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Andreas Köll weiter in einer verzwickten Finanzklemme

Das Vermögen der Gemeinde Matrei schrumpft, die enormen Schulden bleiben.

Wie die Tiroler Tageszeitung in ihrer Samstagsausgabe berichtet, besteht für die Gemeindeabteilung des Landes Tirol kein Grund zur Entspannung angesichts des kürzlich veröffentlichten Rechnungsabschlusses der Gemeinde Matrei. Laut TT sei Bürgermeister Andreas Köll schriftlich mit der Frage konfrontiert worden, ob ohne außerordentlichen Einnahmen aus Grundverkäufen ein langfristiger Schuldendienst überhaupt noch möglich sei. Schon bei der Präsentation des Rechungsabschlusses wies dolomitenstadt.at darauf hin, dass zwar der Schuldenstand der Gemeinde um rund zwei Millionen Euro reduziert wurde, aber nur aufgrund von einmaligen Einnahmen, vor allem massiven Grundstücksverkäufen an Großbetriebe wie TAL, Tiwag und die Felbertauern AG.

Besonders ungewöhnlich war 2016 der Verkauf eines Fußballplatzes an die Matreier Goldried Bergbahnen, bei denen der Bürgermeister selbst als Geschäftsführer tätig ist. Jetzt deckt die TT auf, dass der Kunstrasenplatz um 740.000 Euro verkauft und um 1,249 Millionen Euro zurückgemietet wurde. Langfristig ein Verlustgeschäft, das offenbar kurzfristig Budgetlöcher stopfen sollte.

Ein Grundstücksdeal mit der Tiwag am Matreier Tauernbach über rund eine Million Euro schwebt ebenfalls als Damoklesschwert über der Matreier Gemeindekasse. Laut TT ist der Kauf- und Dienstbarkeitsvertrag mit dem Landesenergieversorger „auflösend bedingt abgeschlossen“. In anderen Worten: Kommt das Kraftwerk am Tauernbach nicht zustande, muss die Gemeinde die Million zurückzahlen.

Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch der Widerstand des Matreier Bürgermeisters gegen die aktuelle Entwicklung rund um Natura 2000. Im Vorschlag des Landes für Schutzgebiets-Nominierungen blieb der Tauernbach bisher ausgespart, offenbar ein Zugeständnis an Köll, das sowohl Umweltschützer als auch die Europäische Kommission kritisieren. Sie fordern die Nominierung aller Isel-Zubringer, also auch des Tauernbaches. Aus aktueller Sicht würde das die Gemeinde Matrei eine Million Euro kosten, die sie nicht hat.

Andreas Köll verkauft das Matreier Familiensilber, doch die Gemeindeabteilung sieht keine strukturelle Budgetsanierung. Foto: Expa/Feichter

Die Gemeindeabteilung wies Bürgermeister Andreas Köll laut TT auch schriftlich darauf hin, dass neben den 34,3 Millionen Euro Gemeindeschulden noch 4,2 Millionen Euro an Außenständen zu kalkulieren seien. Matrei dürfte seine Girokonten beispielsweise nicht mehr als 500.000 Euro überziehen, hat aber offenbar ein Minus von 1,8 Millionen Euro auf diesen Konten. Dazu kommen rund eine halbe Million Euro an offenen Rechnungen und 1,5 Millionen Euro an Forderungen diverser öffentlicher Institutionen, von der Sozialabteilung des Landes bis zur Wildbachverbauung und zum Abwasserverband.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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15 Postings

blubla
vor 7 Jahren

Ich finde es ein Frechheit wie Köll ständig versucht uns hinters Licht zu führen... und diese Redaktörin der kleinen Zeitung spielt da immer nett mit! Aber noch mehr enttäuscht bin ich von der Landesregierung! In den letzten 5 Jahren hat es so viele Ermahnungen gegeben, mehr aber auch nicht... und Matrei macht einfach weiter wie immer. Man hätte schon längst durchgreifen müssen, aber es wird schon ein paar Sachen geben, die Köll weiß und durch die Absetzung von ihm ans Tageslicht kommen würden die vielleicht der Landesregierung schaden könnten.. anders kann ich mir das ewige zuschauen nicht erklären.. aber ja das ist ja nur meine Theorie!

 
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hoerzuOT
vor 7 Jahren

Uiuiuiuiuiuiiiiiiii. ...hoffentlich nimmt diese Kausa ein gutes Ende....?

 
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defregger
vor 7 Jahren

Ich denke, irgendwann wird Hr. Köll, wenn er alles verscheuert hat bzw. musste, das dringend nötige Kleingeld dennoch ausgehn.

Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er.......

 
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Gorilla im Nebel
vor 7 Jahren

Na zum Glück gibt es ja die Kleine Zeitung! Die schreibt gaaanz objektiv jeden Monat, dass Herr Köll richtig super ist und die von ihm geführte Gemeinde Millionen Geiwnn macht. Und auch da gibt es Gerüchte über hervorragende "Zusammenarbeit" zwischen Politik und lokaler Redakteurin. Dabei zählt nur eines: stimmen die Zahlen, oder nicht? Das kann ich als Leserin nicht überprüfen. Wem vertraue ich also? In diesem Fall gilt für mich persönlich: eher der Gemeindeabteilung des Landes Tirol und der Tiroler Tageszeitung.

 
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    Rabarber
    vor 7 Jahren

    Sie vertrauen also einer Abteilung des Landes, die der Presse unter Verletzung der Amtsverschwiegenheit irgendwelche Schreiben zuspielt, einer Tageszeitung und einem Online-Magazin, die eine direkte Stellungnahme der betroffenen Gemeinde überhaupt nicht interessiert????

    Das haben Sie sich ja super zurechtgelegt……..

     
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      blubla
      vor 7 Jahren

      Meinst du die Zahlenkünstler der Gemeinde Matrei die einmalige Einnahmen als laufend verbuchen usw?

       
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beobachter52
vor 7 Jahren

Aus den zumindest monatlich wiederkehrenden Berichten in der TT (sogar Titelseite) und dolomitenstadt.at ergeben sich für mich einige Fragen: 1.) Welcher Landesbeamte bzw. welche Abteilung gibt Briefe an Gemeinden der Presse weiter? Gibt es noch so etwas wie Amtsverschwiegenheit? 2.) Welche politisch Verantwortliche dulden oder fördern das? 3.) Wie halten es diese Medien mit dem journalistischen Grundsatz, der betroffenen Partei (Matrei, Bgm. Köll) Möglichkeit zur Stellungnahme zu geben? 4.) Stimmen die Gerüchte über eine hervorragende "Zusammenarbeit" zwischen LH-Stellv. Geisler (Bauernbund) und Chefredateur Nindler (TT)? 5.) Warum werden vor allem diese Berichte der TT immer so ausführlich in dolomitenstadt.at zitiert? 6) Warum "mahnt" die Gemeindeabteilung immer nur und setzt keine konkreten Schritte wie Amtenthebung (in letzter Konsequenz), wenn die Berichte stimmen? 7.) Gibt es keine anderen Gemeinden in Tirol mit Schulden, vor allem wenn man die ausgelagerten mit berücksichtigt? Warum wird immer nur von Matrei berichtet?

Mein Eindruck: Es handelt sich um den wiederholten Versuch gewisser "Parteifreunde" (Feind - Todfeind - Parteifreind) aus Innsbruck, BR Köll politisch zu schaden! Etwas wird in den Köpfen der Leser schon zurück bleiben ....

 
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    Stille
    vor 7 Jahren

    Wird danken AK für sein wie immer gut ausformuliertes Posting. Die Schulden werden dadurch auch nicht kleiner. Wenn man es mit Grundverkäufen gerade mal schafft eine schwarze Null zu schreiben, kann sich jeder Volksschüler ausrechnen, wie lange das noch geht. Deswegen will AK bei den nächsten Gemeinderatswahlen auch nicht mehr antreten. Gott sei dank.

     
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      beobachter52
      vor 7 Jahren

      Werte "Stille", es ist eine einfache Methode, alle Postings, die "für BR Köll" sind, ihm oder (bestellten) Ghostwritern zuzuschreiben! Die Wahrheit und die wahre Demokratie habt ja nur ihr .... Zur Klarstellung: Ich bin kein Matreier, habe keinen Bezug zu BR Köll oder der Gemeinde Matrei - sondern versuche nur, objektiv zu beobachten!

       
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      Zunigsee
      vor 7 Jahren

      AK schreibt nie selbst postings, schon gar nicht, wenn er bei seinem Cousin in Kanada zum Schifahren ist. Und ob er bei den nächsten Bürgermeisterwahlen noch einmal antritt oder nicht, das werden nur er und die Matreierinnen und Matreier entscheiden und sonst niemand! Da ihr ihn in den letzten Jahrzehnten noch nie bei demokratischen Wahlen schlagen konntet, müsst ihr wohl weiterhin zu solch untauglichen Mitteln greifen. Diese werden Euch aber auch in Zukunft nichts nützen...

       
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Kilian1990
vor 7 Jahren

Selten was dümmeres gelesen

 
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    manchmalgottseidankexilosttiroler
    vor 7 Jahren

    ...denke nicht ,dass Sie Intelligentes erkennen würden!

     
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neofexy
vor 7 Jahren

Tarnen und Täuschen, nach dem Motto unsres Bundesheers! Man fragt sich nur, wie lange schauen die zuständigen Behörden noch zu, bzw. weg?

 
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MeineMeinung
vor 7 Jahren

Während es in Kärnten dem Land schlecht geht und den Gemeinden gut, ist dies in Tirol genau umgekehrt: In den letzten 15 Jahren hat das Land Tirol von den Gemeinden um fast 125 Millionen Euro mehr an Sozialbeiträgen, Gesundheitsbeträgen und anderen Transferzahlungen eingehoben, darunter eine, als Landesumlage bezeichnete Gemeindesteuer, als die Gemeinden vom Land bekommen.

Wenn man so will, so saniert sich in Tirol das Land zulasten seiner Gemeinden, die auch immer mehr Aufgaben aufgebrummt bekommen! Wo wird das noch enden? Dazu zieht das Land den Gemeinden noch fast 12 Prozent ihrer eigenen Abgabenertragsanteile des Bundes ab, um diese dann wieder großzügig als sogenannte Bedarfszuweisungen „politisch“ zu verteilen. Die braven Bürgermeister müssen sodann zuerst zu nicht vom Volke gewählten Beamten um ihre eigenen Gelder betteln gehen, um sodann vom zuständigen Landesrat zumindest etwas zurückzubekommen, was man ihnen vorher abgenommen hat. Dabei geht es in keinem anderen Bundesland so bürokratisch zu, wie in Tirol. Die bösen Bürgermeister bekommen meistens gar keine Bedarfszuweisungen, so läuft das System. In anderen Bundesländern wurde die Landesumlage längst abgeschafft...

 
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chiller336
vor 7 Jahren

entweder unheimlich dumm oder unheimlich raffiniert - wobei ich eher auf ersteres tippe ?? .... frechheit siegt ... sicher nicht immer ?

 
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