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Kinder-Therapiezentren soll das Diakoniewerk betreiben

Nach Kritik präsentiert Landesrätin Fischer nun doch eine Lösung mit „Zentrumsstruktur“.

In Sachen Schließung der Tiroler Kinder- und Jugendtherapiezentren "Eule" und "forkids" scheint nun eine Nachfolgeregelung gefunden zu sein: Das Diakoniewerk soll nun als Betreiber der Therapiezentren auf den Plan treten. Die Diagnostik in "komplexen Fällen" sowie die "medizinische Qualitätssicherung" wollen die tirol kliniken übernehmen, teilte Soziallandesrätin Gabriele Fischer (Grüne) am Samstag mit. Erst tags zuvor hagelte es harsche Kritik der Opposition an Fischer. Das Diakoniewerk habe bereits zuvor im Auftrag des Landes und der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) das Kinderzentrum "forkids" in Kitzbühel geführt. Für die ÖGK sei "von Anfang an klar" gewesen, dass man an "vertiefenden Gesprächen mit dem Diakoniewerk und den tirol kliniken" teilnehmen wolle, "weil wir den beiden Institutionen zutrauen, eine für alle Kinder und Jugendlichen funktionierende Lösung auf die Beine zu stellen", sagte Werner Salzburger, Vorsitzender des Landesstellenausschusses Tirol der ÖGK. Rund 1.300 Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen wurden zuvor bei "Eule" und "forkids" betreut.
Landesrätin Gabriele Fischer will nun doch auf zentrale Therapielösungen setzen: "Für mich war klar, neue Partner müssen an den Tisch". Foto: APA
Fischer wiederum meinte, dass "nach der Entscheidung der Lebenshilfe, das Angebot der Eule nicht fortzuführen, umgehend nach neuen Lösungen gesucht wurde". "Für mich war klar, neue Partner müssen an den Tisch", sagte sie. Durch die neue Lösung könne die "Zentrumsstruktur" in den Tiroler Bezirken gesichert werden. Nachdem vor rund einem Monat bekannt geworden war, dass die Einrichtungen schließen, hieß es seitens der Landesregierung, dass das Angebot nun auf den niedergelassenen Therapeutenbereich und wohnortnah angesiedelt werden solle. Die Kinderklinik der tirol kliniken soll nun die Diagnostik übernehmen und einen bedarfsorientierten Therapieplan erstellen. Thomas Müller, Direktor des Departments Kinder und Jugendheilkunde, versicherte, dass man dafür "bestens aufgestellt" sei. Auch das Diakoniewerk zeigte sich bereit für die Aufgabe: "Es ist für uns klar, dass wir den betroffenen Kindern und Jugendlichen eine bestmögliche und flächendeckende Versorgung bieten möchten", sagte Geschäftsführer Michael König. Sobald weitere Gespräche abgeschlossen und eine Konkretisierung der neuen Struktur stehe, werde diese "umgehend der Öffentlichkeit präsentiert", hieß es von Fischer. Am Freitag machte indes die geschlossene Opposition gegen die Schließung der Therapiezentren mobil. Bei einer Pressekonferenz präsentierten SPÖ, FPÖ, NEOS und Liste Fritz einen Dringlichkeitsantrag für die kommende Landtagssitzung, in dem der Erhalt der Therapiezentren, deren Ausstattung mit "fairen, kostendeckenden Tarifen" und eine gemeinsame Vorgangsweise und Finanzierung mit der ÖGK gefordert wurde.

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