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Osttirol: Rekordtief bei Arbeitslosigkeit im Jahr 2022

Der Jahresbericht des AMS Lienz liegt vor. Im Schnitt standen 965 Arbeitssuchende 3.097 offenen Stellen gegenüber. 

Der Start der Pandemie liegt in diesem Jahr drei Jahre zurück, im Jahresbericht für 2022 werden die Auswirkungen der Lockdowns nur mehr als kurze "Bremse" im seit Jahren positiven Trend am Arbeitsmarkt bezeichnet. 

Das unterstreichen die Zahlen des AMS Lienz für das Jahr 2022: Im vergangenen Jahr war der Osttiroler Arbeitsmarkt von der starken Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften in allen Branchen geprägt. Die Situation bot viele Chancen für arbeitssuchende Personen, insbesondere auch für am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen. 

Mit 4,5 Prozent liegt die Osttiroler Arbeitslosenquote auf dem tiefsten Stand seit Jahrzehnten und nur knapp über dem Wert für Vollbeschäftigung. Von Vollbeschäftigung wird nach nationaler Definition gesprochen, wenn die Arbeitslosenquote weniger als vier Prozent beträgt. 

Deutlich unterschritten wurde diese Grenze mit 2,6 Prozent in den Sommermonaten von Juni bis September 2022. Der höchste Anteil an Arbeitslosigkeit war im Jänner 2022 mit einer Quote von 6,9 Prozent zu verzeichnen. Im Jahresschnitt gab es 965 arbeitslos gemeldete Personen, das sind 472 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten erreichte einen Rekordwert, im Jahresmittel standen 20.277 Personen in einem unselbstständigen Dienstverhältnis. 

Im Jahr 2022 lag die Zahl der als arbeitslos gemeldeten Personen auch deutlich unter jener des Vorkrisenjahres 2019. Grafik: AMS

Die beinahe Vollbeschäftigung wirkte sich auch auf die Zahl der offenen Stellen aus: Im Schnitt wurden im Jahr 2022 3.097 Arbeits- bzw. Fachkräfte gesucht, jeweils knapp 1000 waren es in der Sparte Industrie und Gewerbe sowie in der Hotellerie und Gastronomie. Hinzu kamen 341 offene Lehrstellen. 

Der Rückgang an arbeitslos gemeldeten Personen lässt sich in allen Altersgruppen gleichermaßen feststellen. Sowohl bei den unter 25-Jährigen, bei den 25- bis 50-Jährigen als auch bei den über 50-Jährigen ging die Zahl der Arbeitslosen um jeweils ein Drittel zurück. 

Besonders erfreulich ist der starke Rückgang bei der Langzeitarbeitslosigkeit, was per Definition bedeutet, länger als ein Jahr als arbeitssuchend gemeldet zu sein. Zum Ende des Jahres 2022 betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr 72,3 Prozent. 

Auffallend ist die hohe Dynamik am Osttiroler Arbeitsmarkt: 5.544 Arbeitslosmeldungen stehen 5.860 Beendigungen von Arbeitslosigkeit gegenüber. Die Beendigungen erfolgten zum Großteil (4.418) durch Arbeitsaufnahme im Inland, der Rest verteilt sich auf Pensionierungen, Abmeldung wegen Wochengeldbezug, Arbeitsaufnahme im Ausland oder sonstigen Gründen.

Das Führungsteam des AMS Lienz. V.l.: Manuela Blaßnig (Abt. Erst-Service), Leiterin Doris Batkowski und Barbara Grain (Abt. Job-Service). Foto: AMS

Die Arbeitslosigkeit schlug sich 2022 im Bezirk Lienz mit 16,15 Mio. Euro für Arbeitslosengeld, Notstandshilfe und Übergangsgeld zu Buche, das sind 5,61 Mio. Euro weniger als im Vorjahr. 6,39 Mio. Euro wurden für aktive Arbeitsmarktpolitik ausgegeben, damit wurden Aus- und Weiterbildungen, Beihilfen und weitere Unterstützungsleistungen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt finanziert. 

„Den positiven Entwicklungen des letzten Jahres zum Trotz bleiben für 2023 noch viele Herausforderungen bestehen: Die unsicheren Wirtschaftsprognosen, der anhaltende hohe Arbeits- und Fachkräftebedarf, der demografische Wandel, Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die hohe Inflation", erklärt Doris Batkowski, Leiterin des AMS Lienz. „Ziel des AMS ist und bleibt es, Unterstützung zu bieten, einerseits für arbeitssuchende Menschen durch rasche Vermittlung, einer bedarfsorientierten Berufsausbildung oder Höherqualifizierung, andererseits für Unternehmen bei der Personalsuche, Personalplanung und Personalentwicklung“, so Batkowski. 

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