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Gemeinnützige Bauträger haben Zukunftssorgen

"Im Jahr 2024 werden die Kosten dramatisch durchschlagen". Ruf nach höheren Förderdarlehen.

Die Gemeinnützigen Bauträger Tirols (GBV) beenden 2022 mit einem sorgenvollen Blick in die Zukunft. Mit 1.035 fertiggestellten Wohnungen und einem investierten Volumen von über 300 Mio. Euro bilanzierte man heuer zwar positiv, doch die Aussicht vor allem für 2024 sei "äußerst ungewiss", hieß es am Montag. Der für den Wohnbau zuständige LHStv. Georg Dornauer (SPÖ) kündigte indes gegenüber der APA eine kurzfristige Anhebung der Baukostenobergrenze in der Wohnbauförderung an.
"Äußerst ungewiss", sind für Franz Mariacher die Aussichten für die Gemeinnützigen Bauträger in Tirol. Foto: APA/Spiess
Die Bauträger bereiteten ihre Mieterinnen und Mieter auf deutlich gestiegene Betriebskosten vor. "Im Jahr 2024 werden die Kosten dramatisch durchschlagen", glaubte GBV-Vizeobmann Markus Lechleitner am Montag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Daher werde auf die Menschen bezüglich der Betriebskosten "einiges zukommen". Im Jahr 2022 habe man mit "massiven Kostensteigerungen zu kämpfen" gehabt. Aber es gebe "einige Schrauben, an denen es zu drehen gilt", sagte Lechleitner. Das Land Tirol müsse die angemessenen Baukosten anheben, forderte indes Obmann Franz Mariacher. Doch damit sei es noch nicht getan. Darüber hinaus gelte es, die Förderdarlehen zu erhöhen. Auf konkrete Zahlen wollten sich die GVB-Verantwortlichen nicht festlegen, man sei aber bereits mit Wohnbaulandesrat Dornauer in Gesprächen. Und dieser machte am Nachmittag sogleich klar, dass an einer kurzfristigen Anhebung der Baukostenobergrenze in der Wohnbauförderung "kein Weg vorbei" führe. Die Baukosten würden seit Jahren stetig ansteigen, hielt Dornauer fest. "Seit dem Vorjahr sind die Bauträger aber mit regelrechten Kostenexplosionen konfrontiert, insbesondere beim Baumaterial", betonte er die Notwendigkeit, gegenzusteuern. Darüber hinaus werde man als Landesregierung "alle notwendigen Schritte setzen, um leistbaren Wohnraum zu schaffen und langfristig zur Verfügung zu stellen". "Nur so können wir die Teuerung abfedern", so der Landeshauptmannstellvertreter, der gleichzeitig versprach, dass das Land alles daran setzen werde, die Baukonjunktur hochzuhalten und zu stärken. Mariacher verlautete unterdessen, dass auch die Hoffnung bestehe, dass die Baukosten zurückgehen könnten. Die Bauunternehmen würden schon signalisieren, dass sie im übernächsten Jahr "Arbeit brauchen". "Bei den Preisen können wir es aber noch nicht feststellen". Dieses sei "noch relativ hoch", sagte er. Kommendes Jahr wollen die Gemeinnützigen 1.350 Wohnungen übergeben. Insgesamt habe man es derzeit mit einer "ungünstigen Gemengelage" zu tun, führte Markus Pollo, kaufmännischer Geschäftsführer der Neuen Heimat Tirol (NHT) ins Treffen. Neben den hohen Baukosten seien Kredite teurer geworden. Zwar seien in den 1980er-Jahren die Kredite mit sieben, acht Prozent Zinsen auch teuer gewesen, allerdings waren damals die Baukosten niedriger und die Wohnbauförderung höher, zog Mariacher einen Vergleich.

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15 Postings

Zahlen-lügen-nicht..
vor einem Jahr

Mich wundern die bis jetzt schon hohen Betriebskosten nicht. Jeder will es wohlig warm haben ohne einen Finger zu rühren, wenns einmal schneit will jeder nur am besten nur beim Fenster raus schauen und jammern wenn nicht schon um 5 alles geräumt ist. Wenn eine Zaunlatte abgefault ist muss natürlich sofort eine Fachfirma kommen und verlangt Länge mal Breite. Wo ich vor 3 Jahren aus so einer Schuhschachtel in einem Wohnghetto ausgezogen bin, waren die Betriebskosten bereits 400 Euro. Ich frage mich wer diese ganzen Wohnungen dann später noch kaufen soll, zuerst viele Jahre eine riesige Summe einbazahlen die nicht angerechnet wird, und dann Kredit nehmen. Es müßte Mietkauf wie in Deutschland her, da bezahlt man ab Anfang schon zurück, und sollte man ausziehen gibt es keine Diskussion um die Ablöse, denn da weiss man genau was zu bezahlen ist.

 
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Kilian1990
vor einem Jahr

Neben einer Baukostenobergrenze müsste es bei diesen Bauträgern, wenn sie schon gemeinnützig sind, auch eine Obergrenze bei den Vorstandsgehältern geben. Und diese Obergrenze sollte nicht erst bei 5.000 € netto monatlich liegen.

 
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    Senf
    vor einem Jahr

    da irrst du, "sozialer wohnbau" gilt unter schwarzen bauträgern ja nicht nur für den käufer, sondern auch für manager, die sich gegenseitig ja zu helfen wissen, wie es die @resi ja klar beschreibt.

    der weg ist immer der derselbe, ideologisch gleichgesinnten bürgermeister organisieren grundstücke, widmen mit ihrer instanzenmacht für "gemeinnützige" und familienmitglieder und scheren sich einen dreck um die raum-ordnung. zersiedelung pur, anstatt dorfentwicklung von innen nach aussen. es entsteht ein fleckerlteppich in der landschaft mitsamt erforderlicher infrastruktur. flächenfras, aber kein architekt, kein wohnbauträger oder gemeinderat denkt über diesen freundschaftsunsinn nach, denn die nahrungsmittel pflücken wir ja weiterhin im supermarktregal!

     
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Resi
vor einem Jahr

Dieses Gejammere ist einfach nur zum Kotzen. Die so genannten Gemeinnützigen haben in den letzten Jahren satte Gewinne gemacht, Grund und Boden und Luxusimmobilien angehäuft und verkauft. Ich weiss das von der OSG. Die Vorstände kassieren das Vielfache von einem Durchschnittsgehalt und jeder Mitarbeiter ist stark über Kollektiv bezahlt. Sogar bei Investitionen (z.B. Sanierungen) kassiert die OSG mit (kein Schmäh). Und das wird bei anderen auch nicht viel anders sein. Hier müsste einmal durchgegriffen werden.

 
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    kommentar123
    vor einem Jahr

    Vielleicht bleibt deshalb so viel fur die Einzelnen übrig, weil hunderte Wohnungen verkauft werden, das Personal im Servicecenter aber nicht aufgestockt wird?

     
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wianui
vor einem Jahr

Ich verstehe das Gejammer der gemeinnützigen Bauträger nicht. Haben sie schon vergessen, dass sie alle in den vergangenen Jahren sehr gute Gewinne erwirtschaftet haben (siehe Bilanzen). Teilweise erhalten sie von Gemeinden günstig die Baugründe für den sozialen Wohnbau. Vor kurzem wurde öffentlich, dass eine Tiroler „gemeinnützige Wohnbaugesellschaft“ beim Verkauf einer Mietkaufwohnung (nach 10 Jahren) als Verkaufspreis den aktuell hohen Verkehrswert ansetzt!!! Da hört sich bei den „Gemeinnützigen“ die Gemeinnützigkeit offensichtlich auf.

 
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steuerzahler
vor einem Jahr

Solange man Schuhschachteln aus Beton baut, mit minimaler Wärmedämmung und Riesenfenstern, mit Flachdach ohne Nutzung der Sonnenenergie, braucht man sich nicht über steigende Betriebskosten zu wundern. Die Riesenblöcke sind reine Energieverschwender und bieten keine Möglichkeit den Eigenbedarf zu decken.

 
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Alpenbock
vor einem Jahr

So tickt Ö: die Bauwirtschaft muss brummen, der Verkehr rollen, egal um welchen Preis! Höhere Förderungen für neue Monster bauten? Echt jetzt?

 
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sabine.ka
vor einem Jahr

Die Gemeinnützigen bauen im Süden der Stadt genau das, was in großen Städten zukünftig zum Problem wird bzw. eh schon ist: Häuserblock - Straße - Häuserblock -Straße ... Da wirds fein wohlig warm. Und die verbliebene Grünfläche Eichholz-Spielplatz platzt aus allen Nähten. Aber zum Glück ist der Spielplatz dann eh im Schatten, zumindest am Nachmittag, weil die neue Süd-Schule verhindert, dass die Sonne direkt herbrennt.

 
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unholdenbank
vor einem Jahr

Ja kriegen denn diese "Ungemeinnützigen" (sie sind eher gemein als nützig) den Hals nie voll? Kleschen ein Monster nach dem anderen in die Gegend und sammeln unter dem Mantel der Gemeinnützigkeit schamlos Geld an. Pfui Teufel. Und büßen müssen es die jungen Familien, die sich jahrelang verschulden müssen, um halbwegs anständig wohnen zu können.

 
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    Pand
    vor einem Jahr

    Auf den Punkt gebracht, dem ist nichts hinzuzufügen! Die Gemeinnützigen haben leider vergessen, wer ihnen ihre satten Gehälter und Gewinne zahlt :/ Die müssen allesamt von Ingenieur bis Vorstand (frage mich eh, warum es immer so viele Großkopferte bei denen braucht) ein max. ortsübliches Gehalt bekommen und jeder Euro mehr der am Ende übrig bleibt, müsste im Folgejahr verpflichtend reinvestiert werden oder ans Land zurückfließen - keine Boni, kein Gewinne in die eigene Tasche - dann hört sich das mit der Gier auf!

     
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wolf_C
vor einem Jahr

... eh gut wenn die umweltmässige Verwüstung durch diese Ästhetikmonster gebremst wird; und das eventuell das Bauen ein bissl anders gedacht wird? abseits der ausbetonierten Drüberfahrpfade? in gewohnter Bauunkultur? dafür scheint die Zeit immer noch nit reif ... !

 
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    Senf
    vor einem Jahr

    wie anders gedacht sollte denn bauen ausschauen, wenn die architekten nur mehr 46ger schuhschachteln mit schattenlattln und große energiefressende und jalousienverhangene glasfassaden in ihrer "bauunkultur" im kopf haben?

    für meine alte sanierungsbedürftige hütte brauch i gott sei dank keinen dieser zeitgenossen, des bring i no allemal selber zam, ohne den nachbarn zu verärgern.

     
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      bergfex
      vor einem Jahr

      Und wenn einer keine "alte sanierungsbedürftige hütte" hat, was raten sie dem? Vielleicht ein Zelt? Vielleicht eine private , renovierungsbedürftige Mietwohnung zum Preis eines Goldringes im Monat? Wenn sie dann saniert ist, wegen Eigenbedarf gekündigt wird? Der Mieter / Wohnungssuchende wird doch ausgequetscht wie eine Zitrone. Dann kommen noch Strom und Heizung dazu.

       
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      Senf
      vor einem Jahr

      @bergfex, dann hat er/sie im lienzer talboden leider pech gehabt, denn hier toben sich die neureichen der schwarzen elite seit jahren aus und vergolden sich die nasen.

      die regionalen architekten schweigen, ihr interesse gilt anscheindend nur dem prestige (stadtplatz, ...), anstatt dass sie sich zusammentun und für den siedlungsraum passable konzepte mit trägergemeinschaften zur nutzung des leer- und altbestandes oder verdichtung zur entwickeln und leistbaren wohnraum bereitzustellen.

      einfacher ist es ja, frisches grünland in bester und teuerster lage für spekulanten (gaimberger bm ...) anzupatzen. ja und wolf_c kennt die situation zur genüge, aber er heult weiter in die nacht hinein.

       
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