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„Heli-Hick-Hack lenkt vom eigentlichen Problem ab“

Osttiroler Grüne fordern die Einrichtung von Primärversorgungseinheiten in Tirol.

Der Heli-Gipfel vom Montag in Innsbruck schaffe nach Ansicht der Osttiroler Grünen neue Tatsachen für Osttirol. „Es ist unerlässlich, das Ganze im Auge zu behalten, denn speziell in Tirol gab es schon bisher eine so hohe Dichte an Helikopter-Stützpunkten, dass es für die beteiligten Unternehmen kaum wirtschaftlich war. Da ist es gut, wenn auch einmal jemand zurückgepfiffen wird“, meldet sich Thomas Haidenberger in einer Aussendung zu Wort. Der Bezirkssprecher der Osttiroler Grünen stellt weiter fest: „Wie sich nun herausstellt, wurde für eine nur kurzfristig gültige Übergangslösung ein funktionierendes System rund um Dr. Walder mutwillig zerschlagen. Für mich lenkt aber das neuerlich aufgeflammte Heli-Hick-Hack vom eigentlichen Problem ab. Letzteres wurde ja schon vor Monaten in der von Frau Ladstätter gestarteten und in der Zwischenzeit von über einem Achtel der Osttiroler Wahlberechtigten unterstützten Petition formuliert: Die durchgängige medizinische Versorgung in den Osttiroler Tälern muss gesichert werden! Dass es derartiges braucht, sollte dem zuständigen Landesrat Tilg und den entscheidenden Gremien eigentlich zu denken geben.“
Thomas Haidenberger, Bezirkssprecher der Osttiroler Grünen, fordert die Einrichtung von Primärversorgungseinheiten in ganz Tirol: "Der Dornröschenschlaf sollte nicht noch länger andauern!" Foto: EXPA/Groder
Nach Plänen des Gesundheitsministeriums sollen, so Haidenberger, Primärversorgungseinheiten (PVE) in Zukunft zu einer tragenden Säule im Österreichischen Gesundheitssystem - besonders im ländlichen Raum - werden. PVE sind eine regionale Zusammenarbeit von Ärzten. Als Gruppenpraxis oder als Netzwerk von niedergelassenen Ärzten sollen sie für die Patienten längere Öffnungszeiten und bessere Erreichbarkeit bringen, die Organisation von Bereitschaftsdiensten in der Nacht und am Wochenende erleichtern und nicht zuletzt Kosten senken - so die Idee dahinter. Österreichweit sollen bis 2021 75 dieser PVE bestehen. Haidenberger sieht nun genau in diesem Bereich Handlungsbedarf: „In mehreren Bundesländern sind bereits PVE in Betrieb, in Tirol leider noch nicht. Der Dornröschenschlaf sollte nicht noch länger andauern! Schon im April 2018 ist in einer Aussendung des Landes von sechs PVEs die Rede, die es in Tirol bis 2021 geben soll. Im regionalen Strukturplan Gesundheit wurde Osttirol als Pilotregion festgelegt. Inzwischen ist fast die Hälfte der Zeit verstrichen, aber PVE gibt es im Land Tirol nach wie vor keine, für Osttirol nicht einmal konkrete Planungen.“ Nach Ansicht Haidenbergers wäre es nun die Aufgabe des Tiroler Landesrats, "endlich interessierte Osttiroler Ärzte und das Gesundheitsministerium zusammenzuführen, damit möglichst bald eine funktionsfähige und den Vorgaben entsprechende PVE eingerichtet werden kann." Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum dürfe nach Ansicht Haidenbergers nicht auf die lange Bank geschoben werden.

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Überraschende Kehrtwende im Osttiroler Notarztsystem

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4 Postings

Markus aus den Hohen Tauern
vor 5 Jahren

.... wurde für eine nur kurzfristig gültige Übergangslösung ein funktionierendes System rund um Dr. Walder mutwillig zerschlagen....

Herr Haidenberger, Sie sollten sich ein bisschen besser informieren. Die Leistungen von Dr. Walder in Ehren, aber die ärztliche Versorgung in Matrei funktioniert in letzter Zeit keineswegs mehr. Dr. Moser ging in Pension und die verbleibenden Ärztinnen und Ärzte können das Aufkommen nur mehr schwer bewältigen. Da ist einfach eine zu große Anzahl an Patienten zu betreuen. Dazu kommen noch die Notarztdienste, die aber zu oben genanntem ein verhältnismäßig kleineres Problem darstellen. Und dass ein System "mutwillig" zerschlagen wurde .... hmmmm. Glauben Sie das wirklich? Für mich ist das populistischer Aktionismus in seiner reinsten Form.

 
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    Eye de Net
    vor 5 Jahren

    Das ist schlichtweg falsch. Bis zum berühmten runden Tisch vom 3.5. war im Iseltal eigentlich immer ein Notarzt erreichbar. Erst nachdem Anda & die schwarzen Manda Walder die Zuständigkeit für das Iseltal entzogen, begann die Versorgung zu bröckeln. Erst im Juni war der Notarztdienst kaum mehr besetzt. Walder kann Notarztsysteme un hausärztliche Dienste langfrsitig organisieren - das hat er im Defreggen bewiesen. Es wäre auch im Iseltal einfacher gewesen, das bestehende System zu unterstützen anstatt es durch eine neue und jetzt offenbar nicht haltbare Knaus-Variante zu ersetzen. So alternativlos, wie jetzt alle tun, war das nicht!

     
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Gamsbock
vor 5 Jahren

Herr Haidenberger, alles hilft, was zusätzliches medizinisches Personal in den ländlichen Raum bringt. Ich verstehe deswegen nicht, warum man sich so gegen zusätzliche Notärzte im Iseltal in Zusammenhang mit der Hubschrauber-Stationierung in Matrei sträubt. Hier geht es Ihnen nicht um die Versorgung der Bevölkerung, sondern um politische Vorteile und den Aufbau von Feindbildern. Vollkommen unverständlich - und vor allem unverantwortlich gegenüber der Bevölkerung.

 
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bergfex
vor 5 Jahren

........ die Aufgabe des Tiroler Landesrats,.......

Ich würde an erster Stelle diesen "Landesrat" in die Wüste schicken und in seinem "Netzwerk" stöbern. Mir kommt vor da läuft nicht alles sauber.

 
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