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Klimaaktivisten blockierten Kreuzung in Hall

“Obwohl wir in die größte Katastrophe der Menschheit rasen, lügen uns manche Verantwortliche ins Gesicht.“

Rund 20 Klimaaktivisten der "Letzten Generation" haben Montagfrüh ausnahmsweise nicht in Innsbruck, sondern im nahe gelegenen Hall in Tirol protestiert und für Staus im Frühverkehr gesorgt. Mit einem Sitzstreik blockierten sie die viel befahrene Kreuzung Pfannhausstraße/Stadtgraben, wie die Gruppierung selbst mitteilte. Protestiert wurde mit Transparenten gegen die Säumigkeit der Regierung trotz der "Katastrophen und dramatischen Temperaturrekorde" dieses Sommers.

“Wie soll das weitergehen?”, fragt stellvertretend für die Demonstrant:innen die Sozialarbeiterin Maria Garzaner (49). Sie ist überzeugt davon, dass die Klimakrise die Schwächsten der Gesellschaft, Arme, Alte und Menschen mit Behinderung bereits jetzt heftig trifft: “Obwohl wir in die größte Katastrophe der Menschheit rasen, lügen uns manche Verantwortliche ins Gesicht und viel zu viele glauben dieser Propaganda.”

Der durch die Blockade in Hall ausgelöste Stau reichte bis auf die A12 zurück. Foto: Letzte Generation

Seit über 1000 Tagen sei Österreich ohne Klimaschutzgesetz und damit im Blindflug unterwegs, weil der Bundeskanzler sich der Wirklichkeit nicht stelle: “Ich will die Menschen aufrütteln und ermutigen, sich nicht wie Schafe zur Schlachtbank führen zu lassen, sondern für ihr Überleben einzustehen. Manchmal verzweifle ich. Aber Profitgier und Machtbesessenheit dürfen nicht gewinnen. Ich will, dass alle Menschen eine gute Zukunft haben, und das schließt die ein, die gerade hier im Stau stehen.”

Normalerweise sind die Aktivistinnen und Aktivisten in Tirol vor allem in der Landeshauptstadt aktiv. Im Juni hatte in Innsbruck etwa eine Aktionswoche stattgefunden. Die Blockade der Hauptkreuzung löste einen Rückstau auf die A12 aus. Deshalb wurde von der BH Innsbruck Land der Versammlungsleiterin die Auflösung der Versammlung angedroht. Die Aktivist:innen haben die Blockade aber selbst aufgelöst. Sie werden – wie die Polizei mitteilt – nach dem Versammlungsgesetz angezeigt.

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15 Postings

observador
vor 7 Monaten

@uol87vz Da geb ich dir schon auch recht. Ich hab da jetzt wahrscheinlich die argumentative Abkürzung genommen, auf die Populisten gerne zurückgreifen, und kurzerhand alle 54 afrikanischen Staaten als "die Afrikaner" abgestempelt. Das ist so sicher nicht korrekt. Ich glaube dir auch, dass es da viele innovative Kräfte geben mag und durchaus Leute mit Weitblick an den Hebeln sitzen. Fakt ist halt leider auch, dass in einem großen Teil dieser Staaten weitgehend Armut herrscht und man sich da sehr wohl über günstiges Öl freuen würde. Das Grundproblem ist einfach, dass das Zeug da ist und die Förderländer irgendwo Abnehmer finden werden. Ich kann mir halt nur schwer vorstellen, dass man im Nahen Osten oder auch in Venezuela aus Rücksicht auf den Rest der Welt (wenn man das konsequent zu Ende denken würde auch aus Rücksicht auf das eigene Land) die Haupteinnahmequelle einfach stillegt.

 
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    uol87vz
    vor 7 Monaten

    In den Pubkten stimme ich dir zu. Ich denke aber auch, dass diesen Staaten das Risiko einer einseitigen Abhängigkeit von einer einzige Einnahmequelle (Öl oder Gas) bewusst ist. In der heutigen globalisierten Welt ist es wichtig, die Wirtschaft zu diversifizieren, um gegen plötzliche Veränderungen in den Märkten oder in der Nachfrage besser gewappnet zu sein. Es gibt auch schon Beispiele wie das funktionieren könnte, Norwegen ist beispielsweise ein Land, das den Übergang von einer starken Abhängigkeit von Öl- und Gasexporten hin zu einer breiteren Wirtschaftsbasis gemeistert hat. Abhängig ist aber schlussendlich alles vom Konsumenten, ob in Afrika, Indien oder Europa.

     
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      observador
      vor 7 Monaten

      Das stimmt sicher auch. Länder wie Norwegen können und wollen sich das leisten. Die Saudis könnten es sich wahrscheinlich auch mittelfristig leisten, wobei da sicher noch ein etwas längerer Transformationsprozess notwendig ist. Schwierig wird's halt bei denen, die es sich eigentlich nicht leisten können. Ich denke da an Russland, Irak, Iran, etc.

       
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wolf_C
vor 7 Monaten

''Klimaaktivisten blockierten Kreuzung in Hall'' und in Salzburg blockiert die ASFINAG selber, wird ja mittlerweile zur Staatsaffair ... und es ist eine kleine Vorschau für die Tiroler, viel Vergnügen mit dem ganzen Wahnsinn dann

 
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    Byzantiner
    vor 7 Monaten

    @wolf_C Ich hoffe, Sie sind im Bilde, was passiert, wenn man Brücken sowie Tunnelanlagen nicht saniert. Siehe Polcevera-Viadukt in Genua.

     
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      wolf_C
      vor 7 Monaten

      Es spricht wohl eher die rasche Baufälligkeit gegen die Qualität des Geschaffenen

       
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      Byzantiner
      vor 7 Monaten

      Wenn man nach über 40-jährigen Bestehen von rascher Baufälligkeit spricht, dann dürfte Qualität ihr zweiter Vorname sein.

       
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Nickname
vor 7 Monaten

Nicht vergessen - Jede(r) ist Mitverantwortlich!

 
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observador
vor 7 Monaten

Ich glaube das Thema ist mittlerweile angekommen und es entwickelt sich sehr, sehr viel in die richtige Richtung. Wenn man sich alleine anschaut welchen Boom Wärmepumpen- und Photovoltaikanlagen in den letzten Jahren erfahren, kann man also keinesfalls davon sprechen, dass hier allgemeine Untätigkeit herrscht. Darüber hinaus wird der öffentliche Verkehr laufend ausgebaut, Autofahrer kommen ordentlich zum Handkuss (NOVA, Motorsteuer, etc.), gefühlt jedes Event ist ein "Green-Event", der Vertrieb von Strohhalmen steht quasi unter Todesstrafe, etc. etc.

Ein Problem an der ganzen Sache wird leider sehr gerne übersehen, vor allem auch von den Vertretern der letzten Generation: Wenn Europa, China (wo aktuell sehr viel passiert) und eventuell auch die USA immer weniger Öl und Gas benötigen, dann sinkt natürlich auch die Nachfrage. Eine geringere Nachfrage bei gleichbleibendem Angebot führt zwangsläufig zu sinkenden Preisen. Und das öffnet den Markt wieder für neue Player. Was glaubt ihr was z.B. in Indien oder Afrika los ist, wenn da plötzlich viel günstigeres Öl verfügbar ist? Diese Energiequelle wird dort genutzt werden und das ohne jegliche Rücksicht auf etwaige Emissionen. Solange fossile Energieträger zu einem vernünftigen Preis gefördert werden können, wird dies auch geschehen. Den Saudis ist das ziemlich egal, ob wir zukünftig alle am Stecker hängen. Und weil das bei solchen Themen ja auch immer wichtig ist: Alle geschlechterspezifischen Ausdrücke wurden im Sinne der Textökonomie nur in der bis vor gar nicht zu langer Zeit üblichen Form angewendet, richten sich aber sehr wohl an alle Geschlechter.

 
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    Godmensch
    vor 7 Monaten

    wie und wer kann hier mit 2x nicht zustimmen 🤔

     
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      le corbusier
      vor 7 Monaten

      hier, ich. weils ehrlich gesagt ziemlicher blödsinn ist.

       
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      observador
      vor 7 Monaten

      @le corbusier: Dann wär's natürlich auch interessant zu wissen, warum das so ein Blödsinn ist. Ich hab versucht da meine Meinung zum Ausdruck zu bringen, bin aber auch immer froh, wenn mich jemand auf mögliche Fehler in meinen Argumentationen hinweist. Ich kann nicht versprechen, dass mich das dann auch überzeugt, aber wenn's ein sinnvoller Einwand ist, bin ich der letzte, der sich davor verschließt.

       
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    uol87vz
    vor 7 Monaten

    @observador was passiert denn genau in Indien und Afrika wenn günstigeres Öl zur Verfügung steht? Heizen die dann mehr oder kann man mit Öl auch kühlen, da solls ja relativ warm sein. Oder fahren die dann mit den Autos Tag und Nacht weils Öl so billig ist? Die Energiequelle Öl wird dort aktuell genutzt, wenn sie weiterhin genutzt wird, bedeutet das aktuell zwar keine Verbesserung aber auch keine Verschlechterung.

     
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      observador
      vor 7 Monaten

      Öl und Gas sind Energieträger und damit weit mehr als nur Heiz- und Treibstoff. So gesehen fällt den Afrikanern da sicher was besseres ein als nur Auto zu fahren (vom Heizen sprechen wir erst gar nicht). In Kraftwerken oder auch gerne zu Hause mit einem billigen und ineffizienten Stromerzeuger lässt sich z.B. Strom erzeugen, der wiederum wunderbar zum Betrieb von billigen und inffezienten Klimaanlagen genutzt werden kann. Und die ganzen verbannten Diesel- und Benzinautos werden sich auch nicht in Luft auflösen sondern zukünftig (natürlich mit ausgebautem Dieselpartikelfilter) irgendwo in der Gegend herumcruisen. Dort klebt sich dann übrigens niemand auf die Straße.

       
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      uol87vz
      vor 7 Monaten

      Du scheinst die Mentalität der Afrikaner ja gut zu kennen. Es ist wichtig anzuerkennen, dass auch Afrikaner in der Tat innovative Wege finden und suchen, um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in ihren Lebensstilen zu fördern. Glaubst du wirklich, dass ein sinkender Ölpreis dazu führt, dass sich die Afrikaner in Massen bilige und ineffiziente Generatoren und Klimageräte kaufen und das der Austoß dieser im vergleich zu den Einsparungen in anderen Ländern signifikant ist? Vielleicht ist der Afrikaner ja so innovativ und kauft sich statt dem billigen Dieselgenerator eine billige PV Anlage und nimmt die Energie von der Sonne sogar gratis mit billigem Agregat für die Nacht als Backup?

       
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