Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat der internationalen Alpenschutzkommission Cipra „in aller Form“ mitgeteilt, dass es keinen Neubau einer Bobbahn zur Durchführung Olympischer Winterspiele 2026 in Cortina brauche. Das meldet die Cipra am 4. April in einer Aussendung. Nach Ansicht des IOC sollte eine bestehende Austragungsstätte benutzt werden. Die Cipra fordert darum das Organisationskomitee von Milano-Cortina 2026 auf, umgehend ein Angebot bei den Betreibern der Bobbahn in Innsbruck einzuholen.
Zu den schriftlich vorgebrachten, kritischen Anfragen der Cipra habe das IOC Ende März 2023 brieflich Stellung genommen. Am wichtigsten erscheint der Cipra die unmissverständliche Klarstellung des IOC, dass es nie den Bau einer neuen Bobanlage in Cortina gefordert habe. Im Gegenteil. Im Antwortschreiben vom 20. März hält das IOC fest: „Im Fall der Bobbahn in Cortina sind wir der Meinung, dass für Olympische Winterspiele keine neuen Bobbahnen gebaut werden müssen, sondern eine bestehende Anlage in der Region oder in einem anderen Land genutzt werden sollte.“
Mit Blick auf den Bauentscheid für eine neue Anlage in Cortina betont das IOC, dass es schlicht vor vollendete Tatsachen gestellt wurde: „Wenn sie [die Bobbahn, Anm.] einmal gebaut ist, wäre es – unabhängig von der Bewertung des IOC – unvernünftig, sie nicht zu nutzen.“
Im Interesse der Bevölkerung und der von Winterspielen jeweils stark in Mitleidenschaft gezogenen Natur ruft die Cipra darum das Organisationskomitee von Milano-Cortina 2026 dazu auf, von den Betreibern der Bobanlage in Igls bei Innsbruck ein Angebot für die Durchführung der Bewerbe 2026 auf der dortigen Bobbahn einzuholen. Alles andere wäre unprofessionell und „Beleg für die bevorstehende, sinnlose Verschleuderung öffentlicher Gelder durch einen Neubau, dessen geschätzte Kosten von über 100 Millionen Euro laufend nach oben korrigiert werden,“ schreibt die Cipra.
Zudem hinterfragt die Alpenschutzkommission, ob die Bobbahn in Cortina überhaupt rechtzeitig fertig würde: „Der Eiskanal muss nämlich bereits in der Wintersaison 2024/25 zur Verfügung stehen, da auf einer neuen Olympia-Bahn vorherige Weltcup-Rennen als Testlauf vorgeschrieben sind.“
Jetzt sofort ein Angebot aus Innsbruck einzuholen sei deshalb zentral, damit auch dort rechtzeitig saniert und umgebaut werden könnte, zu geschätzten Kosten von 27 Millionen Euro. „Erst mit der Einholung eines Angebots hätten die Organisatoren der Winterspiele Milano Cortina 2026 eine solide Entscheidungsgrundlage zur Abwägung zwischen dem Neubau in Cortina und einer temporären Nutzung der Anlage in Igls“, betont die Cipra.
3 Postings
Genaugenommen finden in Innsbruck-Igls immer wieder Rennen im Kunstbahnrodeln, im Bob, im Skeleton ... statt! Genaugenommen plant der österreichische Bob- und Rodelverband auf jeden Fall eine Sanierung dieser Bahn! Finanzierung Staat Österreich, Land Tirol, Gemeinde Innsbruck, Rodelverband! Genaugenommen käme bei einer Verlegung der Bob- und Rodelbewerbe nach Igls das olympische Organisationskomitee als Hauptfinanzier (für die Biathlonbewerbe in Antholz zB. 38 Mio. für die Region) dazu! Also eine Win-Win-Situation, oder?
wozu werde in ibk 27 mille benötigt? wenn man sieht was mit den anlagen nach der olympiade passiert, sind das alles hinausgeschmissene gelder. siehe z.B. anlagen der sommerolypiade in athen!
In Igls werden eh die ganze Zeit verschiedenste WC-Rennen gefahren, also die liegt nicht brach. PS: Olympiade ist die Zeit zwischen den Olympischen Spielen. ;-)
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