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Verwirrung über Verfügbarkeit des neuen Covid-Impfstoffs

An die XBB.1.5-Variante angepasstes Vakzin kann seit 14 Tagen bestellt werden. Auch Apotheken wollen impfen.

Unabhängig von der Frage, für wen eine Impfung gegen die zunehmend verbreitete Covid-Variante XBB.1.5 sinnvoll bzw. angeraten ist, streiten die involvierten Institutionen bereits zum Start der herbstlichen Viren-Saison über organisatorische Themen, allen voran die Verfügbarkeit und Verabreichung von angepasstem Impfstoff. Edgar Wutscher, Obmann der Bundeskurie niedergelassener Ärzte in der Ärztekammer, hatte am Montag im Ö1-"Mittagsjournal“ kritisiert, er habe erst über das Radio erfahren, dass geimpft werden könne.

Dem hält Gesundheitsminister Johannes Rauch entgegen, man habe am 11. September per E-Mail die Ärztekammern in den Bundesländern informiert, dass die Bestellung des neuen Variantenimpfstoffs ab sofort über den e-Shop der Bundesbeschaffungs GmbH (BBG) möglich sei. Dieses Angebot werde auch verstärkt genutzt. Bis heute, Dienstag, um 14.00 Uhr wurden laut Gesundheitsministerium bereits 178.104 Impfdosen bestellt. Bisher seien 3.578 Bestellungen von 2.033 verschiedenen Ordinationen/Impfstellen abgegeben worden. Zwischen der Bestellung und der Anlieferung an die Wunschadresse würden zwei Werktage benötigt.

Diskutiert wird auch, wer impfen darf. In Deutschland können bestimmte Impfungen zumindest im Rahmen von eigenen Impfaktionen auch von Apothekern durchgeführt werden, sagte Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Zentrums für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der MedUni Wien und Mitglied der Impfkommission, am Dienstag im Ö1-Mittagsjournal. Bei Covid-19 hält sie aber speziell für Risikopatientinnen und -patienten das Arztgespräch für entscheidend.

Corona-Impfungen werden auch in Ländern wie Finnland, Norwegen oder Italien in Apotheken verabreicht. Wiedermann-Schmidt sieht das kritisch. Angesichts vergleichsweise häufigerer Impfreaktionen müsse man sich beispielsweise überlegen, welchen Impfstoff man verwendet. "Das global anzubieten halte ich nicht unbedingt für einen guten Weg."

Die heimischen Apotheken könnten jedenfalls Corona-Impfungen im gesamten Bundesgebiet anbieten: "Wir haben in den letzten Jahren mehr als 2.000 Apotheker in 1.000 Apotheken in Sachen Impfen ausgebildet. Und wir stehen bereit, falls die Politik uns beauftragt, Impfaufgaben zu übernehmen", sagte die Präsidentin der Apothekerkammer, Ulrike Mursch-Edlmayr. Ein solcher Plan wäre auch relativ schnell umsetzbar: "Innerhalb weniger Wochen." In Irland zum Beispiel sei durch Grippeimpfungen auch in Apotheken die Durchimpfung der Bevölkerung "in kürzester Zeit um mehr als 60 Prozent erhöht" worden.

Berichte, wonach Ärztinnen und Ärzte teilweise noch keine Impfstoffe bekommen könnten, wies Mursch-Edlmayr zurück: "Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, wenn die Ordinationen Impfstoffe bestellen, dann erhalten sie Impfstoffe." Derzeit sei der Corona-Impfstoff in Mehrdosenbehältnissen verfügbar. "In der Pipeline ist eine Einmalspritze", das werde alles noch einmal vereinfachen.

In diesem Herbst erhält Österreich insgesamt rund 1,9 Millionen Dosen des adaptierten XBB.1.5-Impfstoff von BioNTech/Pfizer. Davon wurden laut Gesundheitsministerium bisher rund 584.000 Dosen nach Österreich geliefert. Der Impfstoff ist wie bisher in Mehrfach-Dosen-Gebinden verfügbar. Darüber hinaus wird auch adaptierter Impfstoff der Firma Novavax nach Österreich geliefert, sobald dieser seine Marktzulassung in der EU erhält. Diese wird im Oktober erwartet.

Einen "Profil"-Onlinebericht, wonach in Österreich bis zu 27 Millionen Corona-Impfdosen vernichtet werden könnten, bestätigte das Büro von Minister Rauch nicht. Mit Stand 31. August hätten bisher 10,3 Millionen Dosen entsorgt werden müssen, hieß es auf APA-Nachfrage. Bei weiteren älteren in Lagern befindlichen Corona-Impfstoffen hätten die Hersteller Haltbarkeitsverlängerungen in Aussicht gestellt und es werde auch versucht, diese an andere Länder weiterzugeben.

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5 Postings

wianui
vor 7 Monaten

Laut Aussage von Minister Rauch wurden nicht wie angefragt 27 Mio C-Impfdosen sondern NUR!!! 🤣🙃 10,3 Millionen - 10,3 Millionen 🙈 entsorgt, die vom Steuerzahler bezahlt wurden. Die vorhergehenden C-Impfstoffe waren keine Game-Changer - vielleicht trifft ja der Neue jetzt ins Schwarze 🤷‍♀️

 
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    Bahner Bernd
    vor 7 Monaten

    Das Game wäre ohne Impfung sicher desaströser verlaufen. Dass die Covidimpfung zu keiner sterilen Immunität geführt und Neuinfektionen nicht verhindert hat, bedeutet nicht fehlende Wirksamkeit. Welchen Unterschied zB. zu Bulgarien mit sehr niedrigen Impfquoten und hohen Mortalitätsraten, vor allem rasch erzielte, hohe Durchimpfungsraten machen ,haben uns Portugal und Dänemark vorgezeigt, die sich damit auch unnötig strenge Lockdowns und leidige Diskussionen über eine Impfpflicht erspart haben. Israel hat uns vorgezeigt,wie eine Vollimmunisierung mit 3 Impfungen die Deltawelle brechen kann. Schon vergessen, dass in der Hochzeit der Pandemie die überquellenden Intensivstationen vorwiegend von ungeimpften Coronapatienten belegt waren, dass die anfangs beträchtlich hohe Mortalitätsrate unter Betagten bereits nach der ersten Impfung rasch zurückging ? Neben der Impfung war dann auch das milder verlaufende, aber hochinfektiöse Omikron ein Gamechanger, vor allem was die breite Immunitätslage betrifft. Der "neue " Impfstoff bedeutet vor allem Adaption und Auffrischung; die Spielregeln ändern sich nicht. Das Impfwesen scheint in Lienz gut zu funktionieren. Jedenfalls habe ich problemlos für kommenden Montag einen Impftermin beim praktischen Arzt erhalten.

     
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      arth
      vor 7 Monaten

      " Israel hat uns vorgezeigt,wie eine Vollimmunisierung..." möchte mal von ihnen Ihre Deffinition von Vollimunusierung erklärt bekommen!

       
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      Bahner Bernd
      vor 7 Monaten

      @ arth : Von einer Vollimmunisierung wurde nach Gabe von 2, dann von 3 Teilimpfungen gesprochen, da erst dann ein ausreichender Impfschutz (soweit möglich) durch B Zellenaktivierung mit Produktion neutralisierender Antikörper und vor allem eine stabile Ausbildung der zellulären Immunantwort ( T Zellenaktiv. ) mit Langzeitwirkung gegeben ist. Das zelluläre System kann durch adaptive Reifung bis zu einem gewissen Grade auch gegen neue Mutationen wirksam werden.

       
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      Enrico Andreas Menozzi
      vor 7 Monaten

      Falsche Antwort Herr Bahner , Herr Doktor Kickl sagt da was anderes .

      "Wie verantwortungslos kann man als Politiker überhaupt noch sein, im Zusammenhang von zwei Impfungen von einer Vollimmunisierung zu sprechen? Wenn man weiß, dass ich mich weiter infizieren, weiter erkranken und das Virus weiterhin weitergeben kann.“

      Herbert Kickl FPÖ-Chef, 9. September 2021

      Auf Deutsch: Wenn man von Vollimmunisierung spreche, sei eigentlich gemeint, dass alle empfohlenen Dosen eines Impfstoffes erhalten wurden. Kickl hat halt keine Ahnung .

       
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