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Wer sitzt sicher im künftigen TVBO-Aufsichtsrat?

Mein Tipp: Franz Theurl, Werner Frömel, Heinz Schultz, Thomas Winkler und Martin Gratz.

Wahlprognosen sind immer riskant, ich wage dennoch eine. Selbst wenn sich Franz Theurl – der diesmal seinen langjährigen Weggefährten Andreas Köll vorgeben muss – bei der TVBO-Wahl am 18. Dezember einen kräftigen Denkzettel der Osttiroler Wirtschaftstreibenden einfangen sollte – im Aufsichtsrat bleibt er wohl ebenso sitzen, wie sein Spezi Werner Frömel. Theurls Bezirksliste ist in jedem Fall breit genug aufgestellt, um in allen drei Stimmkategorien zumindest ein Mandat zu holen. Das bedeutet: Franz Theurl (Stimmgruppe 1) und Werner Frömel (Stimmgruppe 3) sind fix wieder dabei, Thomas Winkler wird als Bezirkslisten-Neuling in der Stimmgruppe 2 ebenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit in das Gremium einziehen.

Dort wird man auch Heinz Schultz begrüßen können, der wohl mindestens ein Mandat in der „Einser“ schafft, ebenso Martin Gratz, dessen Popularität in der Gruppe 3 stressfrei für ein Mandat reichen dürfte. Nimmt man die beiden Bürgermeister Anton Steiner und Matthias Scherer dazu, dann sind bereits heute sieben der 14 Aufsichtsräte der ersten Abstimmungsrunde bekannt. Schaffen die Bezirksliste und Schultz je einen weiteren Einser-Sessel, kämen Karl Jurak (McDonalds) und Peter Wibmer (Hamacher Gruppe) dazu. In dieser Konfiguration hätte Franz Theurl übrigens noch gute Chancen, zum Obmann gewählt zu werden, weil die Bürgermeister das Zünglein an der Waage sind.

Wie man es auch dreht und wendet – diese beiden Herren werden dem TVBO wohl weitere fünf Jahre erhalten bleiben: Werner Frömel und Franz Theurl (rechts). Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Entschieden wird das Rennen um die Vorstandsposten und die Obmannschaft allerdings diesmal – entgegen bisheriger Usancen – in den Stimmgruppen 2 und 3. Hier sind hinter den oben erwähnten Listenersten einige noch sehr „bewegliche“ Mandate zu vergeben. Wer seine Unterstützer aus den Klein- und Mittelbetrieben besser mobilisiert, wird am Montagabend die Nase vorne haben.

Ich habe Freitagnachmittag meine Stimme im TVB-Büro am Stegergarten in Lienz abgegeben und die Auskunft erhalten, das Interesse sei recht groß. Vor mir und nach mir warteten bereits weitere Wirtschaftstreibende auf die Stimmabgabe. Auffallend waren die ruhige Abwicklung und penible Überprüfung meiner Berechtigung. Nur wer persönlich kommt, darf wählen. Die fragwürdigen Vollmachten für beliebige Stellvertreter – die ja auch eine Aufhebung des Wahlgeheimnisses mit sich brachten – wurden abgeschafft.

Das Manipulationspotenzial wurde damit drastisch gesenkt, die Wahlbeteiligung dürfte hoch sein und die demokratische Qualität des Urnengangs ist insgesamt somit deutlich höher als bisher. Wem das nützt, das wird erst der sicher spannende Wahlabend zeigen. Egal ob die alte Garde oder neue Kräfte am Ende die Fäden ziehen – sie werden dazu legitimiert sein. Daran wird auch die Anfechtung der Wahl durch den Matreier Bürgermeister Andreas Köll nichts ändern.


Link: Tourismuswahl Osttirol 2017

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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6 Postings

derrobert
vor 6 Jahren

Was kann der Beweggrund für die 2 Vertreter ALLER Gemeinden Osttirols sein, wahlentscheidend einzugreifen, einfach über die Mehrheit an Stimmen (und das nicht mal haarscharf sondern eindeutig in allen Stimmgruppen) drüber zu fahren!

Deren Demokratieverständnis wird noch deutlicher zum Ausdruck gebracht, in dem diese 2 VOLKSVERTRETER(???) den stimmenstärksten Gruppierungen NICHT einmal EINEN Sitz im Vorstand ermöglichen!

Sie nehmen mit dieser Machtdemonstration in Kauf, die Spaltung des TVB voranzutreiben, besser gesagt sogar zu verursachen!!!

 
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logisch
vor 6 Jahren

Eine These. Behalten wir es im Auge. Fakt ist: Theurl und Frömel haben diese Bewegung gegen ihre "eigenen" Interessen unterschätzt. Die Querelen mit AK waren im Vorfeld auch nicht förderlich. Ein Generationswechsel der Obmannschaft scheint selbst in den eigenen Reihen gewünscht. Bei so viel unerwartenden Widerstand wäre ein Rückzug bei verlorener Obmannschaft auch logisch.

 
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Warum
vor 6 Jahren

zwei fesche, tüchtige typen, warum soll man sie nicht weiter im amt bestätigen, viel glück !!!

 
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Unwissender
vor 6 Jahren

Sehr geehrter Herr Pirkner! Haben sie bei der Stimmabgabe ein Kuvert bekommen, um den Stimmzettel hineinzugeben? Ich jedenfalls nicht! Die Urne war zwar verschlossen, wer hat hier den Schlüssel? Das Wahlgeheimnis steht hier mehr als auf wackeligen Beinen!

 
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hoerzuOT
vor 6 Jahren

Werden diese Posten tatsächlich derartig gut bezahlt? --kann mir jemand diese Frage beantworten?

Das Interesse einen dieser Sitze zu ergattern, ist ja fast unglaublich.

 
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Der Graukofler
vor 6 Jahren

Wenn ich mir das Gerangel um die einzelnen Mandate ansehe, so fällt mir der Spruch eines alten Bekannten ein: "Vor einer Wahl und nach einer Jagd wird am meisten gelogen".

 
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