Nachdem das Land Tirol den Abschlussbericht der Analytischen Taskforce München Ende letzter Woche veröffentlichte, folgt nun der Endbericht der Berufsfeuerwehr (BF) Bozen um den Großbrand in Nußdorf-Debant, der ebenfalls vollständig zum Download zur Verfügung gestellt wird. Geschwärzt wurden lediglich Namen und Kontaktdaten.
Die Endergebnisse bestätigen bisher vorliegende Daten: „Die gemessenen Werte lagen zum Zeitpunkt der Probennahme allesamt weit unterhalb der zulässigen Höchstwerte. Das Prüfteam geht demnach davon aus, dass zu diesem Zeitpunkt keine besondere Gefahrensituation durch die gemessenen Schadstoffe ausging“, informiert Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes.

Gemessen wurde einerseits mit tragbaren Gasdetektoren (MultiRAE, MultiPAE) und andererseits mit Gasprüfröhrchen – schnelle Methoden zur Gefahrenstofferkennung. So wurden die Konzentrationen von Blausäure (HCN), Stickoxiden (NO, NO2), Kohlenmonoxid (CO), Schwefelwasserstoff (H2S), Ammoniak (NH3), flüchtigen Organischen Verbindungen (VOCs), Schwefeldioxid (SO2), Salzsäure (HCl) und Chlorgas (Cl2) ermittelt.
Die Messungen waren laut Landespressestelle allesamt unauffällig und bewegten sich sogar größtenteils unterhalb der Nachweisgrenze des Messgerätes. Bei den so genannten Volatile Organic Compounds (VOCs – flüchtige organische Verbindungen) wurden laut Fachexpert:innen des Landes Tirol an vereinzelten Messstandorten minimal erhöhte Konzentrationen weit unter den zulässigen Höchstwerten festgestellt – dies kann beispielsweise bei Menschen kurzzeitig reizend wirken und Übelkeit/Kopfschmerzen hervorrufen. Dabei handelt es sich häufig um akute Symptome.
„Aus derzeitiger Sicht kann man davon ausgehen, dass keine langfristigen Folgen zu erwarten sind“, sagt Rizzoli. Zudem wurden seitens des Landes auch Werte der bestehenden Messstelle an der Amlacherkreuzung in Lienz im Detail ausgewertet. Das Ergebnis: Aus immissionsfachlicher Sicht sei festzuhalten, „dass an dieser Messstelle keine Tagesgrenzwertüberschreitungen bzw. keine Überschreitungen des Kurzzeitgrenzwerts für Stickstoffdioxid gemäß dem derzeit gültigen Immissionsschutzgesetz-Luft festgestellt wurden.“
Witterungsbedingt war zur Zeit des Brandes von einer guten Durchmischung der Atmosphäre und somit Verdünnung der Schadstoffe auszugehen. Die lokale Immissionsbelastung war stark abhängig von den vorherrschenden Windrichtungen und den Turbulenzen in der Atmosphäre.
Abschließend hält Elmar Rizzoli fest: „Uns liegen zum derzeitigen Zeitpunkt weiterhin keine Hinweise auf eine besondere Gefahrensituation vor. Die Gesundheit der Menschen in Osttirol hat für uns oberste Priorität. Deshalb beobachten wir die Situation weiter und haben auch weitere Messungen und Beprobungen – beispielsweise auch von Obst und Grünschnitt – durchgeführt und unter anderem die AGES, die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, mit der Auswertung beauftragt. Damit wollen wir Folgen sowohl für die Bevölkerung als auch für die Umwelt weitestmöglich ausschließen.“
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bin schon gespannt was es hierbei wieder so alles zu bekritteln gibt tz tz
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