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Notarztsystem Osttirol: Liste Fritz fordert Klarheit

Land lässt Status quo evaluieren. Fritz-Führungsduo will mehr Einblick und bricht eine Lanze für Gernot Walder.

Die notärztliche Versorgung in Osttirol bereitet der oppositionellen Liste Fritz weiterhin Sorgen. Bei einem Pressegespräch in Lienz sprach das Führungsduo um Spitzenkandidatin Andrea Haselwanter-Schneider und Klubobmann Markus Sint über den anstehenden Wahlkampf. Neben Teuerung, Kontrolle und seit kurzem auch Agrargemeinschaften macht die Liste Fritz im Bezirk Lienz erneut das Notarztsystem zum Thema.

Erst vor wenigen Tagen winkte der Landtag eine Regierungsvorlage zur Fortführung der mobilen Notfalleinheit in Matrei samt Finanzierung durch. Das Rote Kreuz Tirol koordiniert dort derzeit die Einsätze. Nach wie vor gilt diese Lösung als Provisorium, während im Hintergrund an sogenannten Primärversorgungszentren getüftelt wird. „Dieses Provisorium, das wesentlich mehr kostet als die vorherige Variante, gibt es nur, weil die ÖVP ein funktionierendes System zerschlagen hat“, spielt Markus Sint auf die Fehde zwischen dem Matreier Altbürgermeister Andreas Köll und Notarzt Gernot Walder an.

Andrea Haselwanter-Schneider und Markus Sint: „Wir arbeiten wunderbar zusammen.“ Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Der Osttiroler Abgeordnete habe sich daher an Gesundheitslandesrätin Annette Leja gewandt: „Ich wollte wissen, wie es nun weitergeht. Das Provisorium wurde wieder verlängert. Bleibt das nun oder kommt wieder etwas Neues?“ Die Landesrätin habe ihm daraufhin erklärt, dass sie derzeit das gesamte Notarztsystem in Osttirol evaluieren lässt.

„Ich habe Gernot Walder gefragt, er wurde dabei erneut ignoriert. Mit den Personen, die das System tragen und organisieren, wird nicht gesprochen“, ärgert sich Sint. Walder und sein Notarzt-Kollektiv versorgen in Osttirol das Pustertal und das Defereggental. Sollte man nun auch dieses System zerschlagen, so Sint, „scheitert auch die Kassenstelle im Defereggental.“

Die Liste Fritz fordert daher die Landesregierung auf, die Gründe für die Evaluierung und deren Ziele offenzulegen. Sint wünscht sich „mehr Mut“ und warnt davor, bestehende Strukturen zu zerschlagen, ohne eine bessere Lösung in der Hinterhand zu haben. Der Osttiroler geht in seinen sechsten Wahlkampf. „Das ist eine der spannendsten Wahlen. Es ist etwas in Bewegung“, so Sint. Haselwanter-Schneider will „stärker werden, also mehr Prozentpunkte und Mandate holen. Der Trend geht in diese Richtung.“ In den kommenden Wochen wird das Duo die Osttiroler Bezirksliste präsentieren.

Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

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6 Postings

iseline
vor 2 Jahren

Evaluieren kann auch bedeuten: Zuwarten und die Öffentlichkeit zum Thema vermeiden. Deshalb wäre eine Stellungnahme der Gesundheitslandesrätin für die Osttiroler Bevölkerung höchst angemessen. Warum wird evaluiert, warum meidet man den Kontakt mit G. Walder und was spricht wirklich gegen das alte System, das für die Allgemeinheit billiger war und funktioniert hat.

 
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    MWN
    vor 2 Jahren

    warum meidet man den Kontakt mit G. Walder und was spricht wirklich gegen das alte System, das für die Allgemeinheit billiger war und funktioniert hat? Das ist leicht erklärt. Weil G. Walder ein hervorragender Arzt ist, der vor dem Dorfkaiser nicht gekuscht hat, sondern das getan hat (und tut) was für seine Patienten und die Gesundheitsversorgung am besten ist. Unterwerfung geht vor Qualität, das ist nichts neues, und manche haben noch immer nicht verstanden oder wollen nicht verstehen wie das segensreiche Wirken des Altbürgermeisters einzuordnen ist.

     
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steuerzahler
vor 2 Jahren

Warum sagt man nicht einfach, daß der Ex-Bürgermeister Mist gebaut hat und daher das vorherige bestens funktionierende System wieder eingeführt wird?

 
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    Kaffeesud
    vor 2 Jahren

    Das frage ich mich auch!

     
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      isnitwahr
      vor 2 Jahren

      weil man dann zugeben müsste, dass man nicht alles richtig gemacht hat und die Politiker, die das zugeben, kannst an 1 Hand abzählen. Solang der Pöbel zahlt ists eh wurscht

       
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      steuerzahler
      vor 2 Jahren

      Die Politiker könnten sich's einfach machen. Durch Einführung der direkten Demokratie wäre die Verantwortung beim Volk! Sollten wir eine Fehlentscheidung machen, hätten sie doch die perfekte Ausrede.

       
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