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Barbara Thaler will Transit und Wölfe fernhalten

Die EU-Abgeordnete fordert höhere Lkw-Maut und den Abschuss von gefährlichen Wölfen.

Seit rund einem Jahr sitzt die Tirolerin Barbara Thaler im Europaparlament in Brüssel. Derzeit tourt sie durch alle Tiroler Bezirke, um das Gespräch mit regionalen Entscheidungsträgern zu suchen und mit Medienvertretern über ihr erstes Jahr im Europäischen Parlament zu sprechen.

In Lienz bat Thaler am 18. August zu einem Pressetermin. „Hier bin ich besonders gerne. Ich verbringe oft meinen Urlaub auf einer Alm in Osttirol“, so Thaler einleitend. 3.095 OsttirolerInnen wählten die VP-Mandatarin 2019 ins EU-Parlament.

Barbara Thaler fordert eine klare Definition der Ausnahmeregelungen beim Schutzstatus des Wolfes. Problemtiere sollen ihrer Ansicht nach „entnommen“ werden. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Einer der Schwerpunkte ihrer Arbeit in Brüssel liegt unter anderem auf der europäischen Verkehrspolitik. „Die Verkehrsproblematik kam nach dem Lockdown schneller zurück als uns das lieb war. Dieses Problem kann nur auf europäischer Ebene gelöst werden“, so die EU-Parlamentarierin. Als langfristige Lösung sieht sie in Tirol den Brennerbasistunnel.

In Brüssel werde derzeit die neue Wegekostenrichtlinie ausgearbeitet: „Für den Transitverkehr wird der Kilometerpreis auf Europas Autobahnen ansteigen.“ Thaler ist als Vertreterin der größten Fraktion im Parlament in die Verhandlungen eingebunden. Die Mehreinnahmen wolle sie für den Umweltschutz und dabei in „sinnvolle Verkehrsprojekte, die den jeweiligen Regionen zugutekommen, investieren.“ Als Beispiele nennt Thaler den Bau von Umfahrungen oder die Verlagerung des Transits auf die Schiene.

Als zweites großes Thema holt die Tirolerin in Lienz den Wolf aus der Schublade: „Ich habe mit drei Kollegen eine Anfrage an die EU-Kommission gestellt, ob es möglich wäre, im Alpenraum wolfsfreie Zonen festzulegen.“ Die Kommission lehnte vor zwei Wochen ab, habe laut Thaler aber auch betont, dass bei Problemwölfen Ausnahmen beim Schutzstatus möglich seien.

„Wir beschäftigen uns nun intensiv mit den Ausnahmeregelungen. Der Wolf gehört geschützt, aber Problemwölfe müssen entnommen werden“, so Thaler. Heuer müsse man bereits von 90 Wolfsrissen in Tirol ausgehen. Viele gelindere Schutzmaßnahmen der Kommission würden im Gebirge nicht funktionieren. Die EU-Abgeordnete habe daher gemeinsam mit anderen Kollegen den zuständigen EU-Kommissar auf eine Tiroler Alm eingeladen, um sich dort ein Bild vom Herdenschutz in den Alpen zu machen. Seine Antwort auf dieses Angebot stehe noch aus.

Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

8 Postings

thohai
vor 4 Jahren

Für mich ist es purer Sarkasmus, wenn die Folgen "der Wolfes" und "des Transitverkehrs" für Tirol in einem Atemzug genannt werden. Aber es ist natürlich einfacher, aus Mücken Elefanten zu machen, als seit Jahrzehnten bekannte und immer dringender werdende Probleme ernsthaft anzugehen.

 
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soomanides
vor 4 Jahren

Die armen Schafe!!! Hrr Beiker, was würden Sie sagen, wenn es Ihre Tiere wären, die erbarmngslos gejagt und elendig zugrunde gehen müssen? Also, entfernen. Aber schnell. Sie verdienen kein Asyl bei uns.

 
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    Nickname
    vor 4 Jahren

    Die Natur kann grausam sein, das ist mir bewusst. Ein Tierhalter hat aber auch eine Verantwortung für die Tiere die er auf die Alm treibt. Wäre ich Schafzüchter würde ich kein einziges hochpreisiges Zuchtschaf auf der Alm auch nur eine Minute ohne Aufsicht lassen. Eine Katze die Mäuse frisst und sie vorher noch eine halbe Stunde quält ist auch keine Problemkatze die man entnehmen muss. Wir sollten die Natur wie sie ist akzeptieren und unser Verhalten danach ausrichten.

     
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jojojo
vor 4 Jahren

Der wolf ist doch nicht wirklich ein Problem, da wird viel unnötiger Wind um nichts gemacht. Schlimm ist ja nur, dass man unser Gebiet (Osttirol/Oberes Drautal) zum Wolfansiedelungsgebiet machen wollte, kurz nach den letzten Wahlen, und sich jetzt aufregt, wenn der Wolf da ist. Entscheiden Sie sich doch bitte, liebe Entscheidungsträger Österreichs, bevor Sie reden.

Aber, dass sich jemand für bzw GEGEN den Transit hier bei uns einsetzen will, finde ich unterstützenswert. Der ganze Verkehr auf der B100 ist nicht mehr normal und eine Zumutung für uns hier. Nur, wie sie das machen will, wo besagte Straße ja offiziell als internationale Transitstraße gilt und von der EU dazu gemacht wurde, frag ich mich. Klingt für mich bei jemanden, von dem man so absolut nichts mehr gehört hat seit dem großen Schritt in die hohe Politik mehr nach Honig-ums-Maul-schmieren mit eben gerade zwei aktuellen Themen, ohne Absicht, sich wirklich einzusetzen. Soll man sich überraschen lassen? Da hat man von einem selbstgekauften Ü-Ei vermutlich mehr...

 
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sw
vor 4 Jahren

von b. thaler hat man seit den wahlen zum europäischen parlament nichts nehr gehört und jetzt kommt sie an mit headlines wie transit und problemwolf. besser sie würde ihren urlaub genießen als eine sinnlose presekonferenz geben.

 
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sattmann
vor 4 Jahren

Nach Ischgl und dem Luder braucht man eben ganz schnell ein bis zwei neue Themen...

 
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Nickname
vor 4 Jahren

Ist ein Wolf der Schafe reißt ein Problemwolf? Ich würde eher sagen das es sein natürlicher Instinkt ist.

Der Wolf ist wie er ist, nur der Mensch macht aus dem ganz normalen Wolf einen Problemwolf. Ich würde eher den Menschen als das Problem in der Sache sehen.

 
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    Senf
    vor 4 Jahren

    Interessante und sehr umfangreiche Stellungnahme zur Rückkehr dieser Pelzetiere. Nimm dir die Zeit!

    BOKU-Berichte zur Wildtierforschung und Wildbewirtschaftung BOKU-Reports on Wildlife Research & Game Management ISSN 1021‐3252 ISBN 978-3-900932-66-4

    Gutachterliche Stellungnahme zu den Auswirkungen von rückkehrenden Wölfen auf Landwirtschaft und traditionelle Weidehaltung, Freizeit- und Erholungswirtschaft, Jagd- und Forstwirtschaft sowie Biodiversität im Ostalpenraum

     
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