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s’Gwandtl muss zehn Arbeitsplätze abbauen

Sozialbetrieb reagiert auf gekürzte AMS-Mittel und schließt die eigene Schneiderei.

Bereits Mitte des Jahres wurde bekannt, dass das AMS die Fördermittel für sozialökonomische Betriebe und gemeinnützige Beschäftigungsprojekte ab 2019 drastisch kürzen wird. Davon ist auch das s’Gwandtl in Lienz betroffen. Ab dem 01. Jänner 2019 stehen nur mehr 40 Prozent des bisherigen Fördervolumens zur Verfügung, das zu 54 Prozent vom AMS und 46 Prozent vom Land Tirol getragen wird. Vergeblich versuchte die Geschäftsführerin des s’Gwandtl, Rita Feldner, schon im Juni gemeinsam mit ebenfalls betroffenen KollegInnen anderer Betriebe in Tirol als Ersatz für die gekürzten AMS-Fördermittel zusätzliche Fördergelder von anderen Stellen zu erwirken. Die Streichung der Fördergelder um 60 Prozent hat massive Auswirkungen auf das s’Gwandtl, das mit einer Umstrukturierung reagieren musste. Zwar ist es gelungen, den sozialökonomischen Betrieb zum Großteil zu erhalten, aber nur durch einschneidende Maßnahmen: Zwei Schlüsselstellen, sechs Transitstellen und zwei Lehrstellen fallen künftig weg, sodass von den ehemals 23 Arbeitsplätzen nur 13 erhalten bleiben. Außerdem sind ebenfalls noch Stundenkürzungen und eine deutliche Reduzierung der Sachkosten nötig.
Zwei Schlüsselstellen, sechs Transitstellen und zwei Lehrstellen fallen dem Sparstift beim s'Gwandtl zum Opfer. Foto: Ramona Waldner
„Am schmerzlichsten ist jedoch die Schließung der Änderungsschneiderei ab Anfang Dezember. Das ist uns nicht leicht gefallen. Glücklicherweise konnten wir die private Änderungsschneiderei ‚MONE‘ für eine Kooperation gewinnen und nehmen weiterhin Änderungen an. Allerdings gibt es eine neue Preisliste für Änderungen und die Öffnungszeiten des Second-Hand-Shops haben sich geändert“, sagte Rita Feldner im Hinblick auf die erforderlichen Veränderungen. Die Öffnungszeiten beider Geschäfte sind nun: Montag bis Freitag von 9:00 bis 18:00 Uhr und Samstag von 9:00 bis 12:00 Uhr. Neben dem Second-Hand-Shop und dem Naturladen besteht auch die Altkleidersammlung wie gewohnt weiter.
Geschäftsführerin Rita Feldner hofft, dass die Einschnitte ausreichen, um die Zukunft des Betriebes zu sichern. Foto: Ramona Waldner
„Ein Besuch im Second-Hand-Shop und Naturladen lohnt sich immer, denn wir bieten wechselnde Weihnachtsaktionen an. Für 2019 wünschen wir uns, dass wir mit dieser Umstrukturierung die Zukunft des s’Gwandtls und die seiner Mitarbeiterinnen sichern können. Wir danken in diesem Zusammenhang allen, die uns geholfen haben – ob tatkräftig, mit ihrem Rat oder bei der Unterschriftenaktion, bei der fast 4.000 Menschen mitgemacht haben. Besonderer Dank gilt auch dem neuen Vorstand des Trägervereins SOFA, der bei der Generalversammlung im August dieses Jahres neu gewählt wurde. Mit Armin Vogrincsics als Kassier und Gitti Tegischer als Schriftführerin konnten wir Vorstandsmitglieder gewinnen, die dem Verein auch in stürmischen Zeiten weiterhin zur Seite stehen“, freut sich die neue Obfrau Rita Feldner.

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3 Postings

Anna Maria Kerber
vor 5 Jahren

Ständig hören wir von der Bundesregierung, dass "sich Leistung lohnen muss". Demnach müssten aber genau auch Sozialprojekte wie das s`Gwandl gefördert werden - denn die zehn betroffenen Frauen haben ja ihre Arbeit "geleistet". Jetzt werden sie in die Arbeitslose geschickt und die Parole von Bundeskanzler Kurz entpuppt sich als unglaubwürdig und sinnlos, vom Menschlichen ganz zu schweigen.

 
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leiWEITERso
vor 5 Jahren

Wenn man schon kürzen und einsparen will, dann sollte endlich dieses Büro des Aufbauwerks in Lienz geschlossen werden. Reine Geldverschwendung ohne jeden Sinn.

 
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sonzop
vor 5 Jahren

Warum wehren wir uns nicht gegen diese himmelschreiende Ungerechtigkeit. Einer solchen Institution die wirtschaftliche Basis zu rauben ist eine unglaublich Gemeinheit. Nächstenliebe sollte bei den Nächsten beginnen ... Schade, dass heutzutage die Zivilcourage mit einem Mausklick bei irgendeiner Online-Befragung zu tage tritt und nicht mehr live, vor Ort!!!

 
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