Alexander Kröll, Vizebürgermeister und Mandatar der ÖVP im Lienzer Gemeinderat, ist ein fachlich qualifizierter, früher auch in der Privatwirtschaft erfolgreicher und wie man hört beliebter Lehrer. Warum ihn also nicht zum Direktor jener Schule wählen, an der er seit vielen Jahren unterrichtet? Tatsächlich spricht fast nichts gegen die Entscheidung für Kröll als PHTL-Direktor in Lienz, die heute öffentlich wurde. Fast nichts.
Denn es gab nicht nur ihn als Bewerber und man könnte, in Abwandlung des Sprichworts auch sagen, „der Bessere ist der Feind des Guten“. Im konkreten Fall gab es vier Bewerbungen, darunter mit dem international renommierten Experten Günther Kaiser einen ebenso schillernden wie hoch qualifizierten Kandidaten, einen pädagogisch brillanten Weltbürger mit Wurzeln in Osttirol, also eigentlich ein Paradebeispiel für jemanden, den man „zruck hoam“ holen sollte, um eine Osttiroler Lieblingsfloskel zu bemühen. Wie man hört, wollten die Lehrer:innen der PHTL – die zwar gefragt wurden, aber nicht mitstimmen durften – mehrheitlich Kaiser als neuen Direktor.

Doch Kaiser hatte vermutlich niemals eine Chance auf diesen Job. Vor der Gemeinderatswahl im Februar – und damit viele Wochen vor den PHTL-Hearings Ende April – versicherte mir der inzwischen politisch weitgehend neutralisierte Matreier Ex-Bürgermeister Andreas Köll (ÖVP) in einem Telefonat, dass sein Parteikollege Alexander Kröll den Bürgermeister-Wahlkampf gegen Elisabeth Blanik in Lienz ja gar nicht ernsthaft führen müsse, „weil Elisabeth und ich dafür sorgen werden, dass er Direktor der PHTL wird.“
Um diese Ankündigung zu verstehen, muss man wissen, dass Köll als Vertreter des Landes und Blanik als Vertreterin des Bezirks im dreiköpfigen Vorstand des PHTL-Trägervereins sitzen, gemeinsam mit Reinhold Raffler als Vertreter der Bildungsdirektion. Und dieses Gremium entschied einstimmig, wie Blanik gegenüber dolomitenstadt.at betont. Dass sie und Köll sich dabei einfach nur der Empfehlung Rafflers angeschlossen hätten, darf vor dem Hintergrund von Kölls Ankündigung im Februar ebenso bezweifelt werden, wie Blaniks Hinweis, dass die finalen Hearings den Ausschlag gaben.

All das sagt nichts über die Qualifikation des neuen Direktors Alexander Kröll aus. Er mag vielleicht der Beste und in jedem Fall ein sympathischer Schulleiter sein. Wenn Monate vor der Entscheidung maßgebliche Entscheider aber bereits wissen, wer gewinnen wird, dann ist die Optik nicht gut. Wo bleiben Objektivität und Fairness gegenüber den anderen Kandidaten? Wo die schulinterne Demokratie, wenn drei Leute hinter verschlossenen Türen die Entscheidung treffen und darüber Verschwiegenheit vereinbaren?
Politisch pikant ist die Causa auch vor dem Hintergrund der Machtverteilung in der Stadt. Ob Alexander Krölls Angriffslust im Bürgermeister-Wahlkampf in Lienz tatsächlich von der Vorahnung auf eine deutlich entspanntere Karriere als Schuldirektor gebremst war, werden wir wohl nie erfahren. Wer davon profitiert hat, wissen wir seit dem Wahlabend.
26 Postings
Sehr schade, keiner der vier Kandidaten hat sich den fahlen Beigeschmack dieser Postenvergabe verdient. Auch der international renommierte und hoch qualifizierte Experte, Günther Kaiser, hatte von vornherein nie eine Chance auf den Job. Selbst Alexander Kröll, der neue PHTL-Direktor, hat sich den Makel des "Postenschachers" nicht verdient. Die Rolle der Kommission ist eine absolute Farce !
Ein Hearing bei dem der Kandidat bereits vorher feststand, weil "Elisabeth und ich dafür sorgen werden, dass er Direktor der PHTL wird" so die Aussage des Matreier Alt-Bgm. Andreas Köll (ÖVP). Den Schaden in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht, den AK anrichtet ist immens! Wann endlich werden AK alle politischen Funktionen entzogen? Welche unrühmliche Rolle spielt Frau Blanik? – siehe auch BKH!
Chancen auf eine Wiederholung der Hearings? Vor einer TATSÄCHLICH UNABHÄNGIGEN Kommission! Falls einer der drei nichtberücksichtigten Kandidaten als "Geschädigte" klagen würde? Warum nicht? Eine Nachvollziehbarkeit nicht objektiver Hearings und Qualifikationsvergleiche mit der Substantiierung von Kölls oben angeführter Aussage, könnte man im Klagsweg durchaus Erfolg bescheinigen.
Nur mal ein Denkansatz:
Andreas Köll, der seit Jahren keine starke Stadt-ÖVP gebrauchen, aber mit gewissen Lienzer PolitikerInnen ausgezeichnet kann, lässt VOR der Wahl so einen Satz bei dem Redakteur fallen, zu dem ihm wahrlich kein Nahverhältnis nachgesagt werden kann? In DEM Medium, das sehr, sehr viele Lienzer lesen.
Könnte es nicht sein, dass er damit bewusst vor der Wahl die Lienzer ÖVP implodieren lassen wollte? Seit Jahren hinterfragen Poster hier im Forum die Glaubwürdigkeit gewisser Personen, jetzt aber sollen dessen Worte die uneingeschränkte Wahrheit sein?
Kann da mehr dahinterstecken? Ich muss erst mal darüber nachdenken.
Interessanter Denkansatz!
Noch transparenter als der Herr Köll kann man ja fast nicht mehr sein! Er hat bereits im Winter gesagt, was er im Frühjahr tun wird. Die Frau Blanik macht es sich einfach immer einfach. Das ist auch transparent, weil es ja schon jeder vorher wissen kann. Somit scheint der Herr Raffler eigentlich der wirklich intransparente zu sein in diesem Spiel!
Das waren jetzt mindestens drei Anwärter auf das Zitat der Woche. Bin schon gespannt auf das Auswahlverfahren.
Zwei Zitate der Woche hintereinander? Das würde gewaltig nach einer politischen Besetzung stinken!
Drum endlich absolute TRANSPARENZ bei ALLEN Postenbesetzungen im öffentlichen und "privaten" Bereich, wo die Öffentlichkeit finanziert und mitfinanziert ( die Lehrer von Privatschulen werden ja immerhin fast alle vom Staat bezahlt .. vonwegen "privat") ... wenn das Parteibuch mehr zählt als Qualifikation .... na dann
Moment mal!
Wir schiessen uns hier wieder auf Köll ein. Ja zurecht! Dieses ungenierte offen an den Tag gelegte rücksichtslose Machtgehabe ist erschreckend.
Wäre das VOR der Wahl nicht eine Meldung wert gewesen? „Kröll in Abhängigkeit von Köll und Blanik!“. Dass hätte uns doch sicher interessiert! Oder habe ich die Meldung überlesen? Hierzu wäre ein Kommentar der Redaktion angebracht.
Und halt - EBEN - Frau Blanik macht doch auch mit!! Es gibt diesbezüglich sogar schon wieder eine Informationssperre (wird das jetzt eine neue Blanikangewohnheit?). Haben die Vorgänge die Öffentlichkeit nicht zu interessieren? Achja! Das ist ja eine "Private Schule" - so ein Quatsch! Sie ist doch offenbar Teil des Ganzen. Und daher wieder meine Frage (wie bei der Wahl zum BKH-Obmann): warum eigentlich? Steckt die rote Bürgermeisterin im schwarzen Sumpf? Das stinkt doch alles zum Himmel!
Umso mehr vermisst man eine Hannes Schwarzer im Gemeinderat - den was ist von der aktuellen Opposition in Lienz zu halten?
Dieser unverschämte Postenschacher gehört vor einen Untersuchungsausschuss! Die Akteure glaube wohl, dass sie die Angelegenheit "durchtauchen" können. Das darf nicht zugelassen werden!
Genau! Die Opposition beschäftigt sich vermutlich verschnupft oder intellektuell bedingt mit anderen Dringlichkeiten. Im Grunde eine peinliche und vor allem übersehene Farce. Die Offensichtlichkeit dieser Form der Bestellung schadet aber schlussendlich nur den kompetenten Bewerbern dieser Position im Schulwesen.
Die Lisl packelt doch schon lange mit der ÖVP! Man versteht sich halt und pinkelt sich sicher nicht gegenseitig an. Sie ist halt auch nur ein Mensch, und zuletzt "menschelt" es bei ihr immer mehr....deshalb habe ich sie heuer auch nimmer gewählt, denn die Fettnäpfchen häufen sich auch bei ihr.......
Typisch für Osttirol und vor allem auch den Matreier Alt-Bgm. und alle, die im Rattenschwanz seiner Macht irgendwie profitiert haben. Hoffentlich sind das die letzten Probleme, die dieser machtbessesene und selbstverliebte Mensch verursacht. Siehe auch Matreier Schwimmbad. Sonst kann man nur jedem empfehlen, das viel bemühte Zruck hoam nicht ernst zu nehmen oder gar zu befolgen.
Man kann nur immer wieder über die Überheblichkeit mancher (Lokal)Politiker staunen. Ohne Umschweife wird einem Chefredakteur erklärt wie die Besetzung ablaufen wird, dass vor dem Auswahlverfahren die Entscheidung schon feststeht.
Hier erweist sich die Politik einen Bärendienst. Die schon grottenschlechte Meinung über die Politik wird durch Fakten bestätigt (aber bei den Abläufen in der Politik der letzten Jahre, welche publik wurden, ist es anscheinend eh schon egal).
Die Parteien bedienen sich ungeniert und immer dreister und was passiert? Nichts – der regelnde Eingriff des Wählers bei den Wahlen bleibt aus. Man schimpft aber wählt dann doch zum großen Teil wieder dieselben Parteien.
Moral, Unrechtsbewusstsein oder Visionen für das Land sucht man bei den Parteien vergeblich.
AK hat in diesem Fall aber auch seinem Parteikollegen Hr. Kröll einen „guten?“ Dienst erwiesen. Seiner Bestellung zum Direktor wird immer der Makel der politischen „Mauschelei“ anhaften, unabhängig von seiner Qualifikation oder dem Ergebnis des Hearings.
Das Gute ist, dass es so viele Bewerber für den Posten gab. An anderen Schulen ist man froh, wenn sich wer meldet.
Das Schlechte ist, dass für diesen Job eine politische Absprache überhaupt braucht! Die Lienzer HTL ist jetzt nicht eine von den Top Schulen im Lande mit 500 Schülern.
Das ist genau die Handschrift des Matreier AK! Politische Postenvergabe schon vor dem Hearing.Damit versucht er wohl zu beweisen, dass er immer noch über eine gewisse Macht verfügt. Eine Verhöhnung der übrigen Teilnehmer. So werden sich in Zukunft exzellente Fachleute hüten, in Osttirol eine öffentliche Spitzenposition anzustreben. Herr Alexander Kröll wird diese Machenschaften unschuldigerweise auch angepatzt. Und EB spielt dieses beschämende Spiel mit.
Köll wieder einmal mit seinem bekannten Gespür und seinem völlig fehlenden Unrechtsbewusstsein. Das kann wohl niemanden überraschen. Schade ist, dass ein scheinbar überaus geeigneter Kandidat durch solche Machenschaften beschädigt wird.
In dem Leitartikel ist jedes Wort wahr - ganzes Bewerbungs- und Auswahlverfahren ein unwürdiges Schauspiel, mega unfair gegenüber den anderen drei Bewerbern und vor allem sehr traurig für die HTL Lienz! Man muss schon sehr abgebrüht sein, um dieses Ding hier so durchzuziehen ... Seitens der Politik wird immer betont, dass es keine politischen Postenbesetzungen mehr gebe, doch die Wahrheit ist leider eine andere. An alle handelnden Aktuerinnen und Aktuere, vor allem Frau Blanik und Herr Köll aus Matrei: Wie können Sie sich eigentlich in der Früh noch in den Spiegel schauen?
Anscheinend ist Günther Kaiser ein jedenfalls qualifizierter Kandidat (Unterrichtstätigkeit am Lienzer Gymnasium, Leitung der österreichischen Schulen in Budapest und Querétaro [Mexiko], Sprachkenntnisse in Deutsch, Englisch, Ungarisch, Französisch und Spanisch). Die Qualifikation von Günther Kaiser sollte für eine ernsthafte Bewerbung und gegebenenfalls – abhängig von der Qualität der sonstigen Bewerbungen - auch für eine Berücksichtigung reichen. Dass man diesem „ebenso schillernden wie hoch qualifizierten Kandidaten“ und „pädagogisch brillanten Weltbürger“ aber auch noch mühevoll „Osttiroler Wurzeln“ (gebürtiger Reuttener mit Osttiroler Frau aus Abfaltersbach) andichten muss, aufgrund derer man ihn dringend „zruck hoam“ holen sollte, halte ich für deutlich übertrieben. Derartiges bemüht man mMn eigentlich nur, wenn man die sonstige Qualifikation nicht für ausreichend hält.
Diesen Schein, dass die ÖVP Lienz in erster Linie auf sich selber schaut, gibt es schon länger. Genau deshalb sind so viele Wähler enttäuscht. Es lässt wohl nur auf die Tradition des Heiligen Landes Tirol schließen, dass diese Partei überhaupt noch die lächerlichen 5 Mandate erhalten hat. Und dieses Armutszeugnis als Erfolg verkauft. Dafür stimmen die 5 Gemeinderäte immer schön mit mit der SPÖ, damit der beliebte Lehrer, der in der Privatwirtschaft erfolgreich war, Direktor wird. Das sind übrigens subjektive Meinungen. Mit solchen Machenschaften schließt man Menschen aus die Potential hätten, man verhindert so die Weiterentwicklung einer Region. Wenn die ÖVP Lienz so weiter macht, radiert sie sich völlig aus. Das werden ihr die letzten Wähler nicht verzeihen.
wer sagt, dass a. kröll nicht das potential dazu hat? immerhin hat er den vorteil, schon jahrelang an der htl unterrichtet zu haben, er kennt also die internen abläufe sehr genau. vermutlich auch viel besser als ein "auswärtiger", der dort noch nie gearbeitet hat. was soll also der ganze zirkus?
Wenn "Abläufe kennen" das Auswahlkriterium war, dann Gute Nacht. Was für vorsintflutliche Einstellung ist es bitte, einen kompetenten Anwärter, der nicht aus Lienz stammt, einen "Auswärtigen" zu nennen und allein dadurch schon zu degradieren?
du vergleichst äpfel mit birnen oder versuchst es zumindest. mit abläufe kennen mein ich ganz klar, dass vom schultyp her ein gymnasium nicht mit einer mechatronic htl verglichen werden kann oder gibts im gymnasium zb statik, mechanik, automatisierung etc als schulfächer?? mal logisch nachgedacht - nein, und ich kann mich auch nicht erinnern "abläufe kennen" mit auswahlkriterium in verbindung gebracht zu haben. wenn DU das so empfindest, dann entspringt es ganz und gar DEINER vorstellung oder besser gesagt deinem vorurteil. von daher hat alexander kröll auf jeden fall die besseren karten. wenn du jetzt mit der psychologisch pädagogischen ausbildung kommst dann ist das ebenso eine anbiederung gegen alexander kröll. wer sagt dass ein htl lehrer pädagogisch schlechter ist als ein ahs lehrer?? und auf dem "auswärtigen" brauchst jetzt nicht so rumzureiten - er is halt von auswärts und deshalb nenn ich ihn den auswärtigen, ist das so schlimm? und auf welche art und weise degradiert der begriff auswärtiger einen auswärtigen? der wunsch ist vermutlich der vater deines gedanken. wird dann ein deutscher auch degradiert, nur weil er nicht aaus lienz ist und man deutscher sagt? ... einfach lächerliches itipftlreiten nenn ich das
Hoffentlich vergessen die Wähler die negativen ÖVP-Machenschaften bei der kommenden Landtagswahl im Frühjahr nicht! Für die SPÖ gilt das selbe.
Ist doch logisch - dazu hat man eben eine Privatschule (?), damit man schalten und walten kann, wie man will! Unverständlich, dass solche Konstrukte von seiten des Bundes dauerhaft akzeptiert werden!
Was soll man dazu sagen? Eine Postenvergabe wie man das halt in Österreich so macht. Neu ist allerdings, dass man das vorher schon ungeniert angekündigt hat.
Diese ÖVP kann man echt nur noch vergessen. Wenn ein international erfahrener Bewerber gegen einen Lokalpolitiker verliert, sagt das ja schon alles aus.... schämt euch alle, die ihr es euch immer richtet....auch Sie, Fr. Bgm.! 🤢🤮

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