Im Oberland proben die Faschingsnarren den Aufstand. Am Mittwochabend, 1. Feber, lud die Narrengilde, die den beliebten Umzug durch den Ortskern organisiert, zu einer öffentlichen Pressekonferenz. Gekommen waren nicht nur Medienvertreter, sondern hunderte Fans der „fünften Jahreszeit“.
Seit der Faschingszeit im Vorjahr gibt es Diskrepanzen zwischen der Bezirkshauptmannschaft und den Narren. Anfang 2022 – Corona erlaubte damals noch keine Zusammenkünfte – spazierten einige Faschingsnarren durch Sillian. Wenig später flatterten den „Fußgängern“ und der Narrengilde Verwaltungsstrafen ins Haus. Mittlerweile befasst sich das Landesverwaltungsgericht mit der Causa. Der Verein hat auch die Volksanwaltschaft kontaktiert.
Heuer kann der Umzug wieder stattfinden. Ob der Korso – wie in den Vorjahren – über die B100 rollt, steht jedoch in den Sternen. Die BH Lienz habe Sicherheitsbedenken geäußert, informierten die Vereinsvertreter im Kultursaal. Für den Umzug muss die vielbefahrene Hauptverkehrsader für eine Stunde gesperrt werden. Die Vorbehalte der Behörde wertet die Narrengilde nach den Ereignissen im Vorjahr als „Willkür“. Deshalb hat man die Bevölkerung versammelt – und diese stellt sich demonstrativ hinter die Narren.

Auch Bürgermeister Franz Schneider sicherte dem Verein seine Unterstützung zu, bekundete vor versammelter Menge aber auch Verständnis für die Sichtweise der Behörde: „Man sollte noch einmal zusammensitzen und diskutieren.“ Das passiert bereits heute, Donnerstag. Wie das Land auf Anfrage mitteilt, ist für den Nachmittag ein Treffen mit dem Verein anberaumt. Mit am Tisch sitzen Vertreter der Polizei, des Baubezirksamtes und des Tourismusverbandes.

„Die Bezirkshauptmannschaft wird dabei lösungsorientiert vorgehen und rechtskonforme Möglichkeiten der Durchführung des Faschingsumzuges aufzeigen“, so die Meldung im Wortlaut. Eine dieser Möglichkeiten wäre eine Alternativroute, die dem Faschingstreiben eine Konfrontation mit den Behörden ersparen würde. Der Korso würde dann am Bahnhofsplatz starten und über die Gemeindestraßen auf den Marktplatz rollen. Diese Variante sieht die Narrengilde wiederum als „nicht sicher“ an, weil es Sillian an Bürgersteigen mangle.

Die Genehmigung der Wunschvariante – mit Sperre der B100 – obliegt aber der Behörde. Die Gemeinde Sillian habe dieser am 11. Jänner den Veranstaltungsbescheid übermittelt und darin selbst eine Sperre der B100 verordnet. „Eine solche Sperre durch die Gemeinde ist jedoch wegen der fehlenden Zuständigkeit nicht möglich“, so die Stellungnahme des Landes. Vor der „Faschingssitzung“ am Donnerstag ist nur eines fix: Eine Absage kommt für das Faschingsvolk nicht in Frage. „Jetzt geht’s los!“, hallte es durch den Kultursaal.
14 Postings
Die BH Lienz unter der weibl. Führung und ihren Juristen macht sich immer beliebter.
Ist wohl eine Retourkutsche wegen letzem Jahr, so eine unprofessionelle Reaktion. Ist man noch beleidigt deshalb? 🤭
Jahrelang war die Sperre der B 100 kein Problem, plötzlich doch? Nur weil ein paar LKW warten müssen....EU und freier Warenverkehr! Dieser Durchzugsverkehr wird noch richtig ein Problem werden, bei dem fortschreitenden Ausbau der Verbindung Brixen-Spittal. Dann wäre man wohl über jede Entlastung froh, doch dann ist es wie immer viel zu spät. 🫣
🤷
Warum sind die Regeln bei den Festen so streng weil in Deutschland bei der Loveparade vor Jahren Panik ausgebrochen ist deswegen sind die Behörden so streng so was soll nicht mehr vorkommen deswegen sind die Behörden so streng
Das ist schon klar und verständlich. Nur will die Behörde, dass man den Umzug über die Gemeindestraßen führt. Problem dabei: Die Wägen in Sillian sind zu groß für die engen Gemeindestraßen. Dazu kommt, dass die alternativen Routen meiner Meinung viel gefährlicher für Zuschauer sind - es gibt nur wenige Gehsteige und wo sollen denn die Leute stehen wenn der Faschingswagen schon fast nicht zwischen den Häusern durch kommt?
Und ich glaube jeder Veranstalter macht alles Menschenmögliche um die Sicherheit für die Zuschauer zu gewährleisten. Wenn es den Umzug schon seit über 100 Jahren gibt und noch nie etwas passiert ist, wieso sollte dann der Umzug über die B100 im Jahre 2023 plötzlich ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellen?
Wie wäre es eigentlich mit kleineren Faschingswägen, so wie früher. Dann wäre das Problem einfach und schnell gelöst. Bin mir sicher trotzdem würden sich viele den Faschingsumzug in Sillian nicht entgehen lassen.
Es ist schon interessant wie die Osttiroler von Seiten der Behörde behandelt werden wenn ein ausländischer(Italienischer Verein) ein Radrennen in unseren Bezirk durchführt ist es kein Problem an zwei Tagen die Bundesstrassen für Stunden zu speren.Abher wenn ein einheimischer Verein für eine Stunde eine Sperre möchte ja da zeigen die Herrschaften der BH Lienz ihre größe und macht anstatt für das Volk dazu sein arbeiten die lieber gegen das Volk und machen sich so sehr beliebt(oder eher lächerlich).Die B100 ist halt ein Teil der Gemeinde und die sollte auch den Bürgern zu Verfügung stehen wenn es einmal im Jahr eine Veranstaltung gibt den Rest des Jahres müssen die Bürger Tag und Nacht mit dem Schwerverkehr leben das interessiert auf der BH Lienz niemanden.Es wäre wirklich an der Zeit das die Sillianer auf die Strasse gehen und eine Blockade machen .Oder es wäre ja auch die Möglichkeit das die Behörde einen Wagen baut und am Umzug teilnimt das wäre dann Volksnähe.Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und die Behörde steht endlich für das Volk anstatt gegen das Volk.
... sucht's euch ein paar Klimaaktivisten, die sich auf die Straße kleben ... Problem gelöst, oder??
🤪
Irgendwie schade, dass das Dorf Sillian nicht mal für eine Stunde im Jahr den dort lebenden Bürgern alleine gehört. A paar Umleitungstafalan für die kurze Zeit findet man im Bauamt ja auch bei einem Rohrbruch, Brand oder einer Kleindemo gegen den Transit.
Anstatt dass nan froh ist, dass sich noch Leute finden, die Tradition und Brauchtum mit grossem Einsatz wie in Sillian leben und pflegen, wirft man diesen seitens der BH Prügel vor. Und das wegen 1 Stunde Strassensperre
.
Was ist das für eine Behörde, die den Transitverkehr über die verkehrsgeplagten Sillianer Bevölkerung stellt?
Unglaublich!
und alle sillianer die nach lienz fahren, fahren durch das verkehrsgeplagte thal assling, von den thalern hört und liest man nix, oder die leisacher oder die heinfelser - was is da jetzt anders? was kann die behörde dafür, dass sillian keine pläne für eine umfahrung auf die reihe kriegt und sich tagtäglich der schwerverkehr durch die engen winkel zwängt?
selten so einen dummen Kommentar gelesen. glaubst du wirklich dasses an den Sillianern liegt? seit Beginn des Jahres gab es zahlreiche Treffen und Gespräche mit der Landesbaudirektion. die Entscheidung trägt das Land und nicht die Sillianer Bevölkerung.
die sillianer sollten ihren druck wegen der umfahrung machn und nicht wegen einer faschingveranstaltung, dann ging vielleicht auch mal weiter. aber klar, die schuld ham immer die anderen
Würde mich nicht wundern wenn am Faschingsdienstag Frau Reisner als Kühlerfigur eines der STVO entsprechenden Fahrzeugs herhalten muß und der "Amtsschimmel" durch die Gassen getrieben wird :-)
Aber für die Covid Demos war es kein Problem Straßen zeitweise zu sperren und ein riesiges Polizeiaufgebot aufmarschieren zu lassen? Gott sei Dank stehen die Behörden so hinter unserer Kultur und unserem Brauchtum..... sehr fragwürdig und entäuschend!!
Verwaltungsstrafen wegen einem Spaziergang? Das klingt wie ein Faschingsscherz...
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