Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören

Weniger Coronatests an Schulen nach Ostern

Die Maskenpflicht außerhalb der Klasse bleibt dagegen "bis auf weiteres" aufrecht.

An den Schulen wird nach den Osterferien nur mehr einmal pro Woche ein PCR-Test durchgeführt. Das hat Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) den Schulen am Dienstag mitgeteilt. Antigentests werden nur mehr dann zur Verfügung gestellt, wenn es davor zu positiven Fällen gekommen ist. Die Maskenpflicht außerhalb der Klasse bleibt dagegen "bis auf weiteres" aufrecht. Die Bundesschülervertretung will bis zum Sommer weiter drei Tests, die Lehrer zeigten sich zufrieden. Polaschek sieht die Reduktion der Corona-Tests auch als Schritt zur Entlastung der Lehrer. Dies teilte er laut "ZiB2" in Reaktion auf einen sehr kritischen Brief des obersten Wiener Pflichtschullehrervertreters Thomas Krebs (FCG) mit, in dem dieser die starke Belastung der Lehrer durch "ein überflüssiges Projekt nach dem anderen" ankreidet. Er beklagt einen "Schwall an nutzlosen Vorhaben des Ministeriums" - und spricht davon, notfalls Boykottmaßnahmen anzudenken. Krebs hofft allerdings, dass es dazu nicht kommt, sagte er zur ZiB2 - und nannte als Beispiele für "überflüssige Projekte" Seminare zur Schulqualität oder Reflexionsgespräche für vom Unterricht abgemeldete Schüler. Polaschek zeigte Verständnis dafür, dass das Personal derzeit stark belastet ist, verwies auf bereits gesetzte Entlastungsmaßnahmen und versicherte weitere Bemühungen. "Zusätzlich Entlastung bringen" werde zudem die Reduktion der Corona-Tests, teilte das Ministerium schriftlich mit.
Derzeit wird an den österreichischen Schulen noch dreimal pro Woche getestet. Foto: APA
Was die Tests betrifft: Derzeit wird an den Schulen dreimal pro Woche getestet - mindestens zwei Mal mit der aussagekräftigeren PCR-Methode und einmal mittels Antigentest. Nach Ostern findet grundsätzlich nur mehr ein wöchentlicher PCR-Test statt. Antigentests werden dann nur mehr eingesetzt, wenn davor positive Fälle registriert wurden. Damit vollziehe man die "Redimensionierung" der Teststrategie im Gleichklang mit dem Gesundheitsministerium, hieß es in einer Aussendung des Bildungsministeriums. "Im Sinne der allgemeinen Teststrategie passen wir auch in der Schule die Coronatestungen an. Nach enger Abstimmung mit dem Gesundheitsressort redimensionieren wir die Coronatests nach den Osterferien auf einen Test pro Woche. Das entspricht monatlich 4-5 PCR-Tests an den Schulen", so Polaschek. Keine Änderung gibt es bei der Maskenpflicht: In der Klasse muss keine Maske getragen werden, außerhalb der Klasse im Schulgebäude schon. Weiterhin können die einzelnen Schuldirektionen im Bedarfsfall eine zusätzliche Maskenpflicht beschließen - etwa nach gehäuften Infektionen. Dazu wird gerade ein Katalog mit Beispielen erarbeitet. Die Osterferien enden am 18. April. Vor den Ferien erhalten die Schüler noch zwei Antigentests, damit sie sich im Urlaub bzw. vor der Rückkehr in die Schule testen können. Die Schüler hätten sich dagegen weiterhin drei Tests pro Woche gewünscht. "Die Teststrategie, wie wir sie kennengelernt haben, war die vergangenen Wochen essenziell für den gesundheitlichen Schutz von uns Schülerinnen und Schülern", meinte Bundesschulsprecherin Susanna Öllinger in einer der APA übermittelten Stellungnahme. "Aber nicht nur das, durch das schnelle Erkennen von Infektionen und das daraus resultierte Absondern aus der Klassengemeinschaft konnten viele Cluster durchbrochen und so der Präsenzunterricht in der Schule aufrecht gehalten werden. Durch die vergangenen Jahre ist eine Bildungslücke entstanden, die es jetzt um jeden Preis zu schließen gilt und das schaffen wir nur, wenn wir weiterhin gesicherten Präsenzunterricht haben." Aus diesem Grund begrüße man auch die Beibehaltung der Maskenpflicht. Die Lehrer freuen sich vor allem über den geringeren Aufwand. "Durch die Prognose, dass die Inzidenzen sinken werden, sind auch weniger Maßnahmen an den Schulen notwendig. Und wenn die Virologen und Epidemiologen sagen, dass ein PCR-Test pro Woche genügt, trägt das sicher zu mehr Normalität im Schulbetrieb bei", meinte der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger zur APA. Die aktuelle Teststrategie sei für die Schulen sehr aufwendig und die Sehnsucht nach einer Normalisierung des Schulbetriebs vor allem nach den vergangenen Wochen mit extremen Personalausfällen und Notbetrieb an vielen Häusern groß. Mittelfristig müssen nach Kimbergers Ansicht "die gesundheitlichen Aufgaben wieder aus der Schule hinauskommen. Das ist an und für sich Sache der Gesundheitsbehörden".
Hinweis in eigener Sache: Wir haben die Kommentarfunktion bei Covid-Artikeln deaktiviert.