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Das beschauliche "Wegile" entlang des LLA-Feldes in die Peggetz bleibt wie es ist. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Das beschauliche "Wegile" entlang des LLA-Feldes in die Peggetz bleibt wie es ist. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

BH Lienz lehnt breiten Asphalt-Radweg an der Drau ab

„Wegile“ in die Peggetz bleibt erhalten. Ökologie, Bedarf und Sicherheit als Argumente.

Es war letztlich ein Bündel an Argumenten, das die Bezirkshauptmannschaft Lienz bewog, das Bauansuchen für einen vier Meter breiten, asphaltierten Radweg südlich des großen Feldes der Landwirtschaftlichen Lehranstalt bis in die Peggetz abzulehnen. Das "Wegile", wie es Bürgermeisterin Elisabeth Blanik in der öffentlichen Diskussion nannte, bleibt so beschaulich, wie es derzeit ist.

Obwohl der Gemeinderat von Lienz das Projekt ebenso befürwortete wie das Baubezirksamt, erklärt Bezirkshauptfrau Olga Reisner auf Anfrage von dolomitenstadt.at die Gründe für die Ablehnung: „Es gibt drei Aspekte: schützenswerte Naturgüter, eine bereits bestehende Parallelstrecke, die den Bedarf relativiert und die Sicherheit, weil dieser Radweg die stark befahrene Straße von der Zettersfeldkreuzung nach Tristach oberirdisch queren müsste“.

Weil eine Unterführung nicht realisierbar ist, müsste ein neuer Drauradweg die viel befahrene Straße nach Tristach auf der Fahrbahn queren.

In Sachen Naturschutz berücksichtigte die Bezirkshauptmannschaft auch Bedenken der Umweltanwaltschaft, die im Uferbereich eine Versiegelung beträchtlicher Flächen ablehnte. Widerstand gab es auch aus der Bevölkerung, zumal nördlich des landwirtschaftlichen Feldes ein von Einheimischen viel genutzter, beleuchteter und im Winter geräumter Radweg führt, der zudem sicher die Straße nach Tristach überbrückt.

Die Argumente der Befürworter des Projektes sind vor allem finanzieller Natur. Hätte man den Radweg als Verbindung mit dem künftig beim Bahnhof situierten „Mobilitätszentrum“ und dem Drauradweg wie geplant gebaut, wären 120.000 Euro Förderung abrufbar gewesen. Kuriosität am Rande: Für die Sanierung des bestehenden Radweges steht dieses Geld laut Baubezirksamt nicht zur Verfügung, weil er entlang der Bürgeraustraße zum Teil über einen Gehsteig geführt wird.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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Aus einem Feldweg wird eine Radler-Gerade. Schade!

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6 Postings

Detektor
vor 7 Jahren

Widersinnige Förderung: Für die Versiegelung von Naturflächen gäbe es Fördergeld, für die Sanierung des bestehenden Radweges (in dessen Rissen stellenweise schon Gras wächst!) keines! Sollte das Baubezirksamt nicht auf eine sinnvolle Änderung der Förderungsbedingungen drängen?

 
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Kiew
vor 7 Jahren

Wenigstens in der BH hat man noch einen gesunden Hausverstand. Bravo!

 
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...symbolic...
vor 7 Jahren

Toll, dass man sich auf die BH verlassen kann, denn der Gemeinderat ist ja wohl wirklich nicht mehr all zu ernst zu nehmen, winken sowieso alles durch, was von oben verordnet wird. Zum Glück eine Entscheidung für die Natur und den Hausverstand. Vielleicht grundsätzlich ein Zeichen in die richtige Richtung zurück zur Natur, und nicht alles verbauen lassen.

 
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schnuffi
vor 7 Jahren

Bravo, Bravo, Bravo! Ich glaube wirklich niemand benötigt dieses beschauliche Stück als 4 Meter breite Asphaltstrecke. Über ein solches "Unding" muss man sich im Gemeinderat wirklich nicht den Kopf zerbrechen.

 
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anton2009
vor 7 Jahren

Die Vernunft hat doch gesiegt!!

 
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Lienzner7
vor 7 Jahren

Sehr gut! Bin froh über diese Entscheidung!

 
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