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Fritz fordert Finanzspritze des Landes für s’Gwandtl & Co.

Rücklagen der Arbeitsmarktförderung sollen Transitarbeitsplätze absichern.

„Die Kürzungen der Türkis-Blauen Bundesregierung beim Arbeitsmarktservice (AMS) sind eine menschliche Gemeinheit und eine politische Sauerei. Durch diese Maßnahme muss auch das AMS Tirol 1,4 Mio. Euro einsparen, was wieder einmal die Schwächsten unserer Gesellschaft trifft.“ Mit diesen Worten leitet die oppositionelle Liste Fritz eine Offensive zur Erhaltung der vor allem in Osttirol gefährdeten sogenannten „Transitarbeitsplätze“ ein. Fritz fordert über einen Dringlichkeitsantrag einen Beschluss des Landtags, der die Landesregierung dazu verpflichten soll, notfalls aus den Rücklagen der Arbeitsmarktförderung Sozialökonomischen Betrieben wie Schindel & Holz und s'Gwandtl so unter die Arme zu greifen, dass kein Arbeitsplatz verloren geht. Diese Arbeitsplätze seien nämlich dazu gedacht, „Menschen wieder schrittweise an den Arbeitsmarkt heranzuführen, die sich aus unterschiedlichen Gründen besonders schwer tun, Arbeit zu finden.“ Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider und Liste Fritz Landtagsabgeordneter Markus Sint halten die Einsparungen bei den Sozialökonomischen Betrieben für kurzsichtig: „Verlieren diese Menschen ihren Transitarbeitsplatz, fallen sie zurück in Mindestsicherung oder Arbeitslosengeld, was ebenfalls von der öffentlichen Hand finanziert werden muss. Anstatt ihnen eine Perspektive und eine sinnvolle Tätigkeit zu bieten, verdammen wir sie damit zum Nichtstun und müssen genauso dafür bezahlen. Dieses Modell ist sinnlos, engstirnig und in höchstem Maße unsozial.“
Zu den Geschäftszweigen des s'Gwandtl in Lienz gehört auch die Sammlung und Wiederverwertung von Altkleidern. Foto: Ramona Waldner
Um dem entgegenzuwirken und den Sozialökonomischen Betrieben und den Gemeinnützigen Beschäftigungsprojekten Planungssicherheit zu geben, fordert Fritz per Dringlichkeitsantrag (unten zum Download) eine Zwischenfinanzierung für das Jahr 2019 mit 1,4 Mio. Euro aus den Rücklagen der Tiroler Arbeitsmarktförderung. Sie betragen laut Rechnungsabschluss 2017 rund 4,4 Millionen Euro. Auch der Grün-Abgeordnete Georg Kaltschmid stellt zu diesem Thema im Juni-Landtag eine Anfrage, allerdings nicht dringlich und auch nicht mit der Forderung nach Landesmitteln verknüpft. Während die Politik noch verhandelt, läuft für die Erhaltung der Arbeitsplätze beim s'Gwandtl eine Online-Unterschriftenaktion, die man hier unterzeichnen kann. Dringlichkeitsantrag Liste Fritz
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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10 Postings

senf
vor 6 Jahren

altkleider sind eigentlich müll. aber wohin damit? s'gwandtl holt ihn bei den sammelstellen in den gemeinden ab. in grossen mengen - wie man am bild sieht - und noch kostenlos samt bereitstellung der sammelsäcke. danach folgt die "mülltrennung", wahrscheinlich in mühevoller handarbeit. und auch das ist kostenlos. noch! würde es diese einrichtung nicht geben, dann müsste die entsorgung über die übliche abfallbewirtschaftung erfolgen, also mit den grossen orangenen lastern und maschineller weiterverwertung. zu hohen kosten!

kann man die weissen sammelsäcke nicht mit einer kleinen "gebühr", ähnlich den braunen säcken belegen? dem s'gwandtl wäre geholfen und dem steuerzahler auch. nicht AMS gelder würden beansprucht, sondern ein kleiner beitrag des eigentlichen verursachers.

der aufschrei ist mir gewiss!

 
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    bergfex
    vor 6 Jahren

    Wer bekommt sie kostenlos? Wir zahlen 10 Cent pro Sack.

     
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    rebuh
    vor 6 Jahren

    wow senf, gratis ist schon gar nichts, außer das ich meine altkleider dem gwandtl schenk. aber auch das ist mühselig. bei meinem letzten versuch altkleider am bahnhof abzugeben verlangte man von mir, sie von meinem mitgebrachten schwarzen sack, in einen scheinbar dem gwandtl besser geeigneten weißen umzufüllen. folge war, er landete im restmüll, so wie seither alle altkleider. naja und für die altkleider bekommt das gwandtl ja pro tonne auch ein paar hunderter, vermutlich bringt das mehr als die "alten fetzen" im geschäft zu verkaufen, wenns 3meter über die straße ums halbe geld neue gibt.

     
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    F_Z
    vor 6 Jahren

    um mal Zahlen zu nennen: s’Gwandtl hat so um die 7 Tonnen Altkleider pro Woche gesammelt die dann in Italien sotiert werden (Stand 2015). Eine Tonne Altkleider bringt, je nach Qualität, so um die €400.- (Stand 2014). Zitat:"Aufgrund der guten Absatzsituation konnten seit 2013 mit den Erlösen aus dem Altkleidergroßhandel drei zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden, aber auch der Gesamtbetrieb wird mit diesen Einnahmen querfinanziert." Altkleidersammeln ist ein gutes Geschäft - und wenn es das Gwandtl nicht macht gibt es genügend andere Abnehmer.

     
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      senf
      vor 6 Jahren

      f_c@: da sind wir uns schon näher, es gibt also für altkleider einen guten markt, der auch ohne ständigen staatszuschuss funktionieren könnte, vorausgesetzt man will es. förderungen können und sollten eine starthilfe für ertragsorientierte, inovative unternehmungen und auch solche mit transitarbeitsplätzen sein, um am markt fuss zu fassen. warum s'gwandtl für das kostenintensive mülleinsammeln (mehr sind nicht mehr benötigte altkleider ja nicht) keine gebühr über ein sackgeld einhebt, ist mir schleierhaft, ja fast fahrlässig. und warum s'gwandtl die nachfolgenden ertragsbringenden arbeitsschritte der sortierung und dem weitervertrieb dieses nun wertvollen "rohstoffes" nicht selbst durchführt, sondern nach italien auslagert, ist mir noch unverständlicher. vielleicht liegt es am subventionismus, der oft zur bequemlichkeit führt und dann mit schrecken endet. die vertreter der liste fritz täten gut daran, die strukturen dieses betriebe zu hinterfragen und dann zu handeln, anstatt subventionen vom land zu fordern, um die betriebsauflösung um ein, zwei jahre hinauszuzögern. die kürzungen des AMS sind mir aus diesem blickwinkel gesehen sehr logisch.

      bergfex@: wohlgemerkt : nicht 10 cent, sondern 5 bis 8 euro sollte der müllsack zur abholung und entsorgung für ausrangierte altkleider kosten.

       
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      F_Z
      vor 6 Jahren

      Du weißt schon, das ein bekanntes Tiroler Entsorgungsunternehmen folgendes Angebot an Gemeinden macht: "Wir sammeln in Kooperation mit Tiroler Gemeinden und dem Roten Kreuz Altkleider und Schuhe. Je nach Wunsch stellen wir eigene Sammelbehälter (Boxen und Container) zur Verfügung. Die Erlöse aus der Verwertung der Altkleider und Schuhe werden mittels Vergütungen direkt an die Gemeinden und an das Rote Kreuz ausbezahlt. Diese finanzieren damit Hilfsprojekte ihrer eigenen Wahl." Altkleider sind ein Wertstoff - da bezahlt man für Entsorgung nichts, sondern kriegt was dafür. Es gibt genügend Firmen die sofort gratis Altkleider-Container aufstellen würden - wenn sie dürften. Wenn ein ortsansässiger sozialökonomischer Betrieb die Sammlung übernimmt, dann ist das eine indirekte Förderung des Betriebs - eine einfache und sinnvolle wie ich finde.

       
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    Christof
    vor 6 Jahren

    @senf + bergfex: ...auch in Lienz kosten die Säcke à 0,10 € - nur bezahlt das die Gemeinde, die sie wiederum gratis ausgibt!

    @rebuh: Die Vorgabe mit dem weissen Kleidersack kommt vom s‘Gwandtl, da sie sonst nicht mitgenommen werden und nicht von den Mitarbeitern der Stadtgemeinde Lienz!

     
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      bergfex
      vor 6 Jahren

      Bei uns zahl ICH es , nicht die Gemeinde. Ich bezahle wenn ich sie inm Gemeindeamt hole. Verstanden?

       
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      Christof
      vor 6 Jahren

      Lieber Bergfex, dann haben Lienzer Gemeindebürger zumindest diesbezüglich einen kleinen Vorteil!?

       
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Anna Maria Kerber
vor 6 Jahren

Das wäre doch zumindest eine gute Zwischenlösung für s`Gwandtl, sowie Schindel & Holz! Ich hoffe sehr, dass alle Osttiroler Abgeordneten für diese finanzielle Unterstützung stimmen, damit es zu keinen Entlassungen kommt.

 
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