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Drauradweg in die Peggetz ist vorläufig gestoppt

BH hat umstrittenes Projekt noch nicht genehmigt. Ganz vom Tisch ist es nicht.

Im Oktober 2016 beschloss der Lienzer Gemeinderat einstimmig den Bau eines vier Meter breiten, asphaltierten Radweges am linken Drauufer von der Lavanterstraße bis zum Auenweg in der Peggetz. Es galt, für das 120.000 Euro teure Vorhaben verfügbare Fördergelder abzuholen, mit dem Argument, dass damit ein "Lückenschluss" im überregionalen Radwegenetz gelinge.
Dieser Spazierweg am nördlichen Drauufer soll auf vier Metern Breite asphaltiert werden. Die Landwirtschaftliche Lehranstalt würde dafür ein Stück des Feldes abtreten. Fotos: Dolomitenstadt/Pirkner
Dolomitenstadt.at berichtete zunächst lapidar mit einem Zehnzeiler – und löste damit einen Sturm der Entrüstung aus, der die Verantwortlichen in der Lienzer Stadtverwaltung überraschte. Bürgermeisterin Elisabeth Blanik wunderte sich, warum "das Wegile" plötzlich so viele Verteidiger fand und eine breite Diskussion über die Sinnhaftigkeit einer parallelen Trassenführung zum bereits bestehenden Radweg begann. Schließlich meldete auch die Tiroler Umweltanwaltschaft Bedenken an. Da mit dem Frühling auch die Tiefbau-Saison beginnt, fragte dolomitenstadt.at bei den Behörden nach dem Stand der Dinge am Drauufer. Harald Haider, der nicht nur das Baubezirksamt leitet, sondern auch den für die Radwege des Bezirkes zuständigen, gemeindeübergreifenden Verein, sieht unmittelbar keine Realisierung des Vorhabens: "2017 wird dieser Weg sicher nicht gebaut", bestätigt er. Noch gebe es keine Genehmigung der Bezirkshauptmannschaft, weshalb für heuer auch kein Förderungsansuchen gestellt wurde. Bezirkshauptfrau Olga Reisner bestätigt ihre Skepsis gegenüber dem Projekt, sowohl was die Notwendigkeit als auch die Umweltverträglichkeit betreffe. Die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik will in dieser Angelegenheit "einmal abwarten und keinen politischen Wirbel". Ganz vom Tisch ist das Vorhaben allerdings für die Stadt noch nicht. Man wolle nach wie vor die "Radlerströme" vom geplanten Mobilitätszentrum beim Bahnhof auf geradem Weg entlang der Drau Richtung Kärnten weiterführen.
Die Lavanter Straße ist relativ stark befahren. Nach den neuen Plänen müssten Radfahrer sie queren.
Auch sicherheitstechnisch ist diese Variante nicht ganz unumstritten. Harald Haider bestätigt, dass eine Unterführung der Lavanterstraße bei dieser Variante ausgeschlossen sei. Das bedeutet, die Radfahrer müssten diese vielbefahrene Straße queren. Das sei mit einer Verkehrsinsel in der Mitte und ausreichend Sichtweite möglich, erklärt Haider. Warum nicht einfach der bestehende, gut ausgebaute, sichere und durchgehend beleuchtete Radweg vom Bahnhof bzw. vom Grandhotel bis in den Auenweg auf Vordermann gebracht und im Bereich der Landwirtschaftlichen Lehranstalt saniert wird? "Das Problem ist, ich kriege keine Förderung, wenn ich einen Radweg über einen Gehsteig führe", erläutert der Leiter des Baubezirksamtes. Deshalb liege das gesamte Projekt vorläufig auf Eis. Stadt und Radverein konzentrieren sich ganz auf den "Lückenschluss" in Nikolsdorf, wo der Radweg nach Ostern bis zur Pirkacher Brücke asphaltiert wird. Auch hier meldete der Umweltanwalt Bedenken an, die aber nur aufschiebende Wirkung hatten.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

14 Postings

anton2009
vor 7 Jahren

Das ist doch eine Chance für Frau Blanik: Zurückrudern. Niemand wird daran gehindert gescheiter zu werden! Der Dank vieler Bürger ist ihr dann gewiss!

 
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    ...symbolic...
    vor 7 Jahren

    ...das wäre doch ein Eingestehen, dass ihr Natur doch was wert ist, a wenns lt. ihr "nur a Wegile ist"... so eine dumme Aussage, da stellts mir heut noch die Haare auf... ?

     
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Zuckerpuppe
vor 7 Jahren

Lieber Chiller - danke für deine Meldung auf mein posting - hiermit meine Antwort: ich arbeite an mehreren Tagen in der Woche bis zu 11 Std. am Tag, da ist das Fahrrad dann meine einzige sportliche Betätigung, ausserdem hilft es mir dann, vom Arbeitslevel runterzukommen. Du hast Recht, auch ich muss mich manchmal bei den Ohren nehmen, wenn ich aus Faulheit lieber ins Auto steige. Trotzdem sollten wir schon aus Rücksicht auf die Umwelt umdenken, weil 1 Fahrzeug besetzt mit Vielen halt weniger schädlich ist als viele Fahrzeuge mit Einzelnen, was auch die Parkplatzproblematik entschärfen würde. Natürlich sind die Wartezeiten ein Argument, vielleicht hilft es uns aber auch dabei, wieder zu lernen auf etwas warten zu können. Wir sind es einfach nur gewöhnt, zu jederzeit immer mobil zu sein. Das wars -ich freue mich schon, wieder einmal was von dir zu lesen.

 
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Hausmeister
vor 7 Jahren

Klingt nach einem sehr gut verplanten Projekt von Frau Blanik. Wird dann sicher so erfolgreich wie der RegioBus ;-)

 
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    chiller336
    vor 7 Jahren

    ich find den regiobus super - man sieht immer und überall einen, manchmal sogar 3 ... direkt hintereinander - nur sind sie eigentlich immer leer - bis auf den busfahrer .... ahja ironie off ;)

     
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    Zuckerpuppe
    vor 7 Jahren

    Das Wegile soll verflixt noch einmal so bleiben, wie es ist, diesen Radweg braucht wirklich kein Mensch. Und warum der Regiobus (hoffentlich nur vorerst) nicht angenommen wird, liegt ja wohl nur an den Nichtbenutzern. Jeder will jederzeit und ohne warten überall hinkommen. Da könnt ihr euch alle selber bei den Ohren nehmen. Aber wahrscheinlich sabbotieren viele das Projekt und können gar nicht wirklich argumentieren, warum. Wenn der Bus erst von meinem Wohnort zu meinem Betrieb und dann auch noch zu mehreren Zeiten retour fährt, werde ich ihn sicher benutzen - gerade bei Schlechtwetter und im Winter, wenn das Fahrrad stehen bleiben muss.

     
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      chiller336
      vor 7 Jahren

      siehst du puppe - du schreibst selber, wenns schlechtes wetter hat oder im winter würdest du ihn dann benutzen - wieso dann nicht auch im sommer? im brunnenbeitrag erwähnst du es ja konkret dass du dein radl dort immer abstellst. i fahr a lieber mitn radl in die stadt wenns schön is ... und dabei seh ich halt immer den/die bus/se mehr oder weniger leer durch die gegend gondeln. von sabotage kann koa rede sein und die argumente wartezeit etc sind halt auch mal relevant - besonders in der schönen zeit. also nehm dich bitte auch selber bei den ohren oder schreib ein argument, warum du lieber mitn radl in die stadt fährst als mit dem regio. oder sinds einfach die kosten pro fahrt? wär auch ein argument ....

       
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kritisch
vor 7 Jahren

Ich verstehs nicht ganz. Über einen Gehsteig geführt bekommt man kein Fördergeld, aber wenn der Weg über eine Landesstraße (Lavanter Straße) queren muss, ist das egal??? Und nur deshalb weicht man zur Drau aus? Da merkt man wieder mal, wie der Mensch tickt. Solche Förderrichtlinien gehören doch sofort überdacht und korrigiert! Alleine wenn man bedenkt, welches Gefahrenpotential eine neue Überquerung über eine Landesstraße birgt und noch dazu, wo 100 Meter weiter eine sichere Überführung somit nicht mehr sinnvol genutzt werden würde, da stellts einem doch die Haare zu Berge!!!

Wenn man wenigstens von der vorhandenen Rad-Überführung den Weg dann direkt nach Süden und dann der Drau entlang mit max. 3m Breite verlegen würde, im Gegensatz aber den alten Weg komplett rückbaut und als Tauschgrund für die LLA rekultiviert, wäre dies vielleicht auch noch eher zu verstehen. Aber man wird doch wohl nicht im ernst eine neue Verbindung zwischen Wohnhäusern (ist Öffentliches Gut ähnlich wie der Auenweg) und über die unsichere Ldstr. erfinden, wenn die gesamte Infrastruktur parallel zur ÖBB vorhanden ist. Das will doch eh nur die Fr. Bgm., die sich mit ihren Verbauungsaktionen Denkmäler für die Ewigkeit setzen will, sodass sie ja in der Geschichte von Lienz nicht zu wenig oft aufgeführt wird. Schade, wie kurzsichtig und unlogisch oft gehandelt wird, egal ob es nur um "a Wegile" oder um sonstige Verbauungen handelt, die unsere Natur immer mehr zurück drängen.

Und wie schon öfter beschrieben, eines der zerstörerischen Blanik Unsinne ist und bleibt das Mienekugelprojekt, das man viel besser ein paar Meter weiter westl. im RGO Areal realisieren hätte können, würde man mit diesen Herren mal auf Augenhöhe verhandeln. Man kann jetzt schon erkennen, wie dieses Zwergendorf mal aussehen wird, also ich möcht dort so eingezwängt nicht wohnen müssen.

 
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    karli8
    vor 7 Jahren

    "...​Man kann jetzt schon erkennen, wie dieses Zwergendorf mal aussehen wird, also ich möcht dort so eingezwängt nicht wohnen müssen." Also hätte nach deiner Logik noch eine größere Fläche gewidmet werden sollen, damit die Häuslbauer mehr Entfaltungsfläche haben? Du wiedersprichst dir da leider innerhalb weniger Zeilen, indem du ein wenig weiter oben vom zurückdrängen der Natur schreibst.

     
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      bergfex
      vor 7 Jahren

      Wenn man gewillt ist das Posting von @kritisch genau zu lesen, sehe ich keinen direkten Wiederspruch. Aber es kann halt wirklich nicht jeder 1000 m² Grund kaufen und sein Häuschen drauf zu stellen. Das ist bei der heutigen Zeit wirklich Grundverschwendung.

       
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      kritisch
      vor 7 Jahren

      Ich hab damit gemeint, dass man zuerst doch endlich mal schon "angepatzte" Flächen verwerten sollte. NICHT ständig in die unverbaute Natur zu bauen, die nun mal endlich ist. Das Totalversagen der Politik sieht man nun mal schön in Sachen RGO, die können sich ausbreiten, ohne Nachnutzungskonzepte für den schändlichen Altbestand. Man hätte hier sehr viele m² Grünland einsparen können. Aber es ist auch beim Radweg das selbe, dann haben wir halt 2(!) Wege um die LLA, oder eine weitere Bauruine in der Debant, wenn Möbelix mal umgezogen ist. Da können sich Blanik und Pfurner die Hand geben, in diesen Gemeinden wird verbaut auf Teufel komm raus. Nun denn, wir haben uns z.B. eine gebrauchte Wohnung mit kleinem Gärtchen gekauft, brauche kein Zwergenhaus in Zwergensiedlung, wo man sich früher oder später sowieso mal auf die Nerven gehen wird, sollten vorprogrammierte Nachbarschaftsprobleme auftauchen. Es gibt so viel Leerbestand, dieser gehört endlich mal erhoben und deren Verwertung/Vermietung politisch so gesteuert, dass die Eigentümer dazu zustimmen können, sodass man sich nicht ständig ausbreiten "muss", da sich die Bgm. damit Denkmäler setzen wollen. Hoffentlich kippt die Verwaltung diesen Blanik-Unsinn, sodass sie mal merkt, dass es auch andere (sparsamere) Varianten der Naturnutzung gibt und die Politik nicht machen kann, was sie will!

       
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bergfex
vor 7 Jahren

Man wolle nach wie vor die „Radlerströme“ vom geplanten Mobilitätszentrum beim Bahnhof auf geradem Weg entlang der Drau Richtung Kärnten weiterführen.

frau Blanik kennt wohl die Umgebung nicht. Wo ist der gerade Anschluss an der Strasse?? EIN TOTAL UNNÜTZES BAUWERK.

 
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F_Z
vor 7 Jahren

Gleich mal eine Frage an die Redaktion: heißt das Ding wirklich Lavanter Straße? ?

 
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    Gerhard Pirkner
    vor 7 Jahren

    Laut Google-Maps heißt die Straße von Tristach zur Zettersfeldkreuzung zunächst Lavanter Straße, dann Tristacher Straße und im Bereich der Brücke bis zur Kreuzung Grafenbachstraße. Bei den Gemeinderatssitzungen etc. wird aber immer von der Lavanter Straße gesprochen. Ein bissl verwirrend, finde ich auch. ?

     
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