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NEOS kritisieren Bettenförderung für Osttirol

Klubobmann Oberhofer: „Die Namen, die profitieren, stehen bereits fest.“

Am 28. Oktober hat die Tiroler Landesregierung in ihrer Regierungssitzung eine Qualitätsbettenoffensive für Osttirol beschlossen. Projekte ab einer Investitionssumme von einer Million Euro kommen ab 2021 in den Genuss von zwölfeinhalb Prozent Landesförderungen. Kritik an diesem Angebot kommt heute von den Tiroler NEOS. „Das Konjunkturpaket ist eine Wunschliste der Landesregierung an das Christkind. Mit dieser Förderung der Qualitätsbetten bedient die ÖVP wieder ihr eigenes Klientel“, moniert Klubobmann Dominik Oberhofer. Der entsprechende Antrag sei sehr schwammig aufgesetzt und umfasse einen Zeitraum von zwölf Monaten – beginnend ab Jänner 2021. Da es bei großen Investitionen aber eine entsprechende Vorlaufzeit brauche, geht Oberhofer davon aus, dass die Regierung bereits wisse, wer an diese Förderung kommen wird: „Die Namen stehen fest, da bin ich mir sicher. Ich denke da beispielsweise an einen Liftkaiser aus Nordtirol.“
NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer fordert eine landesweite Förderung für Investitionen von Privatzimmervermietern. Foto: Dolomitenstadt/Wagner
Die Pinken stellen deshalb ihren Gegenentwurf vor, von dem vor allem die Privatzimmervermieter profitieren sollen: „Sie haben in der Krise bisher besonders gelitten, weil sie nichts bekommen haben.“ Laut Oberhofer brauche es hier für Investitionen eine landesweite Förderung, die über den Verband der Vermieter ausgeschüttet werden soll: „Die bisherigen Förderungen für die Privatzimmervermieter zielen weniger auf bauliche Maßnahmen ab und sind auch zu niedrig. Ich kann mir eine Förderung in Höhe von 30 Prozent der Investitionssumme vorstellen.“ Hier müsse nachgebessert werden, um Hotelburgen zu verhindern. Einen entsprechenden Antrag bringen die NEOS im Dezember-Landtag ein. „Was uns in Osttirol zudem fehlt, ist ein touristisches Leitbild und die entsprechende Markenbildung. Wir sind kleinstrukturiert aufgebaut, haben eine tolle Luft und glasklares Wasser – das müssen wir besser verwerten. Aus einem entsprechendem Leitbild für sanften und nachhaltigen Tourismus gilt es, gezielt Maßnahmen abzuleiten“, betont der pinke Bezirkssprecher Domenik Ebner. Auch Oberhofer fehlt der Mut „zur klaren Positionierung. Mir kommt es manchmal so vor, als wolle der TVBO quasi ein Allwetterprogramm anbieten.“ Osttirol solle auf nachhaltigen Familientourismus setzen und sein „unglaubliches Potenzial“ nutzen. Bereits Ende 2019 forderten die Pinken einen Kurswechsel im Tourismus.
Die Arbeiten am neuen Bahnhof in Lienz sind in vollem Gange. Geht es nach NEOS-Bezirkssprecher Domenik Ebner, sollen hier künftig Züge aus umliegenden Großstädten einrollen. Foto: Dolomitenstadt/Wagner
Abschließend fordern die NEOS auch Investitionen in Infrastruktur-Angebote. Dafür wollen sie selbst Ideen einbringen, so Ebner: „Wir haben ab Ende nächsten Jahres mit dem neuen Bahnhof in Lienz ein modernes Drehkreuz und damit eine große Chance. Da sollte man dann vielleicht nicht ins Landhaus, sondern eine Stufe weiter nach Brüssel schauen. Eine Idee wäre es, Direktzüge aus Großraummetropolen wie München oder Verona anzuleiern, damit der ökologisch bewusste Gast auch ökologisch anreisen kann.“
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

5 Postings

W.Steiner
vor 3 Jahren

Nett. Ich fordere mit öffentlichen Ambitionen seit 2012 einen Kurswechsel im Tourismus. Hat leider nix gebracht und deshalb distanziere ich mich auch von allen Initiativen die sich daraus ergeben haben. Ich war auch beim Prozess der Erstellung eines Leitbildes, nämlich der "Destinationsstrategie" mit dabei. Offenbar kennt die niemand, auch nicht die Politik. Das wundert mich wiederum überhaupt nicht, denn einerseits ist die Politik ignorant und andererseits fühlt sich der TVB nicht berufen, eine Strategie "auszurollen" - soll heißen, die unter Kohl&Partner professionell erstellte Strategie wird verheimlicht und offenbar absichtlich nicht unter die Leute gebracht - anders ist es nicht erklärbar, dass nicht alle Mitglieder auf eine gemeinsame Strategie eingeschwört werden (was eigentlich die ureigenste Daseinsberechtigung einer Stragie wäre...)

 
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gewa
vor 3 Jahren

Geld zu Geld, Macht zu Macht... Wachsen diese Geschwüre wirklich in den Himmel?

 
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osttiroler94
vor 3 Jahren

... wie die 6 mio welche die kalser bergbahnen von der oig geschenkt bekommen haben - schön zu wissen wie obejektiv förderungen vergeben werden

 
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osttirol20
vor 3 Jahren

Sehr geehrter Herr Oberhofer, ich bin vollkommen ihrer Meinung, aber was denken sie, wie der türkise Günther und dem schwarzen Hörl oder dem lieben Heinz sowie den anderen Freunderlwirten das beibringen sollte, dass das Tiroler Landhaus kein Selbstbedienungsladen mehr ist und sie für ihr Geld selbst arbeiten müssen und nicht der Steuerzahler.

 
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    Domenik Ebner
    vor 3 Jahren

    Tja - da fällt mir nur der Wähler oder großer medialer und politischer Druck von allen Seiten ein - ansonsten wird sich da nicht viel ändern.

     
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