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Borkenkäfer verursachte 2022 doppelt so viel Schadholz

Am weitaus stärksten betroffen war Osttirol mit fast einem Drittel der bundesweiten Schadholzmenge.

Die durch den Borkenkäfer verursachten Schadholzmengen haben sich 2022 österreichweit beinahe verdoppelt. Laut dem Bundesforschungszentrum für Wald fielen im vergangenen Jahr 3,75 Millionen Vorratsfestmeter (Vfm) Schadholz an, das waren um 90 Prozent mehr als 2021 und entsprach dem dritthöchsten je in Österreich erfassten Wert. Am stärksten betroffen waren dabei die Bezirke Lienz und Spittal an der Drau. Tirol verzeichnete 2022 bei den Borkenkäferschäden im Vergleich zum Jahr davor eine Versechsfachung auf 1,28 Mio. Vorratsfestmeter, allein in Osttirol (Bezirk Lienz) fielen dabei 1,13 Mio Vorratsfestmeter an, und damit zehnmal soviel wie 2021. In Kärnten verdoppelte sich die Schadholzmenge aufgrund des Schädlings im Jahresvergleich auf 760.000 Vorratsfestmeter, 400.000 Vorratsfestmeter davon im Bezirk Spittal an der Drau. In der Steiermark gab es 671.000 Vorratsfestmeter Schadholz, ein Plus von 45 Prozent. Nördlich des Alpenhauptkammes fielen die Schadholzmengen zwar geringer aus, aber auch dort gab es deutliche Anstiege. So verzeichnete Salzburg etwa ein Plus von 83 Prozent (auf 280.000 Vorratsfestmeter). In Niederösterreich betrug der Schaden 345.000 Vorratsfestmeter, Oberösterreich meldete 319.000 Vfm, das Burgenland 56.000 Vfm und Vorarlberg 39.000 Vfm. Weiter angeheizt wird die Problematik von höheren Temperaturen und fehlendem Niederschlag. "2022 war das zweitwärmste Jahr der Messgeschichte mit hohen Regen- und Schneedefiziten. Steigende Temperaturen bedeuten für Bäume eine stärkere Verdunstung und einen höheren Wasserbedarf", hieß es in der Aussendung. Durch den schneearmen Winter und die geringen Niederschläge der vergangenen Wochen seien auch die Aussichten für das heurige Jahr nicht besonders rosig. So seien auch die Schäden durch Wind im vergangenen Jahr stark gestiegen und nicht abgearbeitete Windwürfe würden zusätzliches Brutmaterial für den Borkenkäfer bieten. Die wichtigste Maßnahme sei deshalb, Schadholz als mögliches Brutmaterial aus den betroffenen Wäldern zu entfernen. "Höchste Priorität hat, neben einer raschen Aufarbeitung und Beseitigung des frisch befallenen Schadholzes, die konsequente Wiederbewaldung der Schadflächen mit klimafitten Baumarten", sagte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) laut Aussendung. Er verwies außerdem auf Unterstützungsmaßnahmen für betroffene Waldbesitzerinnen und -besitzer.

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