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Kampf um die Spitze im Tiroler Wirtschaftsbund

Mario Gerber oder Barbara Thaler? Osttirols Bezirksobfrau Hysek-Unterweger entscheidet sich für den Landesrat.

Die Wahl der Spitze des Tiroler Wirtschaftsbundes entwickelt sich zu einem ÖVP-internen Machtkampf. Am 9. Februar tritt Wirtschaftslandesrat Mario Gerber gegen die Präsidentin der Wirtschaftskammer (WK), Barbara Thaler, an. Letztere gab in der vergangenen Woche ihre Kandidatur bekannt.

Gerber zeigt sich optimistisch, die Wahl zu gewinnen. Die Kampfabstimmung, so der Landesrat, sei „nichts Schlechtes. Er sprach sich angesichts Thalers Funktion als WK-Präsidentin gegen eine „One-Woman-Show“ aus. Eine „Personalunion“ aus Wirtschaftskammerpräsidentin und Wirtschaftsbundobfrau, wie sie eben im Falle einer Wahl Thalers gegeben wäre, lehnte Gerber bei einem Pressegespräch in Innsbruck entschieden ab.

Unterstützt wird Gerber von seiner Regierungskollegin Cornelia Hagele. „Wir wollen eine Funktionstrennung. Eine Trennung von Politik und Interessensvertretung. Das ist wichtig“, erklärt die Gesundheitslandesrätin. Diese Thematik sei auch entscheidend dafür gewesen, dass man sich letztlich „leider“ nicht mit dem Thaler-Lager einigen konnte.

Seite an Seite: Die Osttiroler Wirtschaftsbund-Bezirksobfrau, Michaela Hysek-Unterweger, unterstützt Landesrat Mario Gerber bei der Wahl am 9. Februar. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Thaler spielte den Ball an Gerber zurück und hinterfragte im Gespräch mit dem ORF Tirol eine potenzielle Doppelfunktion des Landesrates: „Im Kern geht es darum, dass eine starke Wirtschaftsvertretung oft nicht kompatibel mit dem Korsett einer Regierungsarbeit ist, weil eine Regierung stets der Adressat von Interessenvertretung ist.“ Thaler verweist auf andere Bundesländer und betont, dass als Kammerpräsidentin und WB-Obfrau ihr Bewegungsspielraum „jedenfalls größer“ sei, als dies bei einem Regierungsmitglied der Fall wäre.

Neben Hagele unterstützen Gerber auch acht der neun Bezirksobleute im Tiroler Wirtschaftsbund. Auch die Obfrau aus dem Bezirk Lienz, Michaela Hysek-Unterweger steht auf Gerbers Wahlvorschlag. Zu ihren Beweggründen will sie sich auf Anfrage von dolomitenstadt.at nicht äußern. Gerber kritisiert die Zentralisierung in den vergangenen Jahren und möchte im Falle eines Wahlerfolgs die Bezirke im Wirtschaftsbund wieder stärker einbinden.

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2 Postings

Nickname
vor 4 Monaten

Thaler sollte als Kammerpräsidentin unabhängig sein und alle Ämter in der ÖVP ruhend stellen oder wenn sie Wirtschaftsbund Chefin sein will soll sie die WKO Präsidentschaft abgeben.

Die WKO wird von der ÖVP vereinnahmt als ob sie eine Parteiorganisation wäre!

 
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Chronos
vor 4 Monaten

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!

Die genügsame Michaela Hysek-Unterweger ist dank "ÖVP-Familie", mit allen ihren Multifunktionen im Reinen. Warum sie hinter ihren ÖVP-"Gönnern" steht, will sie jedoch dolomitenstadt.at nicht erklären – Schweigen ist da Gold!

Währenddessen sich die zwei ÖVP-Spitzenkandidaten für den Tiroler Wirtschaftsbund mit Schlamm bewerfen, welche Top-Funktionen denn unvereinbar wären. Nebenbei wird alles aus den WK-Zwangsbeiträgen gesponsert. Weil das dumme Wahlvolk und "der Pöbel" kapiert´s eh nicht.

 
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