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Lukas Gomig ist einer der Jüngsten unter den Härtesten

Der HTL-Schüler paddelt beim Dolomitenmann 2016 im Osttiroler Gösser-Team.

Am Wochenende findet der 29. Dolomitenmann statt und in diesem Jahr geht die Brauerei Falkenstein mit einem Team aus Osttiroler Sportlern an den Start. Dolomitenstadt.at traf Lukas Gomig, den Kajakfahrer im Quartett, um mit ihm über den Sport, den Wettbewerb und seine Ziele zu sprechen. Wir trafen einen jungen, gänzlich unaufgeregten Mann, der mit genügend Selbstbewusstsein am Samstag in den Bewerb starten wird.

Hi Lukas, danke, dass du gekommen bist. Das ist jetzt bereits dein zweiter Dolomitenmann, du kommst mir so jung vor!
Ich habe halt früh angefangen. Seit meinem elften Lebensjahr sitze ich im Boot und habe schon drei Jahre später mittrainiert mit den Kajakfahrern aus unserem Verein, dem Osttiroler Kajakclub, die beim Dolomitenmann fahren. So ist der Wunsch bei mir entstanden, so früh wie möglich selbst mitzufahren.

Du bist also früh zu dem Sport gekommen, dein Vater trainiert nämlich den Nachwuchs im Kajakclub.
Ja, ich habe durch ihn angefangen, das stimmt. Wenn es geht, sitze ich mehrmals die Woche im Boot, wir haben hier ja das Paradies für den Kajaksport direkt vor der Haustüre.

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Lukas Gomig geht noch zur Schule und hat doch schon Dolomitenmann-Erfahrung. Er startet heuer bereits zum zweiten Mal. Foto: Dolomitenstadt/Anja Kofler

Wie kann man sich die Vorbereitung auf so einen Großevent vorstellen?
Eigentlich fängt alles im Mai an, man gewöhnt sich da wieder ans Wasser. Im Sommer muss man dann kontinuierlich fahren. Was man dann bis jetzt nicht kann, wird auch durch hartes Training in der letzten Woche nicht mehr aufgeholt. (lacht) Für mich ist wichtig, ins Ziel zu kommen und für mich und mein Team eine gute Platzierung zu fahren. 45 Minuten wären super, 48 hatte ich letztes Jahr. Aber wir sind kein Profiteam, sondern Amateure. Der Dolomitenmann ist aber auch deshalb spannend, weil man im gleichen Bewerb mit Profis fighten kann, die man in seiner Sportart vielleicht als Vorbilder kennt. Es ist schon ein international gut besetztes Ereignis.

Aber es ist schon etwas Besonderes, unter mehr als hundert Teams, die antreten, ein reines Osttiroler-Team zu stellen, oder?
Ja, das ist eher selten. Heuer sind es drei Osttiroler-Teams. Wir haben viele Sportler in Osttirol und auch sehr gute, aber die sind halt teilweise für andere Teams, auch internationale, im Einsatz.

Wie bist du ins Gösser-Team gekommen?
Der Braumeister, Harry Green, war dieses Jahr im Schnuppertraining. Da haben wir uns getroffen und er hat mich gefragt, ob ich für sein Team starten möchte. Ich habe gleich ja gesagt und so hat es sich eben ergeben, dass es ein reines Osttiroler-Team geworden ist.

Bist du ein bisschen stolz, ganz ehrlich jetzt?
Nein, eigentlich nicht. Für mich gehört das dazu, dass man versucht, dabei zu sein, wenn so ein Event schon mal hier stattfindet. Ich bin da nicht so aufgeregt oder mache mir Stress. Aber Papa ist vielleicht ein bisschen stolz.

Was machst du eigentlich abgesehen vom Kajak?
Ich gehe HTL, jetzt beginne ich im vierten Jahr. Zum Glück habe ich Freunde in der Schule, die auch Kajaken. Das ist natürlich super, wir gehen viel gemeinsam an den Wochenenden. Im Winter bin ich gerne mit den Tourenskiern unterwegs.

Bist du ein Vorbild für den Kajaknachwuchs in Osttirol, mit deiner jetzt schon zweiten Teilnahme beim Dolomitenmann?
Nein, ich glaube nicht. Der direkte Wettkampf ist nichts für jeden. Ich gehe aber viel mit den Jüngeren ins Wasser und kann ihnen auch mal was zeigen. Wir haben schon sehr viel Spaß miteinander.

Lukas, beschreib uns doch bitte kurz die Schwierigkeiten der Strecke in diesem Jahr.
Es gibt einige technische Schwierigkeiten, zum Beispiel der Slalom-Parcour, der ist anspruchsvoll und man muss aufpassen, nicht unterzugehen. Ein Kriterium ist sicher im Draupark, wo heuer das Rodeo stattfand. Durch immer unterschiedliche Wasserstände ist dort die Walze zu einem Loch geworden. Früher konnten wir da gut hin und her fahren, da ist jetzt oberhalb genau ein Parcour. Wenn dich dort die Kraft verlässt, hast du ganz schön zu kämpfen, um nicht unterzugehen. Dann ist man erst etwa bei der Hälfte. Weiter herunten an der Isel findet der schwerste Kampf im Kopf statt. Wenn man da unsauber fährt, braucht man am Ende nochmal dreimal so viel Kraft.

Und für dich selbst die größte Herausforderung?
Eigentlich nur die Zeit, aber die ist nicht so wichtig. Ich fahre mein Rennen für mich und für unser Team, für die Brauerei und versuche nicht, gegen die Uhr zu fahren.

Was ist deine Empfehlung, wo steht man als Zuschauer am besten bei den Kajakbewerben?
Interessant ist in Amlach beim Kraftwerk der Sprung, dann bei der Tiroler Brücke oder Fischwirtsbrücke. Und natürlich am Hauptplatz, zum Schluss, wenn die Boote ins Ziel gezogen werden.

Trifft man dich am Samstagabend auf der Siegerparty, um dir zu gratulieren?
Eher schon (lacht).

Was gibst du dem Nachwuchs in Osttirol mit auf den Weg?
Sie sollen so fleißig weitertrainieren wie bisher, dann können sie in ein paar Jahren selber auch mitfahren.

Danke Lukas und alles Gute!

Anja Kofler leitet die Lienzer Stadtbücherei und arbeitet als freie Journalistin für dolomitenstadt.at. Zu unserem Podcast steuert sie regelmäßig unterhaltsame Interviews und Audiobeiträge über die Abenteuerlust und das Lesen bei.

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