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Liste Fritz zielt auf bisher zweitbestes Ergebnis

Vier Mandate sind diesmal in Reichweite. Osttiroler Pensionist Günther Hatz auf Platz sechs.

Die oppositionelle Liste Fritz setzt für die Tiroler Landtagswahl auf eine "breiter aufgestellte", "bunte" Liste, einige neue Gesichter auf den vorderen Listenplätzen und das bewährte Tandem bestehend aus Spitzenkandidatin Andrea Haselwanter-Schneider und dem Listenzweiten Klubobmann Markus Sint. "Es könnte das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte der Liste Fritz werden", erklärte Haselwanter-Schneider am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Das bisher beste Ergebnis erzielte die Gruppierung bei ihrem ersten Antreten im Jahr 2008 mit 18,35 Prozent. Bei der letzten Wahl 2018 fuhr man 5,46 Prozent bzw. zwei Mandate ein. Zuletzt sah eine Umfrage die Liste im Steigen und wies 10,2 Prozent aus. Am Donnerstag präsentierten Haselwanter-Schneider und Sint ihre 72 Kandidatinnen und Kandidaten umfassende Landesliste. Der Zulauf dürfte groß gewesen sein: "Wir hätten noch eine Liste voll gebracht", brüstete sich Listenerste Haselwanter-Schneider vor den Medienvertreterinnen und -vertretern und sprach von einer "bunten Liste, die alles zu bieten hat". Anders als bei vorangegangenen Wahlen, bei denen sie bereits mit der Listenerstellung betraut war, hätten "diesmal alle vorn drauf wollen". In den vorderen Rängen habe man versucht, einen Bezirksausgleich zu schaffen.
Sie werden ziemlich sicher wieder in den Tiroler Landtag einziehen und hoffen auf Verstärkung: Andrea Haselwanter-Schneider und Markus Sint von der Liste Fritz. Foto: APA
Den dritten Listenplatz bekleidet mit dem freischaffenden Grafik-Designer und Gründer eines Co-Working-Space und -Netzwerks der der breiten Öffentlichkeit noch recht unbekannte Herwig Zöttl aus Igls bei Innsbruck. In seiner Vorstellung bekrittelte er "verknotete Netzwerke", die es aufzubrechen gelte. Die Liste Fritz sei in seinen Augen die einzige politische Kraft, die "Sachpolitik" vor "Machtkämpfe" stelle. Thematisch legte Zöggl sein Augenmerk auf "neue Arbeitswelten", der Belebung des ländlichen Raumes - er sprach von "Schlafdörfern" - und einen "neu gedachten" Tourismus. Ebenfalls ein neues Gesicht findet sich auf Listenplatz vier: Für Gabriele Madersbacher - Wörgler Gemeinderätin, Kulturmanagerin und selbstständig im Bereich Marketing - greift die Liste Fritz thematisch "heiße Eisen" an. Sie habe die Kleinpartei schon "seit Jahren beobachtet" und mit ihr schon lange "sympathisiert". Auch sie war der Meinung, dass "Verkrustungen" aufgebrochen gehörten - "auch wenn es weh tut". Auf dem fünften Platz kandidiert der selbstständige Möbelhaus-Besitzer und Gemeinderat Robert Greil aus Polling im Bezirk Innsbruck-Land, hinter ihm der Pensionist Günther Hatz aus Debant in Osttirol, gefolgt von Adelinde Blümel aus Mötz im Bezirk Imst, die sich ebenfalls bereits im Ruhestand befindet. Gegenüber der APA hielt Haselwanter-Schneider das Erreichen eines Grundmandates für "durchaus denkmöglich", und zwar in den Bezirken Innsbruck und Innsbruck-Land. Jeweils ein Grundmandat in diesen beiden Bezirken hatte die Partei zuletzt im Jahr 2008 erreicht. Bei den letzten beiden Wahlen in den Jahren 2013 und 2018 sei ein solches jedoch "nicht in Griffnähe" gewesen, räumte Haselwanter-Schneider ein. Sie selbst führt die Liste im Bezirk Innsbruck Stadt an, sagte sie und kommentierte ihre Entscheidung folgendermaßen: "Man sollte auch in den Bezirken rennen". Tom Mayer, Gemeinderat der Liste Fritz in Innsbruck, kandidiert auf Bezirkslistenplatz zwei. Landeslistenzweiter Sint geht im einwohnerstärksten Bezirk Innsbruck-Land als Spitzenkandidat ins Rennen. Wie bereits 2018 wird die Liste in allen neun Bezirken antreten. Haselwanter-Schneider inszenierte die Liste Fritz, die im Vorfeld der Landtagswahl am 25. September unter dem Motto "Neue Wege, neue Ideen" um die Wählergunst buhlt, abermals als einzige Kraft, die Politik mache, die "agiert und nicht reagiert", sowie als "Alternative für aufrechte, konsequente und saubere Politik, Kontrolle und ein Zugehen auf die Menschen". Auch Landeslistenzweiter Sint sah die Liste für diese Wahl "breiter aufgestellt". Man habe "aus Fehlern in der Vergangenheit gelernt", Streitereien seien ausgeräumt und die Partei habe sich "von der Ein-Mann-Show zur Zwei-Personen-Show und schließlich zur breiten Bürgerbewegung" gewandelt. Listengründer und Ex-Präsident der Tiroler Arbeiterkammer, Fritz Dinkhauser, kandidiert übrigens im Zeichen der Solidarität auf dem letzten Listenplatz 72.

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8 Postings

Resi
vor 2 Jahren

Den Hatz als Kandidaten aufzustellen, war ein grober Fehler. Das kann man jetzt schon sagen. Wie können zwei an und für sich vernünftig denkende Menschen wie Haselwanter-Schneider und Sint nur so daneben greifen? Ihnen wünsche ich den Wiedereinzug in den Landtag. Als Wähler kann ich wegen Hatz leider nichts dazu beitragen.

 
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    Chronos
    vor 2 Jahren

    Hatz als Osttirols Listenerste der Liste Fritz u. auf der Landesliste die Nr. 6, wird es bei noch so optimistischer Einschätzung nicht in den Landtag schaffen. Die Landtagsabgeordneten und Spitzenkandidaten Haselwanter-Schneider und Sint sind für mich sehr integre PolitikerIn.

    Die Frage klingt nun vielleicht für viele naiv, jedoch glaube ich von mir selbst, das nicht zu sein. Als junge Wählerin, politisch sehr interessiert, weiß ich tatsächlich nicht, was so schlimm an Hatz sein soll? Kann mich da jemand einigermaßen objektiv aufklären? @Resi u. @felix1960, bitte oder vielleicht andere? Über Hatz weiß ich, dass er Pensionist ist und vorher Journalist bei der Kleinen Zeitung war. Mehr aber nicht.

     
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      Senf
      vor 2 Jahren

      gute journalisten sind unbequem, sie sollen ja die nebel lichten und dabei objektivität wahren. vielleicht war günther hatz einer davon und das gereicht halt in der regionalen berichterstattung nicht immer zum guten. man hätte lieber brave schreiberlinge, deren feder die sprache spricht, die man gerne hört. ein bequemer journalist ist in vielen augen einer, der die realen dinge vernachlässigt anstatt sich damit auseinanderzusetzen und auch gegenüberstellt - eigentlich das gegenteil von interpretativ.

      hatz hat in seinen kommentaren der kleinen auch gerne spitz formuliert, das hat vielen in der politischen landschaft osttirols anscheindend nicht hineingepasst und wie man hier liest, unguten nachgeschmack für sein person hinterlassen. beklatscht hat man ihn dann, wenn er (endlich) einmal bequem war.

      wenn günther sich jetzt in die politik wagt und aus überzeugung für die menschen im bezirk etwas erreichen will, dann sollte er es trotz der vorbehalte einiger hier im forum das auch tun und durchstarten, denn diese vorbehalte sind oder waren - so glaube ich - bereits politisch motiviert.

       
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      Chronos
      vor 2 Jahren

      Danke senf, ich schätze deine Meinung!

       
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      unholdenbank
      vor 2 Jahren

      @senf: Für mich erweckte Hatz in seiner Tätigkeit als Journalist nie wirklich den Eindruck besonderer Objektivität. Wirklich unbequem war er scheinbar nur gegen die, die nicht in sein Weltbild oder was auch immer gepasst haben. Insofern könnte man auch Herrn Hatz als einen "bequemen Journalisten" bezeichnen. Zu seiner Zeit war auch Gottfried Rainer als Journalist in Osttirol tätig. Er war das, was Sie G.H. zuschreiben : Objektiv, politisch korrekt, einwandfreies korrektes Deutsch, schöne Formulierungen, interessante Artikel, double-check vor einer Veröffentlichung, immer am Ball und bereit auch konträre Meinungen zum mainstream zu vermelden. So wie es halt ein wirklich "guter Journalist" machen soll. G.R. fehlt wirklich in der Medienlandschaft Osttirols

       
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      Senf
      vor 2 Jahren

      @unholdenbank, es geht hier eigentlich um GH. Trotzdem: Beide Journalisten, Hatz (Kleine) und Rainer (TT) haben nach der Zeitungsregionalisierung TT/Kleine zu lokalen Themen geschrieben und damals ging es nach dem Bau der Felbertauernstraße und der Tal-Pipeline um große Themen, wie Speicherkraftwerkprojekt Matrei/Dorfertal, Nationalpark, Draukraftwerk, Sommerskigebiet, Skizentrum Stallersattel, Plöckentunnel, Alemania A 27(Toblach oder Osttirol), Eisenbahnlienien und um andere kleinere Wirtschafts- und Infrastrukturprojekte. Osttirols Wirtschaft hatte damals tirolweit nach Landeck das Schlusslicht, die Arbeitslosigkeit schwankte zwischen 12% und sogar bis 18%.

      Beide Medien haben zu all diesen Themen ihre eingene Linie vertreten und ja, auch Gottfried Rainer war hier mit seiner spitzer Feder rührig und für manche Politiker recht unbequem unterwegs, er hat sich auf die Seite der "schwächeren" und der Natur geschlagen, er war Meister des kritischen Journalismus, indem er Politiker mit ihren Wortspielen immer auf seine Fühler nahm. Daraus ein Kräfteverhältnis zu Günter Hatz abzuleiten finde ich nicht passend.

       
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felix1960
vor 2 Jahren

ohne Hatz auf eurer Liste wäre die Stimmenausbeute in Osttirol höher gewesen. Muss mich leider nach einer Alternative umschauen - meine Stimme hätte die Liste "Fritz" sicher gehabt, jetzt nicht mehr. Dem Hatz sei Dank.

 
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    karlheinz
    vor 2 Jahren

    @felix1960, es mag zwar überheblich klingen, aber auf Ihre Stimme dürfte er wohl verzichten können. Wahrscheinlich bekommt G.H. dafür wohl andere zur Genüge falls er die richtigen Themen (z.B. Zugverbindung Lienz-Innsbruck) anspricht. Für unsere bisherigen Vertreter war dieses Thema tabu und sie erfanden sogar als Laien die Technik als Ausrede. Kann sein, dass dies vor den Wahlen anders wird ?

     
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