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Ab 2024 die Luegbrücke auf der Brennerautobahn saniert. Die Baustelle wirft ihre Schatten voraus. Foto: ASFINAG

Ab 2024 die Luegbrücke auf der Brennerautobahn saniert. Die Baustelle wirft ihre Schatten voraus. Foto: ASFINAG

Luegbrücke: Gebi Mair warnt vor Transit durch Osttirol

„Für den Schwerverkehr ist der Felbertauern die Ausweichroute Nummer eins“.

Ein Blick reichte, um das offenkundige Problem der Grünen in Osttirol zu erkennen. Klubobmann Gebi Mair saß am Mittwochvormittag alleine am Tisch, als er vor Medienvertretern um „Neuzugänge“ für die Ökopartei warb. Zuletzt hatte sich Thomas Heidelberger als Bezirkssprecher zurückgezogen, der junge Herbert Kinzl hat sein Pensum aus privaten und beruflichen Gründen reduziert. Einzig Gerlinde Kieberl als Lienzer Gemeinderätin und Brigitte Amort als grüne Bäuerin treten hier und da noch in Erscheinung.

Ein Umstand, den Gebi Mair nach dem Wechsel der Grünen in die Opposition schleunigst ändern will. In diesen Tagen tourt er durch den Bezirk, um „Klimafighter:innen“ für die Partei zu gewinnen. „Es geht mir darum, nachhaltig Strukturen aufzubauen. Osttirol ist in vielen Bereichen Vorreiter, in der Politik stockt hier jedoch bei allen Parteien der Zulauf“, so Mair. Das mangelnde Interesse führt er auf eine Vertrauenskrise zurück: „Ich lade daher alle Osttiroler:innen dazu ein, mit uns die Politik und Gesellschaft zu gestalten.“

Gebi Mair sucht nach Mitstreiter:innen, die sich zu ihm an den Tisch setzen. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

„Wenn hier nicht rechtzeitig Maßnahmen gesetzt werden, wird sich der Transit durch Osttirol deutlich erhöhen.“

Gebi Mair, Grünen-Klubobmann

Mair ist aber auch nach Lienz gekommen, um vor einer „Ausweichroute für den Brennertransit“ zu warnen. Die umstrittenen Sanierungspläne für die Luegbrücke auf der Brennerautobahn könnten für Osttirol unangenehme Folgen haben, so der Grüne: „Wir hatten unlängst im Landtag eine Sitzung mit allen Beteiligten. Wenn hier nicht rechtzeitig Maßnahmen gesetzt werden, wird sich der Transit durch Osttirol deutlich erhöhen. Die neuen Umfahrungen in Südtirol tun ihr Übriges.“ Mair fordert für Osttirol ein Transitverbot nach dem Vorbild Fernpass oder auch Durchfahrtsverbote.

Als Worst-Case-Szenario droht im Zuge der Arbeiten, die im kommenden Jahr starten, eine Vollsperre der Brennerautobahn. „Das kann selbst die ASFINAG derzeit nicht ausschließen und wenn es so kommt, wird sich der Transitverkehr einen anderen Weg suchen und diesen in Osttirol finden“, so Mair, der den grünen Forderungen mit einem Antrag im kommenden Dreierlandtag Nachdruck verleihen will: „Wir müssen sicherstellen, dass wir im Fall der Fälle gerüstet sind.“

Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

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12 Postings

Senf
vor einem Jahr

Schön, dass Herr Mair seine Finger gegen den LKW-Durchzugsverkehr durch Osttirol erhebt, aber hat er schon einmal daran gedacht, was in diesem Falle eigentlich in den Bezirken St. Johann oder Kitzbühel passiert, wenn die Laster dort durch die dicht verbauten Tourismusorte fahren? Dort werden sich die Anwohner genauso wehren, wie entlang der Tauernautobahn oder anderen Ausweichrouten. Als Sprecher der Grünen hätte er längst ein taugliches Verkehrskonzept mit allen politischen Parteien diskutieren können, statt jetzt punktuell auf Stimmenfang zu gehen.

Er weiss aber auch, dass eine für alle tragbare und sinnvolle Lösung nur mit dem Brenner-Basistunnel nach seiner Eröffnung im Jahre 2032 - also in 9 Jahren möglich sein wird und die Generalsanierung der Lueggbrücke erst nachher erfolgen sollte, was das Bauwerk bis dorthin ja sicher aushält.

Der Nord-Süd Warenaustausch muss doch gemeinsam mittells ausgewogener Verkehrslenkung entlang aller Routen durch die Alpen angedacht und verteilt werden. Auch mit Alternative über See. Hier tut sich leider nichts! Jetzt die Bevölkerung aufzuhetzen ist wohl der bequemste, aber sicher der falsche Weg. Aufwachen Herr Mair, aber ohne engstirniges Kapperl!

 
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor einem Jahr

    Bezirk St. Johann im Pongau ? Nie gehört von einen Bezirk St. Johann in Tirol . Bezirk Kufstein u Kitzbühel sind die Grünen besser aufgestellt , in Osttirol ist die Not am größten , deswegen will er ja mobilisieren . B178 ist die Hölle , da muss man mutig sein um die Straße zu Fuß zu überqueren , drei Jahre in Ellmau gearbeitet . Da ist die B100 eine Oase der Glückseligkeit, wo Omas die Straße beim Action / Lienz zu Fuß überqueren und nicht die Unterführung nutzen .

    Da hier einigen eh alles egal ist , Auto fahren wie es ihnen gefällt ,Klima und Umwelt Aktivisten als Terroristen bezeichnen , Klimawandel Irrglauben ist , ich der Karlheinz Klimawandel nicht abstreiten will , aber eh alle Maßnahmen nichts bringen .

    Da schaden die paar Laster mehr auch nimmer , ich gönne den zusätzlichen Verkehr an Heinzi , taxpayer und besonders an Chiller .

    Ich fahre ( Zug u Fähre ) dann auf die Liparischen Inseln , da sind außer 1-2 Inseln alle Autofrei , schalte alles aus und sitze mit der Angel am Hafen und erfreue mich des Lebens bis ich in ein anderes übergehe .

    Vielleicht hat ja alles einen Vorteil , das „no Future“ denken könnte der Kunst und Kultur Szene gut tun , und der Punk Rock erlebt wieder einen Höhepunkt .

     
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    Senf
    vor einem Jahr

    @Enrico, Kufstein und Kitzbühel war gemeint und damit auch die B178 als Transitroute, besonders auch die B161 mit der Felbertauernstraße. Eh klar. Aber warum ist die Not in Osttirol am größten? Wohl nicht wegen dem marginalen Transit - abgesehen vom akzeptierten Quellverkehr. Nein, Osttirols Straßen sind vollgestopft vom regionalen und hausgemachten Personenverkehr, vor allem im Talboden. Geschuldet ist das alles dem Kirchturmdenken mit knallhartem Verdrängungswettbewerb unter den Stadtrandgemeinden. Das leider über mehrere Jahrzehnte.

    Die überörtliche Raumordnung hat nicht funktioniert, das Hemd war immer allen näher und heute hat man den Salat, vor allem innerstädtisch. Es war ja politisch auch so gewollt, weil man dem Wirtschaftsanschluss nicht verpassen durfte, und weil man keinesfalls seine Wähler verlieren wollte. Nur wenige hatten das Sagen, andersdenkende trauten sich nicht aus der Deckung, was auch heute noch im Einparteibezirk mit seinen Landgemeinden arg spürbar aber schade ist.

    Wer sich in Osttirol umhört und umsieht der weiß, dass dem Umwelt- und Naturschutzgedanken mancherorts auch heute noch kaum eine Rolle zukommt, hier besinnt man sich eher auf das Motto "mia sein mia und damit basta". Auch mit dem Klimawandel haben so einige ihre Mühe. Auf Flüge um die halbe Welt, auf Kreuzschiffahrten und auf den geliebten SUV verzichtet man auch hier nicht gerne, "man lebt ja nur einmal" Mit dieser Erfahrung wird auch der Herr Gebi wieder abreisen (müssen).

    Namhafte Fachleute teilen die Bedenken nicht, dass sich der Transitverkehr im befürchteten Ausmaß abseits der Autobahnen durch die Tourismusregionen und über die Alpenpässe quält. Auch nicht durch den Felbertauern. Die Hauptbelastungen während der Sanierungsphase entlang der Brennerautobahn wird verstärkt Routen treffen, die leichter und billiger zu befahren sind. Dazu ist es notwendig, bereits jetzt schon international eine ausgewogene und abgestimmte Verkehrslenkung mit Vorsorge zu verfolgen. Mit bloßem "Neinsagen" der Grünideologie wird es nicht gehen, aber vielleicht mit Alternativvorschlägen für Lösungsansätze.

    Lieber Gebi, fass das Übel an der Wurzel an und nicht im Wirkungsbereich!

     
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      Enrico Andreas Menozzi
      vor einem Jahr

      Die Not am größten , damit sind die Grünen im Bezirk Osttirol gemeint , deswegen war er ja im Mocafe . Alles andere gibt es bei die Grünen und jeder anderen Partei Experten . Auf jeden Fall sind die Grünen in Lienz und Osttirol , nicht gerade die aktivsten . Ich kann nur vergleichen , wo anders gibt es vom Stammtisch , Workshop , Vorträge , aktive Straßenarbeit , Hoffeste ( Bauern ) und viele andere Dinge zum mitmachen. Ich hätte schon längst Grüne Themen aktiv vorangebracht als Lienzer Grüner , bis zum totalen Nerv , in der Gemeinde , in den Medien , vom nicht vorhandenen System für Fahrradfahrer in der Stadt , absoluten Vorrang für Fußgänger , Autofreie Innenstadt ( natürlich mit Ausnahmen) lebenswerte Plätze ( Südtiroler , Europaplatz ) Begrünte ( Ex)Parkplätze….

      Das meine ich mit Not . Das andere war nur zum Wichtig machen von meiner Seite .

      Es gibt gute Grüne , gerade kommunal , mit dem Tiroler Klimaticket eh a große Errungenschaft für alle Bürger .

      Ich selber kann sowas nicht , da impulsiv , aggressiv und will mit aller macht Ergebnisse sehen , gehöre eher ins Fussballstadion .

       
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gemeiner Waldkauz
vor einem Jahr

Osttirol ist und bleibt ein Transitland. Es ist ein Verbindungsland für wichtige Güter. Öl, Strom, Verkehr und Tourismus. Sollten wir nicht froh sein?

 
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wolf_C
vor einem Jahr

... warum wohl wird die E66 lastertauglich ausgebaut, von Spittal nach Bressanone volles Rohr? Wir bedanken uns bei weitsichtigen Bürgermeistern zsammt trickreichen Beamten, unterstützt und angeleitet von lobbyhörigen Landespolitikern ...

 
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Leon Wolf
vor einem Jahr

Es ist ja schon seit langem zu beobachten das Lienz immer unattraktiver zum Leben wird. Dabei wären die Probleme so einfach zu lösen: Alle LKWs dürfen nicht mehr duch Osttirol durch fahren. Es wäre auch Hilfreich wenn sonstige Lieferungen nach Osttirol vermehrt mit dem Zug transportiert werden! Um den Autoverkehr zu vermindern muss man einfach nur die Öffentlichen Verkehrsmittel ausbauen und jede menge Parkplätze entfernen😉

 
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    Omo
    vor einem Jahr

    Parkplätze werden teilweise in der Stadt nicht entfernt, sondern Grün angepinselt, damit der "E" sein Glumpat ladn kann!

     
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Gertrude
vor einem Jahr

Herr Mair, diese Probleme gibt es schon seit Jahren bei unseren Grünen- hätte man schon viel früher bemerken können.

 
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Matchbox
vor einem Jahr

Vielleicht gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für Politiker, Vordenker, Verantwortliche, Behördenorgane usw rasch zu handeln und ein SEKTIONALES FAHRVERBOT für den DURCHZUGSSCHWERVERKEHR durch unser Osttirol zu machen.

 
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so ist es vielleicht
vor einem Jahr

....na dann steht in Lienz alles! 🙈 Lösung ist ganz einfach, alle Ampeln auf Dauergrün für den Durchzugsverkehr, dann geht das alles noch flotter für die LKW! Man steht ja jetzt schon bis 2 min mit dem Rad an der Kreuzung, Hauptsache, die Bundesstraße wird entleert. Ist ja jetzt schon eine super Lösung für den Einheimischen, der nur von A nach B will, in seinem Stadtl! 😊

 
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    e-mission
    vor einem Jahr

    am sonntag, wenn keine brummis fahren, heißt es dann bei jeder ampel stopp.

     
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