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Tierschützer und Veganer fordern mehr Getreideanbau

Kritisiert werden Geringschätzung der Ackerbauern und ungleiche Steuern auf Kuh- und Hafermilch.

Für den Verein gegen Tierfabriken (VGT) und die Vegane Gesellschaft Österreich (VGÖ) hat sich die Kritik der Tiroler Landwirtschaftskammer an einem Krampus-Werbespot der Tirol Werbung zu einem "Hafermilch-Gate" ausgewachsen.

Aktivist:innen demonstrierten am 7. Dezember in betont ländlichem Outfit vor der Kammerzentrale in Wien. Sie forderten mehr Getreideanbau in Österreich und eine faire Besteuerung pflanzlicher Milchalternativen. Während Kuhmilch als Grundnahrungsmittel gilt, das dem begünstigten Mehrwertsteuersatz von 10 Prozent unterliegt, werden Hafermilch & Co. mit dem normalen Mehrwertsteuersatz von 20 Prozent besteuert.

Als Tiroler Bauern und Bäuerinnen verkleidet senden Tierschutz-Aktivist:innen und bekennende Veganer:innen eine Botschaft an die Tiroler Landwirtschaftskammer. Foto: VGT

“In Zeiten von Massenaussterben und Klimaerhitzung die schützende Hand über die Milchindustrie zu halten, obwohl Kuhmilch und die aus ihr erzeugten Produkte zu den klimaschädlichsten Lebensmitteln zählen, beweist einmal mehr, dass die Politik nicht die Interessen der Menschen vertritt, sondern die der Konzerne, in diesem Fall der Molkereikonzerne,” betont VGT-Campaignerin Isabell Eckl. Die Reaktion der Tiroler Landwirtschaftskammer sieht man beim VGT auch als Geringschätzung gegenüber den Ackerbauern und -bäuerinnen.

Die Vegane Gesellschaft bläst in das selbe Horn: „Der Kampf gegen den Klimawandel kann ohne einen Ernährungswandel nicht gewonnen werden. Damit ist eine Ernährungsweise gemeint, die reich an pflanzlichen und arm an tierlichen Lebensmitteln ist oder diese ganz vom Speiseplan streicht. Neben Fleisch hat auch Milch einen großen Klimafußabdruck.“

Die Tier- und Umweltschützer fordern generell eine Forcierung des Getreideanbaus in Österreich. Laut VGÖ wird aktuell auf lediglich 20.600 Hektar – das entspricht etwa der Hälfte der Fläche Wiens – Hafer angepflanzt, großteils als Futtermittel. In Tirol wurde nach dem Krieg auf 14.000 Hektar Fläche Getreide angebaut, heute ist die Anbaufläche auf unter tausend Hektar geschrumpft.

„Getreide als Lebensmittel statt Futtermittel zu verwenden ist nicht zuletzt in Zeiten von Klimakrise, hoher Inflation und steigenden Lebenskosten ein Gebot der Stunde“, unterstreicht die Vegane Gesellschaft. Deren Obmann Felix Hnat ortet einen unaufhaltsamen Trend zu pflanzlicher Ernährung: „Österreich könnte auf dieser Welle mitreiten. Derzeit wird dieses Geschäft aber offenbar lieber internationalen Konzernen überlassen, wie etwa dem schwedischen Lebensmittelriesen Oatly.“

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7 Postings

Stiller Gedanke
vor einem Jahr

Es mag sein das früher 14000 ha Getreide angebaut wurden, dies geschah jedoch auf Flächen die heute nicht mehr bewirtschaftbar sind, zumindest nicht maschinell. Früher gab es 10 mal so viel bewirtschaftete Höfe und mindestens 10 mal so viele Arbeitskräfte. Wer sich auf YouTube einmal ein Erntevideo angesehen hat aus Amerika oder einer nicht so gebiergigen Gegend wie Tirol der wird schnell feststellen das man hier nicht konkurrieren kann.

Ich fürchte die alternative für Tirol iat nicht Getreide (außerhalb der Gunstlagen) sondern extensive Viehwirtschaft. Und viele Flächen werden wohl gar nicht mehr bewirtschaftet werden.

Der Trend geht in diese Richtung und wie überall ist Tirol ein bisschen hinterher.

Tierschutz, Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft, Trend zur vegetarischen oder Veganen Ernährung, möglicherweise Vertikal Farming, Bürokratie, unsichere finazielle Zukunft, Naturschutz und Bevölkerungsentwicklung. Das sind alles Entwicklungen die nicht gerade für die Landwirtschaft in unserer Gegend sprechen.

 
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Zahlen-lügen-nicht..
vor einem Jahr

Diese Personen können sich gerne als Arbeitskraft im Wald zum aufräumen des ganzen Schadholzes oder im Feld zum arbeitsintensiven Getreideanbaus zur Verfügung stellen.

 
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    Burgi
    vor einem Jahr

    Würden Sie vielleicht auch tun, wenn man sie darum bittet! Es gibt ja oft so Aktionen, wo Jugendliche freiwillig mithelfen! 72 Stunden ohne Kompromiss.... usw.

     
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bobbilein
vor einem Jahr

hut ab vor menschen, die sich wieder und wieder für eine bessere umwelt einsetzen. es wird halt leider immer menschen geben, die das engagement für positive veränderungen madig reden u. sich lustig machen.

 
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Freizeit
vor einem Jahr

Intolerante auf der verzweifelten Suche nach Intoleranzen.

 
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bergfex
vor einem Jahr

Wie man auf dem Bild erkennt....alles Bauern und Bäurinnen, wie in einem Bauernkalender.

 
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    Burgi
    vor einem Jahr

    Vielleicht gibt es auch Bäuerinnen und Bauern, die das auch so sehen?

     
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