen des Kopftuches dann nicht "unserer" Doktrin unterwerfen? Ist Offenheit gegenüber fremden Kulturen nicht eigentlich das was uns im 21. Jahrhundert ausmachen sollte? Unsere Kultur sollte es doch möglich machen, dass Kippa, Sari, Turban und Hidschab als das gesehen werden was sie sind, nämlich einfach ein Accessoire. Auch im Christentum gibt es das Kopftuch. Nicht nur als Schutz vor der Witterung sondern auch als religiöses Symbol (Nonnen) und im 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther Kapitel 11 Vers 5 heißt es: "Eine Frau aber entehrt ihr Haupt, wenn sie betet oder prophetisch redet und dabei ihr Haupt nicht verhüllt. Sie unterscheidet sich dann in keiner Weise von einer Geschorenen." Ja der Vergleich hinkt. Er hinkt aber nur deshalb weil wir uns als Gesellschaft weiterentwickelt haben. Früher trugen Frauen vielfach ein solches Kopftuch aber, unsere Religion wurde offener und wir durften uns weitestgehend zeigen wie wir sind. Ist es jetzt nicht unsere Aufgabe dies auch den anderen Kulturen zu ermöglichen? Wenn sie frühere Artikel gelesen haben so wissen sie auch, dass ein Kind am katholischen Religionsunterricht teilnimmt und unlängst auch bei einem Auftritt ihres Schulchores im Kloster bei einer Messe gesungen hat. Ist es wirklich der Stoff am Kopf um den es geht? Muslimische Männer konvertieren nach der Flucht zum Christentum um nicht mehr abgeschoben werden zu können... ist das dann Integration? Laut ihrer Argumentationskette... ja!

       
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