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„Die Grünen brauchen eine Verschnaufpause.“

Die Protagonisten in Osttirol äußern sich zum Wahlergebnis. Fritz jubelt, Grüne grübeln und NEOS schlucken.

Während sich bei den Grünen in Innsbruck nach dem schwachen Wahlergebnis Ernüchterung breitmacht, ist die Laune bei der Ökopartei im Bezirk Lienz etwas besser. Auf Landesebene setzte es ein grünes Minus von 1,47 Prozent, in Osttirol wurde immerhin ein leichter Stimmenzuwachs (+0,67%) erreicht. „Ich bin zufrieden“, sagt der junge Spitzenkandidat im Bezirk Lienz, Herbert Kinzl.

Die Verluste im Land hätten sich abgezeichnet. Den Grünen bleibt wohl nur die Rolle als Oppositionskraft. „Das ist nicht unbedingt schlecht. Ich denke, dass die Grünen in Tirol eine Verschnaufpause brauchen. Die anderen Parteien haben ja glücklicherweise grüne Forderungen aufgegriffen. Wenn sie die auch umsetzen, sollte es passen“, so Kinzl.

„Ich bin zufrieden, aber der Zuwachs der FPÖ schmerzt“, meint Herbert Kinzl von den Grünen. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Enttäuscht zeigte man sich am Tag nach der Wahl bei den NEOS. „Wir haben uns natürlich mehr erhofft. Dennoch haben wir wieder einen kleinen Fortschritt gemacht“, verweist Spitzenkandidatin Jasmin Simoner auf das Plus von 1,27 Prozent in Osttirol. Das Ergebnis von 4,94 Prozent im Bezirk drückt dennoch die pinke Euphorie.

„Wir haben alle sehr viel Herzblut in diese Wahl gesteckt, deshalb muss man dieses Resultat erstmal sacken lassen“, so Simoner. Aus dem leichten Stimmenzuwachs zieht sie jedoch Motivation: „Ich mache natürlich weiter.“ Mit Ausnahme von fünf Kommunen haben die NEOS in allen Osttiroler Gemeinden einen – teils leichten, teils beachtlichen – Wählerzustrom erlebt.

„Ich bleibe motiviert“, verspricht NEOS-Spitzenkandidatin Jasmin Simoner.

Beim großen Wahlsieger, der Liste Fritz, herrscht am Montag gute Laune. Mit einem Gesamtergebnis von 9,9 Prozent hat die Oppositionspartei ihren Stimmenanteil fast verdoppelt. Noch größer fiel die Steigerung im Bezirk Lienz aus, wo man mit einem Satz von rund drei Prozent auf knapp neun Prozent sprang und die Grünen und die NEOS überholte. Von der „Watsch'n“ für die ÖVP erhofft sich Klubobmann Markus Sint einen anderen Umgang mit der Opposition: „Bisher wurden all unsere Ideen vom Tisch gewischt. Die Wähler:innen haben nun unsere ordentliche Oppositionsarbeit honoriert und das sollte auch die nächste Regierung tun.“

Gute Laune beim Fritz-Führungsduo beim Blick auf das Wahlergebnis. Foto: EXPA/Groder

Wie viele Beobachter:innen im Land geht auch Sint davon aus, dass die ÖVP die SPÖ auf die Regierungsbank holen wird. Dieser Meinung ist auch der ÖVP-Spitzenkandidat aus Osttirol, Martin Mayerl: „Nur wenn bei den Verhandlungen etwas Unvorhergesehenes passiert, wird dieses Vorhaben scheitern.“ Elisabeth Blanik (SPÖ) beteuerte einmal mehr, im Falle einer roten Regierungsbeteiligung in Lienz zu bleiben. Aufgeschlossen zeigte sie sich für eine Rolle im roten Verhandlungsteam. Dieses wird sich bei der Vorstandssitzung am Montagabend formieren.

Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

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20 Postings

wolf_C
vor 2 Jahren

"... „Die Grünen brauchen eine Verschnaufpause.“ ..." ??? braucht nicht die ÖKOLOGIE DER ERDE eine Verschaufpause? jedoch: der Hörl weiß das sicher, danke dafür, und die SPÖ ist ja GottseiDank die führende Klimapartei ...

 
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Vision
vor 2 Jahren

Die Grünen sollten sich mal anschauen was am Iselkay passiert! Wer mag zukünftig noch am Schmetterlingsbrunnen sitzen? So sieht verfehlte Flächenwidmung aus! Das Grün im Vergeiner Areal hatte den Park vergrößert, nun wirkt er kleiner und die gefällten Bäume werden sowieso nicht mehr ersetzt!!

 
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    unholdenbank
    vor 2 Jahren

    Die Flächenwidmung wird nicht ! von den GrünenInnen gemacht, sondern von der Betonierfraktion ÖVP/SPÖ/FPÖ zur Gewinnmaximierung. In Österreich gilt das Mehrheitsrecht und KEINE kleine Fraktion kann gegen die "Großen" auch nur ansatzweise etwas durchsetzen - selbst wenn sie, wie in Wien und früher Tirol in der Regierung sitzen. Den GrünenInnen die Schuld am Betonwahnsinn zu geben ist schon reichlich kühn. Wenn eine kleine Fraktion mal was moniert, wird sie sofort als ewiger Nörgler diffamiert. So schaut's aus!

     
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Urmel
vor 2 Jahren

Die Grünen waren immer eine Partei der Jugend und der Wähler mit höherem Bildungsniveau. Deshalb verwundern die gehässigen Kommentare von Usern wie Bergfex, Kaffesud oder chiller336 nicht wirklich. Junge Spitzenkandidaten sollten wieder lernen, Gleichaltrige als Wähler abzuholen ! Dies gelingt sicher nicht als Stiefelhalter der ÖVP, sondern indem sie wieder anfangen, glaubwürdige Politik zu machen. Als Mehrheitsbeschaffer der Lobbyisten sind sie einzig und allein der ÖVP dienlich - was das bringt, sieht man ja. Die einstige Partei der Glaubwürdigkeit hat kläglich versagt, als Leute wie Eva Glawischnig plötzlich zu Novomatik wechselten, deren Aufsichtsräte einst stramme Strache Gefolgsleute waren. Im Bezirk hört man nichts von den Grünen, gerade hier aber - vor Ort - stehen Probleme wie Flächenversiegelung, Parkplätze am Hochstein,ect. an, von den Grünen hört man nichts !! Merkt Ihr`s noch ?? Als Alternative in Punkto Glaubwürdigkeit bleiben die NEOS, in Sachen Umweltschutz leider nichts !

 
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    chiller336
    vor 2 Jahren

    achso die partei der wähler mit höherem bildungsniveau - nur die dummen wählen nicht grün. mittlerweile ist es so, dass die klugen kein grün mehr wählen, da ja zu sehen ist, welche hirnverbrannten ideen die wege in die allgemeinheit suchen. nur so als kleines beispiel: e mobilität ohne kraftwerke. ich hab das schon einmal geschrieben - es ist eine frechheit gegenüber jenen, die OHNE GRÜN ZU WÄHLEN den umweltgedanken in sich tragen und auch leben, es gibt vemrutlich mehr leute, denen ohne grünwählen die umwelt sehr am herzen liegt, als jene die grün wählen. man braucht dazu im prinzip nur das letzte wahlergebnis für grün ansehen (offfenbar haben sich die höher gebildeten doch auch von grün entfernt). das thema umwelt hat grün nicht alleine gepachtet, von daher kann man sich von grün getrost distanzieren. siehe 3x die woche kalt duschen, kochen mit deckel etc ..... wenns nicht so traurig und diffamierend wär, wärs ja fast zum lachen. vermutlich sind diese tipps für die dummen wähler, denn die gscheiden wissen ja, dass sie beim kochen den deckel drauf geben müssen und dass sie kalt duschen müssen .....

     
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    Kaffeesud
    vor 2 Jahren

    Sie wollen damit behaupten, dass 86,1 % der Wähler (bei der NR-Wahl) kein Bildungsniveau (bled) o.ä. sind??? Unglaubliche Frechheit!

     
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      Enrico Andreas Menozzi
      vor 2 Jahren

      Zumindest bei ihnen hat es sich bestätigt, da sie den Text nicht richtig gelesen oder verstanden haben . Dort steht ein höheres Bildungsniveau , was ja nicht bedeutet das Wähler anderer Parteien keine Bildung haben .

       
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unholdenbank
vor 2 Jahren

Wie man hier an den teils gehässigen postings sehen kann, werden die GrünInnen wohl keine Pause gegönnt bekommen. Immer feste drauf auf diejenigen, die der Umwelt und Natur eine Stimme geben. Seit 40 Jahren, seit Auftauchen der GrünInnen hat die rücksichtslose Betonierfraktion alles (teilweise mit Unterstützung von konservativen professionellen Denkfabriken) daran gesetzt, um die mahnenden Stimmen zum schweigen zu bringen, um ja nicht der Ausbeutung des Planeten ein Ende bereiten zu müssen. Mit teilweise abstrusen Anschuldigungen wurde gezielt ein Bild der GrünInnen geschaffen, das der Realität bei weitem nicht entspricht. Wohin das geführt hat, sehen alle, die ein offenes Auge haben. Jetzt wird es weitergehen mit Zubetonieren, Aussaugen der Natur, Vernichtung der Arten, Tierleid zur Gewinnmaximierung usw. Hauptsache die Kohle stimmt und die Reichen werden reicher. Der Mensch wahrlich ein Ebenbild Gottes!?!

 
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multi 1
vor 2 Jahren

Diese Partei in Tirol hat auf ganzer Linie versagt. Sag nur Thema Transit,hat sich verdoppelt in den 9 Jahren Regierungsbeteiligung.

 
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    MagdaLe
    vor 2 Jahren

    Um ehrlich zu sein, der Verkehr hätte sich mit oder ohne Grünen in der Regierung verdoppelt. Das ist in ganz Europa zu beobachten.

     
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    Omo
    vor 2 Jahren

    Gegen Transitverkehr (Deutschland / Italien) anzukämpfen sind wir einige Nummern zu klein, so schaut`s aus!

     
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    unholdenbank
    vor 2 Jahren

    Na gut: Grüne betreiben LKW-Flotten, Grüne sind LKW-Fahrer, Grüne machen grausame Tiertransporte, Grüne Konzerne transportieren Güter unnütz hin und her, Grüne sind an allem schuld. Die Verdoppelung des Transitverkehrs haben auch die Grünen verschuldet durch bösartiges Benutzen der Brennerautobahn. Und, nein, die Wirtschaftsfuzzies transportieren ja alles mit der Bahn, bzw. transportieren kein Joghurt zum etikettieren nach Italien, keinen Abfall ins Ahrntal usw.. Das sind halt die Guten, nur die Grünen sind die Bösen. Die wollen eine saubere Umwelt, sauberes Wasser, saubere Luft, ehrliche Lebensmittel usw. - so ane Falottn - Wirtschaftsfeinde halt! (Ironie off für die Blitzgneiser)

     
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MagdaLe
vor 2 Jahren

Nachdem die Windräder-Idee von der ÖVP eher nur ein Wahlkampf-Gag war, wird sich wohl nicht viel tun in Sachen erneuerbare Energie in Tirol. Schade, dass die Grünen so ein Ergebnis einfahren mussten. Da haben die Bundes-Grünen leider schon starke Arbeit geleistet, auch eingefleischte Wähler zu vergraulen. Die Tiroler haben solide Arbeit geleistet. Jetzt: Kopf hoch und weitermachen, beim nächsten Mal klappt's besser.

 
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iwases@
vor 2 Jahren

Der größte prozentuelle Verlust der Grünen ist wohl in St. Johann im Walde zu verzeichnen: minus 100 Prozent!!! Der einzige Grün-Wähler der letzten Wahl hat diesmal gewechselt (oder geschwänzt), daher 0% 😂😂😂

 
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Gertrude
vor 2 Jahren

In Zeiten wie diesen darf es für die Grünen überhaupt keine Verschnaufpause geben. Ganz im Gegenteil, jetzt muss alle Kraft in die großen Klimaaufgaben investiert werden.

 
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    chiller336
    vor 2 Jahren

    ganz genau - aber am besten ohne die grünen

     
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    bergfex
    vor 2 Jahren

    Ich gönne den GrünenInnen eine Verschnaufpause ähnlich dem Schlaf von Dornröschen.

     
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    Kaffeesud
    vor 2 Jahren

    Besser lange Verschnaufpause, als Wirtschaftsvernichter !!

     
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      Franz Brugger
      vor 2 Jahren

      Das würden die Grünen in Tirol nie schaffen, da sei die Adlerrunde und TIWAG davor.

       
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      Burgi
      vor 2 Jahren

      Wirtschaftsvernichter???? Als wäre ein Wirtschaften im Einklang mit der Natur nicht möglich! Aber das übersteigt offenbar die Vorstellungskraft einiger Poster hier im Forum.

       
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