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Kritik an Tiwag-Posten des Tiroler Landeshauptmanns

WWF, Grüne und Neos fordern umgehenden Rückzug Mattles aus dem Aufsichtsrat des Energieversorgers.

Dass Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) nach wie vor Aufsichtsratsvorsitzender des landeseigenen Energieversorgers Tiwag ist, stößt bei der Umweltorganisation WWF aber auch bei Vertretern der politischen Opposition im Tiroler Landtag auf Unverständnis. Der grüne Klubobmann Gebi Mair spricht von einer "unguten Außenwirkung". Er könne nicht nachvollziehen, warum Mattle den Vorsitz nicht bei seiner Angelobung Ende Oktober zurückgelegt habe. "Gemeindereferent, Tiwag-Eigentümervertreter und Tiwag-Aufsichtsratsvorsitzender in einer Person und trotzdem vierfacher Strompreis für die Gemeinden: Das zeigt, dass durch Multifunktionäre alleine nichts besser wird", übte Mair Kritik in Bezug auf eine starke Stromerhöhung für die Gemeinden von 17 auf 68 Mio. Euro. Die Produktionskosten für Strom seien nicht gestiegen. In die selbe Kerbe schlägt NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer: „Wir NEOS haben angenommen, dass es selbstverständlich ist, dass Toni Mattle nach seiner Wahl zum Landeshauptmann den Posten als Aufsichtsratsvorsitzender bei der TIWAG zur Verfügung stellt.“ Dass dies nicht automatisch der Fall war, sei ein besonders schlechter Stil.
Ein Ende der „Verfilzung zwischen Tiwag und Landespolitik" fordert Gewässerschutz-Expertin Bettina Urbanek vom WWF und verweist auf den Rechnungshof. Foto: WWF/Youtube
Der WWF fordert in einer Aussendung generell ein "Ende der jahrzehntelangen Verfilzung zwischen Tiwag und Landespolitik". Gewässerschutz-Expertin Bettina Urbanek verweist auf das Ergebnis eines Rechnungshofberichts aus dem Jahr 2021, in dem die Besetzung des Aufsichtsrates kritisiert worden war. Urbanek: "Die Verfilzung führt zur grotesken Situation, dass Monsterprojekte der Tiwag, wie der Ausbau des Kraftwerks Kaunertal zur Kraftwerksgruppe, von der Landespolitik wider jegliche Vernunft befördert werden." Das zeige auch ein Bericht des Landesrechnungshofs über die Tiroler Klimastrategie. Demnach hat sich der nunmehrige Energie-Landesrat Josef Geisler explizit gegen das Energiesparen ausgesprochen, um den Wasserkraftausbau nicht zu gefährden. „Die Folge der Verfilzung zwischen Politik und Tiwag ist, dass das Land Tirol Schlusslicht beim Klimaschutz ist und wie kein anderes Land wertvolle Naturräume zerstört“, kritisiert Urbanek. Aus Anton Mattles Büro hieß es, dass bereits geplant sei, dass die Übergabe noch heuer stattfinden soll. Die Terminfindung für eine Hauptversammlung laufe, der Aufsichtsratsvorsitz soll dann "geordnet übergeben" werden. Dann wolle er sich auf seine Aufgabe als Eigentümervertreter konzentrieren.

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17 Postings

rony
vor einem Jahr

Der WWF ist nicht mehr ernst zu nehmen. Die TIWAG ist zu 100 Prozent im Landeseigentum und da soll die tiroler Politik nicht mitreden. Unglaublich,was für Unsinn. Mit welchem Recht mischt sich der WWF immer bei uns ein?

 
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    Senf
    vor einem Jahr

    @rony, könntest du dir vorstellen, dass der Landesamtsdirektor (parteifrei) oder eine eigene Abteilung "Energie" in der Tiwag das Sagen hat und nach den gesetzlichen Rahmenbedingungen die Landesinteressen wahrnimmt und danach handelt?

    Oder gar unabhängige, also echte Experten?

     
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      rony
      vor einem Jahr

      @Senf, in der Tiwag hat ja sowieso der Vorstand das Sagen und der Eigentümervertreter ist der LH und das ist auch gut so. Die Richtung müssen schon gewählte Volksvertreter in einer Demokratie vorgeben und nicht Beamte. Die Tiwag ist mit diesem System auch bisher ganz gut gefahren.

       
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      Senf
      vor einem Jahr

      @Rony, danke!

      "Die Richtung müssen schon gewählte Volksvertreter in einer Demokratie vorgeben und nicht Beamte". Das passiert ja ohnehin schon und es ist gut so.

      Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass die Umsetzung nicht über die politische Achse passiert - auch nicht als Landeshauptmann - sondern auf der nächsten Ebene, weil damit ja auch ins operative eingegriffen wird. Eine Diskussion wär es allemal wert, es muss ja nicht alles in Stein gemeisselt bleiben.

       
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    standard
    vor einem Jahr

    Der Sinn hinter einer Naturschutzorganisation ist, dass sie sich einmischt.

     
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      MWN
      vor einem Jahr

      "Sinn" des privaten Vereins WWF. Ja, eh.

       
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    Godmensch
    vor einem Jahr

    wer bitte drückt hier auf nicht zustimmen 🤦‍♂️

     
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      MWN
      vor einem Jahr

      Offensichtlich einige.

       
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    Hannes Schwarzer
    vor einem Jahr

    @rony: 'Die Kirche ist nicht mehr ernstzunehmen. ....Mit welchem Recht mischt sich die Kirche immer bei uns ein?' Ich habe den Begruff WWF durch 'Kirche' ersetzt. Beides sind (nach durchaus unterschiedlichen Ansichten) NGOs!! Sie haben schon vor geraumer Zeit (Thema Wolf?) die Existenzberechtigung von NGOs in Frage gestellt und glauben sich immer noch im Recht, daher heute der Kirchenvergleich! Wie glauben Sie, würde die Welt heute ohne NGOs aussehen? Beispiele: Kirche-Quäker-Sklaverei / H. Dunant - Rotes Kreuz- Med. Versorgung in Kriegen / div. Tierschutzorganisationen - Bsp Vollspaltböden / Greenpeace - Luft- und Meeresverschmutzung.... uvm. Nicht immer kann der Staat, die Regierung alles regeln, sehr oft braucht es zivilgesellschaftliches Engagement!! Und das kann/soll/ ja muss unangenehm sein, um Gehör zu finden!!! .... oder man folgt strammen Gedanken und bestreitet Klimawandel, Lärm-/Luft-/Lichtverschmutzung, Artensterben uÄ...

     
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      rony
      vor einem Jahr

      @SCHWARZER, ob sie die Kirche ernst nehmen ist mir egal, das ist eine zutiefst persönliche Glaubenssache. Beim Klimawandel ist es Wissenschaftlich belegt und lässt sich nicht leugnen und deshalb braucht es neben Windkraft und Photovoltaik gerade bei uns halt auch die Wasserkraft und vor allem Pumpspeicherkraftwerke um uns von den Fossilien zu verabschieden.

       
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      Hannes Schwarzer
      vor einem Jahr

      @rony: Ach rony, ich wollte Ihnen an Hand Ihres Beispiels ('WWF ist nicht mehr ernst zu nehmen, bzw. mit welchem Recht mischt sich der WWF ein' ) aufzeigen, dass NGOs wichtig sind und dass u.a. auch die Kirche als NGO verstanden werden kann. Und die grossen Probleme dieser Welt, verursacht durch Klimawandel, beschränkten sich nicht nur auf die Energiegewinnung, sondern auch auf andere Themenkreise: Artensterben (Wolf), Mobiliät verändern (Flugverkehr, Transit), Tierhaltung (Vollspaltböden, überbordende Rinderzucht - Methan), und vieles mehr. Ich nehme - im Gegensatz zu Ihnen (zumindest durch Ihre Äusserungen erkennbar) - Kirche und NGOs sehr ernst.

       
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steuerzahler
vor einem Jahr

Nur Kritik und Ablehnung alleine ist zu wenig. Der WWF soll einen besseren Vorschlag zur Sicherung der Energieversorgung darlegen. Vorschläge wie Energiesparen, kalt duschen und so weiter brauchen wir aber nicht. Der Großteil der Firmen und der Bevölkerung verschwendet keine Energie, schon alleine aus Kostengründen nicht. Es geht um die Sicherstellung der Versorgung, nicht um irgendwelche grünen Hirngespinste.

Der Aufsichtsrat hätte in seiner Aufgabe als Berater der Geschäftsführung schon im Vorfeld mitteilen können, wie eine rückwirkende Preiserhöhung bei den Kunden ankommt. Hier hat der Aufsichtsrat versagt.

 
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    F_Z
    vor einem Jahr

    "...Der Großteil der Firmen und der Bevölkerung verschwendet keine Energie..." Der war gut 🤣

     
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wolf_C
vor einem Jahr

Die Tiroler Regierung ist sich einig: Kaunertal muß her, Wasser muß zu TIWAG, kost ja nix. Und in weiterer Folge kriegen die Tiroler Strom ohne Ende aus heimischer regionaler Erzeugung, und alle sind glücklich und zufrieden.

 
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    Nickname
    vor einem Jahr

    Die Tiroler kriegen Strom aus regionaler heimischer Erzeugung dessen Preis vom Gaspreis abhängig ist! Billig erzeugt teuer verkauft!

     
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e-mission
vor einem Jahr

mir ist der lh als chef des aufsichtsrates gut genug. was die wwf-typen aufführen, sieht man ja beim wolf.

 
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    standard
    vor einem Jahr

    Wie sinnvoll ein AUFSICHTsrat ist, jener großer Fan des Projektes ist...

     
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