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Planungsverbandsobmann Dietmar Ruggenthaler (3.v.l.) streut dem neuen KEM-Manager Thomas Steiner (ganz links) Rosen. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

Planungsverbandsobmann Dietmar Ruggenthaler (3.v.l.) streut dem neuen KEM-Manager Thomas Steiner (ganz links) Rosen. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

Vier Osttiroler Gemeinden machen sich klimafit

Mit sieben Maßnahmen plant die Klimaregion Hohe Tauern in der vierten Periode die Bevölkerung abzuholen.

Die Klima-Energie Modellregion KEM Sonnenregion Hohe Tauern freut sich über positive Nachrichten: Der Klimafonds Österreich hat die Antragsgenehmigung für die mittlerweile vierte Weiterführungsphase bis Anfang 2027 erteilt. Hinter dem Akronym KEM verbergen sich die vier Gemeinden Matrei, Virgen, Prägraten und St. Johann im Walde, die gemeinsam Maßnahmen für eine nachhaltigere Zukunft setzen wollen.

Primäres Ziel für die vierte Phase ist es, die Bevölkerung noch stärker einzubinden. Gemeinsam gaben die politischen Vertreter der Region am Dienstag, 16. April, einen Einblick in die kommenden Projekte der KEM. Was 2014 bezirksweit begonnen hat, beschränkt sich mittlerweile auf den Planungsverband 34, dessen Obmann der Virger Bürgermeister, Dietmar Ruggenthaler, ist.

„Wir haben dieselben Handlungsfelder wie Gemeinden im E5-Programm und liegen derzeit bei einem Umsetzungsgrad von rund 54 Prozent. Unser Projekt für die vierte Phase wurde ohne Nachforderung durch den Klimafonds genehmigt“, betont Ruggenthaler. Im Audiointerview erklärt er, warum es die KEM braucht:

Gemeinsam mit seinen Bürgermeisterkollegen Franz Gollner (links, St. Johann), Raimund Steiner (rechts, Matrei) und Gottfried Islitzer (nicht am Bild, Prägraten) will Dietmar Ruggenthaler die Klimaprobleme in den Griff bekommen.

Zentrale Spiele in einer Modellregion sind die sogenannten KEM-Manager. Auf dieser Position gab es in Osttirol bisher einen stetigen Wechsel. Auf Rene Schader folgte Anna Brugger, die wiederum in der „Sonnenregion Hohe Tauern“ von Nicole Suntinger abgelöst wurde. Sie hatte viel Vernetzungsarbeit geleistet, ehe sie von der Kärntner Landesregierung abgeworben wurde. In Phase drei war Thomas Geiger am Zug, mittlerweile heißt der KEM-Manager in den Hohen Tauern Thomas Steiner.

„Für die laufende, vierte Periode haben wir sieben Maßnahmen definiert, die auf der Vorarbeit der vergangenen Jahre aufbauen“, erklärt Steiner. Er hat sich den Zugang zur Jugend, die energetische Sanierung und die Nachverdichtung auf die Fahne geschrieben. Bis 2027 stehen die Energieeffizienz von Gebäuden mit Infoabenden für Private, der Umstieg auf erneuerbare Energien, nachhaltige und bedarfsgerechte Mobilität, das Denken und Handeln in Kreisläufen, Bewusstseinsbildung sowie die Öffentlichkeitsarbeit auf der Agenda.

In St. Johann im Walde wird beispielsweise die Gründung einer Energiegemeinschaft unterstützt. „Wir können mit unserem Kleinwasserkraftwerk im Bedarfsfall die gesamte Gemeinde versorgen. Bisher haben wir den Strom ins TIWAG-Netz eingespeist und dann teuer gekauft“, erklärt Bürgermeister Franz Gollner.

In Matrei wird ein Radteam gegründet, um die Radrouten und das Optimierungspotenzial zu erkunden. In den vier beteiligten Kommunen liege der Anteil an Gemeindegebäuden, die mit Erneuerbaren beheizt werden, mittlerweile bei 80 bis 90 Prozent, so Steiner. Die Energie-Aktionstage und die europäische Mobilitätswoche will man für nachhaltigen Schwung nutzen.

„Als der Preis für eine Kilowattstunde plötzlich bei 50 Cent lag, war der Kessler Stadl bei unserem Vortrag randvoll.“

Thomas Steiner, KEM-Manager

Den Weg zu den Bürger:innen sucht die KEM bei Informationsveranstaltungen. „Wir zeigen unter anderem auf, wie man den eigenen Energieverbrauch und damit auch Kosten senken kann“, erklärt Steiner. Das Interesse an diesen Angeboten hänge stark von den Marktentwicklungen ab. Steigt der Strompreis, nehme auch das Interesse an Alternativen zu, so Steiner: „Als der Preis für eine Kilowattstunde plötzlich bei 50 Cent lag, war der Kessler Stadl bei unserem Vortrag randvoll.“

Projektträger aller KEM-Maßnahmen und damit auch Steiners Arbeitgeber ist der Planungsverband 34. Nach Ruggenthalers Rechnung werden 70 Prozent der Ausgaben gefördert, durch „Bonusmaßnahmen“ wurde der Eigenmittelanteil der vier Gemeinden auf etwa 15 Prozent gesenkt. Die vier Kommunen teilen die Kosten nach einem Kopfschlüssel auf.

Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

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Ein Posting

TW-WU
vor 2 Wochen

Hat der ruggenthaler in der zwischenzeit einen volkshochschulkurs "physik unterstufe - der Treibhauseffekt" besucht?

"Wer nicht nur anwesend war, sondern – wie man von Augenzeugen hört – als Teilnehmer an der Podiumsdiskussion auch mit eigenwilligen Interpretationen aufhorchen ließ, ist der... Bürgermeister von Virgen, Dietmar Ruggenthaler. Er soll die Erkenntnisse der – 2007 mit einem Nobelpreis ausgezeichneten – Klimawissenschaftler rund um Kaser angezweifelt haben. Kein vom Mensch hervorgerufener Klimawandel? Na KLAR! Das fängt ja gut an mit der Klimawandelanpassungsregion Osttirol..."

https://www.dolomitenstadt.at/2024/02/21/keine-oeffentlichkeit-fuer-georg-kasers-mahnende-worte/

 
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