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Olang bleibt Nadelöhr für Bahnstrecke im Pustertal

Öffnung der Strecke Mitte Februar geplant. Danach weiter Behinderungen durch Brückenbau.

Schwere Regen- und Schneefälle knickten Ende November nicht nur zigtausende Bäume in Ost- und Südtirol, sondern brachten auch Hänge ins Rutschen, was massive Schäden an der Pustertal-Bahnstrecke zwischen Lienz und Franzensfeste zur Folge hatte. Auf Osttiroler Seite will die ÖBB ab 1. Februar wieder Züge von Lienz bis Innichen führen. Die Öffnung dieser Strecke würde auch drei italienische Zugsgarnituren „befreien“, die seit der Unwetterkatastrophe in Innichen festsitzen. Sie fehlen im Südtiroler Regionalverkehr und könnten auf einem Umweg über Lienz und Tarvis bzw. die Tauernstrecke zurück nach Südtirol fahren. Aktuell ist der Halbstundentakt zwischen Bruneck und Franzensfeste hergestellt, bis Olang fahren Züge aus dem Westen im Stundentakt. Dann ist Endstation, denn im Bahnabschnitt Olang rutschte im Bereich einer Kurve der gesamte Hang ab. Der Südtiroler Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider schilderte vergangene Woche den Status quo: „Dank neuester Technologien aller beteiligten Akteure, wie der Erdox Hangsicherung mit einer pyramidenförmigen und flexiblen Stahlkonstruktion, konnte der Hang in kürzester Zeit aufgebaut und stabilisiert werden. Da der Streckenverlauf jedoch im Bereich der Kurve liegt und aus Sicherheitsgründen bei der Eisenbahn nicht einmal minimale Setzungen im Betrieb eintreten dürfen, hat sich RFI dafür entschieden, in diesem Bereich eine Brücke einzubauen.“ Ein Problem ist die aktuelle Kälte. Vor Ort kann zwar gearbeitet, zum Beispiel betoniert werden. Daher hat RFI bereits vor Weihnachten die Produktion einer Fertigbrücke in Auftrag gegeben. Fertigstellung und Montage dieser Brücke sind jedoch nicht kurzfristig möglich. Aus diesem Grund werden auf Intervention des Landes Südtirol aktuell vor Ort Mikropfähle als Gründungen gesetzt, um die Brücke zu fixieren. Hier werden vorerst einzelne Fertigbauteile eingebaut: Sie stabilisieren den Gleiskörper und ermöglichen die Wiedereröffnung. Im Laufe des Jahres müssen diese dann in nächtlichen Wartungsarbeiten durch die Fertigbrücke ersetzt werden. Der Verlauf der Arbeiten liegt nun zur Gänze in den Händen der von RFI beauftragten Firmen. Auf technischer und administrativer Ebene hat man alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Produktion der Brücke zu starten und die Weichen für die Wiedereröffnung der Bahnlinie zu stellen, betont Landesrat Alfreider und erklärt: "Es bleibt das große Ziel, die Bahnlinie im gesamten Pustertal für die Biathlon-Weltmeisterschaft von 12. bis zum 23. Februar in Antholz zu öffnen. Das ist speziell für den Ablauf der WM und für das gesamte Oberpustertal von besonderer Bedeutung." Dies gelingt, wenn alle Arbeiten reibungslos, koordiniert und ohne Zwischenfälle umgesetzt werden können. Unabhängig davon, werden die Züge im sanierten Teilstück gemäß Betriebsvorschriften des Schienennetzbetreibers mit reduzierter Geschwindigkeit fahren müssen.

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