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Zwischen Couch-Surfern und Career-Seekers

Philipp und Melanie erforschen auf ihrer Weltreise den australischen Kontinent.

Es ist ein Weilchen her, seit uns Philipp und Melanie die letzte Reisestory übermittelten. Über Dubai, Südafrika, Indien, Nepal, China und die Philippinen haben wir bereits berichtet. Derzeit sind die beiden bereits in Neuseeland. Zuvor landeten sie allerdings im – winterlichen – Australien. Von den Philippinen kommend, staunten unsere Weltreisenden nicht schlecht, wie kalt es in Australien sein kann: „Wir haben sofort die Wintersachen ausgepackt“, schreibt Melanie, „obwohl uns die Australier ausgelacht haben. Die waren selbst noch in Shorts unterwegs.“

Angekommen in Melbourne, fiel zunächst eine Grundsatzentscheidung. Die Weltreise der beiden gebürtigen Irschner steht ja – wie berichtet – unter dem Motto „OurWorldExperience“ und hat auch einen sozialen Hintergrund. In Sydney wartete ein gemeinnütziges Projekt auf Philipp und Melanie. „Aber natürlich wollten wir auch möglichst viel vom Kontinent sehen, also haben wir beschlossen, wir gönnen uns vorher noch eine Sightseeing-Runde im Couchsurfing-Modus“, erklärt Philipp. Gesagt getan. „Couchsurfing“ ist eine Low-Budget-Reisemethode, bei der man über ein Online-Netzwerk Einheimische kontaktiert, bei denen man buchstäblich auf der Couch übernachtet.

Und, habt ihr gute Quartiere gefunden, fragen wir die beiden Globetrotter: „Das kann man sagen“, lacht Melanie, „sogar eine luxuriöse Wohnung im 47. Stock mit einem traumhaften Ausblick im höchsten Gebäude Melbournes, dem Eureka Tower, war dabei. Der Besitzer hat selbst die ganze Welt bereist und uns einige tolle Reisegeschichten erzählt. Die verrückteste Erfahrung war aber die Übernachtung in einer Hippie-Kommune, ohne Heizung und ohne fließendes Wasser, mit 15 fremden Menschen aus der ganzen Welt – die wir nun Freunde nennen können – und inklusive Nackt-Frühstück!“

Auf Melbourne folgte ein Roadtrip entlang der Great Ocean Road inklusive Helikopterflug und Walewatching entlang der Küste. Auch davon haben uns die beiden einige tolle Bilder geschickt.

Nach dem relaxten Sightseeing-Teil waren 14 Tage in jenem Modus angesagt, der die Weltumrundung von Philipp und Melanie thematisch begleitet: Für Kost und Logis stellen sie ihre Arbeitsleistung in den Dienst einer guten Sache. In Sydney war das ein Nonprofit-StartUp mit dem Namen „CareerSeekers“. Was machen diese Leute? Philipp erklärt es uns: „Sie arbeiten mit führenden Organisationen und Firmen zusammen, um für anerkannte Flüchtlinge bezahlte Praktika in ihren jeweiligen Kompetenzbereichen zu finden und zu organisieren“. Auch in Australien ist es nicht leicht für Migranten, Arbeit zu finden.

Die CareerSeekers bereiten Flüchtlinge durch Workshops und Schulungen auf den australischen Arbeitsmarkt vor und vermitteln ihnen, wo möglich, ein zwölfwöchiges Praktikum in ihrem erlernten Beruf, damit sie ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und so eventuell eine Festanstellung bekommen können. „Philipp und ich waren begeistert von der Idee, dem ganzen Projekt, der Aufopferung des Teams und vor allem vom bisherigen Erfolg von vermittelten Praktikanten,“ erzählt Melanie. Australien ist ein multikultureller Schmelztiegel und ein Einwanderungsland, das von Migranten aufgebaut wurde. Dennoch gibt es auch in Down Under Probleme mit der Migration.

Aber, so Philipp: „Die Menschen vor Ort sind stolz auf ihre Diversität. Natürlich läuft auch in Australien nicht alles richtig und es werden Fehler gemacht. Jedoch war es schön und inspirierend zu sehen, dass es Menschen und Projekte gibt, die die jetzige Situation als Chance für das eigene Land begreifen und gemeinsam daran arbeiten, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Solche Erfahrungen schenken einem auch irgendwie Hoffnung für Europa in der jetzigen Situation.“

Und mit diesen Erfahrungen flog unser Paar weiter zur nächsten Destination am anderen Ende der Welt: Neuseeland. Doch das ist eine andere Geschichte. Zum Abschluss gibt es noch ein paar fotografische Eindrücke von Sydney.

Alle Stationen der Weltreise auf einen Klick!
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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