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Eigentlich sollte ab 1. Mai per Gesetz in allen Lokalen Rauchverbot gelten. Jetzt wird das Thema noch einmal heiß. Foto: iStock/simazoran

Eigentlich sollte ab 1. Mai per Gesetz in allen Lokalen Rauchverbot gelten. Jetzt wird das Thema noch einmal heiß. Foto: iStock/simazoran

Nichtraucher-Volksbegehren kurz vor dem Start

Ärztekammer und Opposition kämpfen für den Nichtraucherschutz – Wir fragen die Leser!

Am 4. Februar ist „Weltkrebstag“. Die Wiener Ärztekammer nimmt das zum Anlass, um von der Bundesregierung neuerlich mit Nachdruck einzufordern, die bereits 2015 beschlossenen Maßnahmen zum Nichtraucherschutz nicht zu boykottieren. Es sei „mehr denn je wichtig, am Weltkrebstag daran zu erinnern, welche negativen Folgen der Tabakkonsum auf die Menschen hat“. Immerhin ein Drittel aller Krebserkrankungen sei direkt auf das Rauchen zurückzuführen. Gemeinsam mit der Österreichischen Krebshilfe bereitet die Ärztekammer gerade ihr Volksbegehren für einen umfassenden Nichtraucherschutz sowie ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie vor. Offizieller Startschuss ist der 15. Februar. Ab diesem Zeitpunkt wird die Registrierung voraussichtlich auch freigeschalten sein, das heißt, es können Unterstützungserklärungen in jeder beliebigen Gemeindebehörde oder via Handysignatur beziehungsweise Bürgerkarte abgegeben werden. Diese Unterschriften gelten dann auch gleich für das eigentliche Volksbegehren – es muss also kein zweites Mal unterschrieben werden.
Die Ärztekammer leitet ein Nichtraucher-Volksbegehren ein. Präsident Thomas Szekeres: „Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.“ Foto: Expa/Michael Gruber
„Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, wir werden den Druck auf die Bundesregierung kontinuierlich erhöhen“, verspricht Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) und gibt sich engagiert in Richtung der politisch Verantwortlichen: „Wir haben bereits von vielen unterschiedlichen Institutionen wie Patientenvertretern und Fachverbänden Unterstützung erfahren und werden diese Kräfte nun bündeln, um unser Ziel zu erreichen.“ Bereits offiziell auf den rauchfreien Zug aufgesprungen sind die SPÖ, die NEOS und die Grünen. SPÖ-Gesundheitssprecherin und Ärztin Pamela Rendi-Wagner betont: „Wir wissen aus zahlreichen Studien, dass Tabakrauch in der Rangliste der Krebsrisiken auf Platz 1 steht. Mehr als jeder fünfte Todesfall aufgrund einer Krebserkrankung wird durch Rauchen verursacht.“ Dem Nichtraucherschutzgesetz seien lange Verhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP vorausgegangen. „Ich appelliere an die Abgeordneten der ÖVP, die dieses Gesetz damals mitbeschlossen haben und heute im Parlament sitzen, dieser Linie treu zu bleiben!“, so Rendi-Wagner.
Ex-Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) will die ehemaligen ÖVP-Mitstreiter in die Pflicht nehmen. Foto: Expa/Michael Gruber
NEOS-Vorsitzender Matthias Strolz sichert der Ärztekammer Unterstützung zu: „Die kurzsichtige Einigung der schwarz-blauen Regierung ist völlig unverständlich. Das Rauchverbot, das mit 1. Mai in Kraft treten würde, zu kippen, entbehrt jeglicher sachlichen Grundlage. Es ist überaus erfreulich, dass sich die Zivilgesellschaft hier erhebt und sich gegen dieses populistische Manöver von Kurz und Strache stellt.” In die selbe Kerbe schlagen die Grünen, die ebenfalls zur Unterzeichnung aufrufen und auf Studien verweisen, „die ganz klar die positiven Auswirkungen von rauchfreier Gastronomie“ belegen würden. Wir fragen deshalb unsere Leserinnen und Leser:
Umfrage
Soll das Rauchen in Lokalen wie geplant verboten werden?
JA 1458 Stimmen / 89%
NEIN 181 Stimmen / 11%
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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12 Postings

Senf
vor 6 Jahren

griasenk@ dass jede sucht schadet, ist nichts neues. du bist zwar gegen rauch, meidest aber das heisse eisen alk. viele gastwirte verdienen und geniessen beides. daher bleibt die freiwilligkeit des vezichts wohl illussion. ein verzicht ist nur durch ein verbot erreichbar. ich wünsche mir klare vorgaben, dann ist die diskussion rasch beendet. andere länder leben es vor,wir werden seit jahren verarscht.

 
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    Franz Brugger
    vor 6 Jahren

    @senf: Diese Sichtweise, alk und Nikotin, trifft den volkswirschaftlichen Schaden, der durch diese Süchte angerichtet wird.

    Beim Rauchen geht es aber zudem doch auch um die passive Schädigung, Saufen tua i für mi, schade indirekt meiner Familie, Partner, etc., beim Rauchen vergift i halt nebenbei Andere, cool!

    Die Vorgaben waren ja eigentlich da, und schon deshalb werde ich das Volksbegehren unterschreiben, um den Flatterfahnen in der Regierung den Spiegel vorzuhalten.

     
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      Senf
      vor 6 Jahren

      einen raucher kann ich ausweichen, einen besoffenen fahrzeuglenker nicht. wo liegt nun das kleinere übel? ausreden über ausreden ... das hab ich gemeint.

       
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griasenk
vor 6 Jahren

Also mir ist unbegreiflich, wie man so kurzfristig denken kann. Die Lösung mit den Raucherzonen in den gastronomischen Betrieben ist eine typisch österreichische Lösung. Die Gastronomen/innen wurden genötigt, teure, abgetrennte Bereiche für Nichtraucher zu schaffen. Warum geht das nicht auch wie in anderen Ländern ganz einfach mit einem Nichtrauchergesetz. Für mich ist eines ganz klar zu sehen, wir alle bezahlen für die Behandlungen der durch Rauchen erkrankten Menschen. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller diese Unsummen in die Prävention zu investieren. Man müsste ein anderes Bewusstsein bezüglich des Rauchens schaffen. Wenn ich durch die Stadt gehe und sehe, wie junge Menschen (fast noch Kinder) bereits dieser Sucht verfallen sind, werde ich traurig. Zumal ich weiß wie schwierig das Aufhören ist, da ich selbst geraucht habe. Die Haltung von gewissen Politikern ist mir in diesem Punkt absolut unverständlich. Der Staat ist hier meiner Meinung nach so lasch, weil an dieser Sucht ja auch ganz schön mitverdient wird. In diesem Sinne hoffe ich das hier ein totales Umdenken stattfindet und der Zugang und Konsum für diese Sucht erschwert wird. Griasenk

 
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Hot doc
vor 6 Jahren

Hoffe die Regierung nimmt Ihr eigene Forderung nach mehr direkter Demokratie ernst. Kenne jede Menge Gastronomen die sich auf das Rauchverbot gefreut haben, wer waren die Lobisten die diesen Blödsinn verursacht haben.

 
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Domenik Ebner
vor 6 Jahren

Absolut richtiger Schritt. Die Initiative ist vollstens zu unterstützen! ?

 
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Churchill
vor 6 Jahren

Voll und ganz unterstütze ich alle Initiativen, die zum Nichtraucherschutz beitragen. Jeder, der will, soll weiterhin rauchen können, aber niemand anderes soll dadurch gefährdet werden.

Was mir allerdings übel aufstößt, ist die die suggestive Formulierung der Umfrage. Daher meine Frage: Hat ein "militanter Nichtraucher" den Artikel verfasst? ;-)

 
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    steuerzahler
    vor 6 Jahren

    Ich habe selber geraucht und bin seit 1983 Nichtraucher. Inzwischen bin ich das, was manche Unverbesserliche gerne als militanten Nichtraucher bezeichnen. Von den eingefleischten Rauchern wird dieser Ausdruck verwendet, um von der eigenen Ansicht abzulenken. Die wollen nämlich unter dem Deckmantel der persönlichen Freiheit weiterqualmen, was das Zeug hält. Sie nehmen keinerlei Rücksicht auf die eigene Gesundheit und die Umgebung ist ihnen egal. " Ich rauche eh nur im Freien" usw... Wie kommen die anderen dazu, ständig von dem Gestank belästigt zu werden? Mit der persönlichen Freiheit der Raucher ist es nicht weit her. Sie sind gefangen von der Tabakindustrie, die alles dazu tut, um das Rauchen angenehm und einfach zu machen. Sie mischen Betäubungsmittel und anderes dazu, um zu verhindern, daß man sich nach dem ersten Zug ankotzt. Fragt sich niemand, warum der morgendliche Husten nach der Morgenzigarette aufhört? Die Lunge möchte sich vom Dreck befreien, aber die Mittelchen im Tschick sorgen für Beruhigung. Das suggeriert, daß die Zigarette gut sei. Es ist so einfach, das industrialisierte Rauchen. Alles schön fertig vorbereitet und einfach. Niemand muß den Tabak selbst anbauen, trocknen und einrollen. Denn das wäre die reine Form des Rauchens, und das würde nicht schmecken und die Industrie nicht reich machen. Ich habe damals freiwillig aufgehört und kann sagen, es ist ganz einfach. Kein Entzug, täglich ein Gewinn, nicht nur finanziell. Man muß nur wollen. Liebe Raucher, es ist ganz einfach aufzuhören. Gebt die Trotzhaltung auf, niemand muß auf etwas verzichten. Ihr gewinnt Gesundheit, Zeit und Geld. Es ist persönliche Freiheit nicht zu rauchen. Es ist einfach ein tolles Gefühl. Euer "militanter Nichtraucher"

     
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      Senf
      vor 6 Jahren

      na, lieber steuerzahler, wie stehst den du zu den anderen, legalen suchtmitteln, von deren prämierungen oder auszeichnungen man mehrfach unterm jahr liest, die ganze familien zerstören, oder auf den strassen für so manche tote und verletzte verantwortlich sind und zudem unser sozialsystem arg belasten? ich bin wie du - seit langem nichtraucher, nicht militant und verzichte zugern auf die ideenreichen ausreden, mit denen raucher und alkoholiker ihren genuss rechtfertigungen. ich behaupte trotzdem, dass raucher das kleinere übel unsrer gesellschaftlicher errungenschaften sind.

       
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      steuerzahler
      vor 6 Jahren

      @ Senf: ich stehe allen Suchtmitteln ablehnend gegenüber. Zumal wir in unserer Familie auch einen Alkoholiker haben. Das ist sicher schlimmer als Rauchen, aber keine Rechtfertigung für den Qualm. Natürlich gibt es noch Schlimmeres. Dagegen muß man entschieden antreten. Dabei geht es wie immer nur ums Geld. Alles eine Methode, den einzelnen das Geld abzunehmen. Das Rauchen ist nicht das Ärgste, aber in der Öffentlichkeit verbreitet und am leichtesten zu beenden. Alkoholiker haben es sicher weit schwerer. Und wenn jemand mir gegenüber sitzt und ein Bier trinkt, dann muß ich nicht ungefragt mittrinken, im Gegensatz um Raucher, da muß ich mitrauchen oder gehen. Ich habe auch nichts gegen ein Gläschen einzuwenden. Immerhin ist dem Körper Alkohol nicht fremd, der wird auch auf natürlichem Weg erzeugt.

       
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      griasenk
      vor 6 Jahren

      @senf: Es ist vollkommen egal von welcher Art Sucht wir hier disskutieren, unter dem Strich kommt immer nur eines raus: SUCHT SCHADET ALLEN MENSCHEN. Auch denen die diesen Süchten nicht unterliegen wie z.Bsp. Menschen aus dem direkten Umfeld der Erkrankten. Es ist für mich absolut unherheblich die Süchte zu kategorisieren. Sucht bleibt Sucht und ist egal in welcher Form ein Problem. Wir alle sind dafür verantwortlich egal ob süchtig oder nicht. Wer Kinder hat, versteht wovon ich hier schreibe. Menschen sind neugierig und testen gerne und das ist auch bei den verschiedenen Suchtmitteln so. Es wir immer Unvernüftige geben, die diesen, von der Wirtschaft gesteueren Produkten, verfallen. Schlimm finde ich dabei nur, daß die Politik hier total versagt. Aber auch wir, jeder Einzelne von uns muß hier Verantwortung übernehmen. Griasenk

       
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Kiew
vor 6 Jahren

Was in anderen Staaten wie Italien oder Frankreich tadellos funktioniert, stösst anscheinend in Österreich auf unüberwindliche Hindernisse. Kein Wunder, dass uns andere als Hinterwäldler anschauen. Jeder kann rauchen, solang und so viel er will, solange er nicht die Gesundheit anderer gefährdet. Da hören Spass und Toleranz auf

 
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