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Was wird aus dem Hauptplatz von Lienz?

Nach Jahren der Diskussion soll ab 2021 umgebaut werden. Gestaltungsvorschläge sind in Arbeit.

Die Gestaltung des Lienzer Hauptplatzes ist eine – fast – unendliche Geschichte. Nun dürfte nach Jahren der Diskussion und nach ungezählten Ideenfindungen und Sitzungen der Anrainer und des Stadtmarketings die ÖBB für den unaufschiebbaren Startschuss des Gestaltungs- und Sanierungsprojekts sorgen. Der barrierefreie Um- und Ausbau des Lienzer Bahnhofes samt neuem Supermarkt im Bahnhofsgebäude und einer Unterführung vom Süden des Gleiskörpers bis in den Osten des Hauptplatzes erfordert Taten. Wenn hier auf- und zugegraben wird, könnte man nahtlos mit einer Platzsanierung weitermachen.
Das „Wohnzimmer der Lienzer“ wird neu gestaltet. Was geplant ist, soll bald gezeigt werden. Die Realisierung wird Jahre dauern. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner
Bürgermeisterin Elisabeth Blanik präsentierte den Lokalmedien am 27. Jänner den Zeitplan für die Hauptplatz-Neugestaltung, die – dem „Mobilitätszentrum“ geschuldet – im Osten des Platzes beginnt. Dort fällt 2021 der Startschuss für die Sanierung, die sich aus finanziellen und funktionalen Gründen schrittweise über drei Jahre erstrecken dürfte. Der Hauptplatz wird mit beträchtlichen Mitteln ganzjährig „bespielt“, hier jagt ein Event das nächste. Deshalb will man bei der Pflasterung und anderen Arbeiten auf saisonale Aktivitäten Rücksicht nehmen und in Etappen vorgehen. Zudem werde bei einer schrittweisen Umsetzung das Budget nicht über Gebühr belastet, schließlich habe man auch andere dringende Baustellen wie die Nordschule und den Stadtsaal, betont die Bürgermeisterin. Im Gegensatz zur noch unter Johannes Hibler abgewickelten Sanierung der „Oberen Altstadt“ mit Rosengasse und Johannesplatz und den in den letzten Jahren attraktivierten Zonen von Messing- bis Zwerger- und Andrä-Kranz-Gasse, ist der Hauptplatz ein anderes Kaliber. Nicht nur aufgrund seiner Größe gelten hier andere Maßstäbe bei der Finanzierung, Planung und Gestaltung. Allein die an die Optik bisheriger Projekte angepasste Pflasterung der Oberfläche des 4.430 m2 großen Platzes verschlingt Millionen. Doch damit ist es nicht getan. Der Platz, den das Stadtmarketing blumig das „Wohnzimmer der Lienzer“ nennt, sollte wie jedes wohnliche Zimmer auch „möbliert“ werden, wobei man unter „Stadtmöbelierung“ nicht unbedingt nur Sitzgelegenheiten versteht, sondern all jene gestalterischen Elemente, die das Lebensgefühl und die Blickachsen auf einem innerstädtischen Platz prägen. Das können Bäume und Grüninseln sein, Brunnen und Bühnen, Bänke und Spielzonen, letztlich auch Gastgärten und Verkaufsstände von angesiedelten Betrieben. Was funktional und sinnvoll ist, lässt sich dabei meist leichter definieren als Geschmackskriterien. Deshalb ist in die Gestaltung des Platzes eine Reihe von Experten involviert. Einen Gestaltungswettbewerb, der vor fünf Jahren von Blanik noch präferiert wurde, wird es nicht geben. Der Doyen der Innsbrucker Architekten, Dieter Tuscher, wurde bereits vor Monaten genannt, er erhält rund 8.000 Euro für künstlerische Skizzen des Platzes. Das Lienzer Designbüro Aberjung, gut vernetzt mit dem Stadtmarketing, wurde nun um 12.960 Euro mit der Visualisierung der künftigen Gestaltung beauftragt. Elisabeth Blanik bestätigt, dass die Designer in diese virtuellen Bilder auch eigene Gestaltungsvorschläge einfließen lassen. Auch Martin Bergmann wird genannt, Gründer und CEO der renommierten Wiener Designagentur EOOS. Er hat Wurzeln in Lienz und war nach Hans Kastner kurzzeitig Obmann des Vereins Stadtmarketing, gab den Job aber bald an den Textilhändler Chris Zanon weiter. Der Ex-ÖVP-Stadtrat kehrt in dieser Funktion auf die Stadtbühne zurück und avanciert neben Oskar Januschke zunehmend zum Schlüsselspieler in allen Innenstadt-Angelegenheiten. Der Bevölkerung werden die Ergebnisse des kreativen Brainstormings vermutlich vor dem Sommer im Infobüro der Stadt neben der Liebburg präsentiert – als Diskussionsgrundlage, wie die Bürgermeisterin betont.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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8000 Euro für Skizzen vom Lienzer Hauptplatz

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17 Postings

soomanides
vor 4 Jahren

I bin fascht jedn Tog amol am Hauptplatz, insan "Lienzna Wohnzimma", anzutreffn. Deshalb bin i a sehr interessiert und gschpannt, wia die "Einrichtung" künftig ausschaugn weard. Gscheite Leit seind schon johrelang, und mit seeehr "teira Begleitung" mit dem Thema befasst. Auf alle Fälle muass man auf die Pflaschterung a bsundas Augnmerk legn. So bequem wia möglich, bitte! Ka "Rumplpischte", wia in da Rosn- und Messinggasse. I, mit mein Rollata, möchts bequem hobn und a andre Weibaleit mit ihre feinen Patschelen. A Frau hat ma gsagt, dass net lei in die Einheimischn, sondan a in die Auswärtign insa "sidliches Flär" guat gfallt. Die transportablen Bluamenkischtln wearn woll net des Beschte sein. Lassts bittschen die Bluamenbeetlen, mir gfalln se. Und a poor Banklen warn a fein, zin "Lieb-burg-schaugn", aufn zum Fenschta von da Frau Bürgameischterin. Sie, als Architektin, weard woll wissn, was mir brauchn, gearn hättn, was lang haltet, nit zu viel koschtet, was schean is, was nit kritisiert weard, usw. usf.

 
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    soomanides
    vor 4 Jahren

    ...beim Lieb-burg-Schaugn - am Hauptplatz - kriag i allweil groaße Augn...

     
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Spanidiga
vor 4 Jahren

Der Lienzer Hauptplatz gehört multifunktional saniert...keine Frage...was das aber mit dem MZ und der anscheinend MONSTERBRÜCKE zu tun hat...bleibt ein Rätsel....🤔

 
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Kiew
vor 4 Jahren

Über die Inhalte kann man natürlich verschiedener Ansucht sein. Manche Dinge brauchen zur Durchsetzung etwas länger. Aber nach meiner Ansicht hat zumindest in letzter Zeit die Stadt Lienz Nägel mit Köpfen gemacht! Vielleicht sollte mancher zuerst das Produkt ansehen.

 
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Senf
vor 4 Jahren

diesen wunderwuzzi, den sich die vielen schreier für die aus ihrer sicht passende oder gewünschte platzumgestaltung gibt es nicht. es braucht ihn auch nicht, denn der lienzer hauptplatz muss MULTIFUNKTIONAL sein, wenn er belebt bleiben soll, was für das lienzer image prägend ist.

es bedarf meiner meinung daher nur wenige kosmetischen maßnahmen. auch fürs auge jener kritiker, die meist eh nur politisch motiviert sind (gertrude, koal, bergfex ...).

die mauer der blumeninsel ist ist längst fällig (aber bitte nicht mit holzlattln der architektur des 21. jhd!). hier könnten statt der vielen blumen mitten drin verweileinrichtungen platz finden. eine grafik des stadtplanes von lienz würde nicht schaden, ebenso ein kleiner, ebener sprühbrunnen.

was immer man an den granitsteinen auszusetzen hat, sie gehören zum gewohnten und gewachsenen platzbild und erfüllen die andforderungen, sie sollten aber schöner eingebettet werden. und der asphalt? könnte an zweckmäßigen bereichen bleiben, jedoch mit kleinflächigen umrahmungen, so verleitet er sogar radfahrer zum schnell fahren.

und wenn dann noch großzügig sein will, könnte man denanreinern zur fassadenerhaltung und pflege ihrer gebäude aus dem/einen stadterhaltungsfonds motivierende und zweckgebundene beiträge bereitstellen und damit solidarität beweisen.

es wäre schade, wenn man den stadtplatz nun grobklotzig (raumteiler, divers) ausstatten würde und damit den gesamtblick auf die die schönen häuserfassaden und schaufenster verstellen würde.

 
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    osttirol20
    vor 4 Jahren

    @senf, bitte sei doch etwas vorsichtiger mit deinen vorschlägen, da könnten die verantwortlichen noch auf dumme gedanken kommen, allein eine solche grafik des stadtplans würde vorsichtig geschätzt neuerliche 13.000 euro verschlingen und bei den ganzen ambitionierten planungen müsste der ja mindestens jährlich erneuert werden - kosten über kosten 😜

     
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    Gertrude
    vor 4 Jahren

    Warum bin ich kritisch, wenn ich die Situation beim Stadtsaal anspreche? Ein politischer Bürger war ich immer, werd ich immer bleiben. Leider sind das die wenigsten Menschen, daher kann sich die Politik auch alles erlauben.

     
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      Senf
      vor 4 Jahren

      @gertrude: ... stadtsaal anspreche?" ja haben sie, auch wenn sie damit versuchen, das eigentliche thema damit zu vermischen. ich frage mich, warum man mit allem unzufrieden ist und alles schlecht redet oder mies macht. wenn sie politik machen, dann bitte real unter den rahmenbedingungen, die eine kleine stadt wie lienz hat. alles andere ist parteipolitisch motiviert und bringt niemanden weiter.

      ich könnte es auch: was haben den die vorgänger huber, machne, oder hiebler trotz mehrheiten im GR weitergebracht? ja, schon einiges, aber sie haben in ihrer zeit auch keine berge versetzt, weil auch ihre budgets grenzen hatten und prioritär gearbeitet werden musste und das heute so notwendige umfahrungsprojekt lienz immer wieder aufgeschoben wurde.

      was ist denn am lienzer hauptplatz so schlimm, was stört denn im stadtsaal wirklich - auch wenn er etwas in die jahre gekommen ist, was ist den laufend am halbfertigen mobilitätszentrum auszusetzen, oder am drausteg, der in kürze realisiert wird? an der raumordnung oder flächenwidmung arbeiten angeblich nur dilettanten, die den "schiachsten Talboden" gestaltet haben, so kürzlich ein frustrierter und argumenteloser zuzügler.

      lienz ist ein liebliches städchen mit besonderem flair und lebensqualität, das übers jahr von abertausenden gästen besucht und bestaunt wird. wer anderes behauptet, sollte sich mit ranzen und spornstab auf reise begeben und die reale welt kennenlernen. das meine ich als nichtlienzer, der stolz auf sein bezirksstädchen ist - auch wenn fehlerchen passieren

      gertrude, sei nicht so negativ, mach ehrliche politik!

      @osttirol20; nett von dir! ich meinte mit grafik sogar ein stadtrelief samt isel und drau als brunnenvariante in pultform, aber bitte nicht verkünstelt, es sollte der orientierung dienen 😜

       
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Nasowas
vor 4 Jahren

Zuerst wird das Mobilitätszentrum mit Monsterbrücke gebaut! Wie es vor bzw hinter dem MZ weitergeht, ist man offensichtlich nach wie vor total überfragt. Jeder private Bauherr muss ein Gesamtkonzept vorlegen, unsere Stadtgemeinde offensichtlich nicht! Man munkelt , abgeschirmt von der Bevölkerung, im stillen Kämmerlein, sprich Gemeindestube, vor sich hin und ist ratlos. Eine Studie jagt die nächste - kostet ja nichts! Wie wäre es eigentlich mit einer Bürgerbeteiligung wie es in anderen Städten üblich ist???? Rechtzeitig zur nächsten Wahl wird dann hoffentlich alles fertig sein und man kann sich feiern lassen! Vielleicht gibt es bis dahin auch einen erneuerten Drausteg?

 
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    wolfgangwien
    vor 4 Jahren

    Ja!!! Eine große Bürgerbeteiligung würde ich für Lienz einmal gut finden.

     
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Gertrude
vor 4 Jahren

Stadtsaal und Nordschule als Ausrede immer wieder zu erwähnen, nervt mittlerweile auch. Der Stadtsaal dämmert vor sich hin, unästhetisch und dreckig. Wir Bürger warten auf Sanierung.

 
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    Stefi
    vor 4 Jahren

    Lienzer Sparkasse verkaufen dann ist für vieles plötzlich Geld vorhanden: Hauptplatz, Stadtsaal, Nordschulen, Eislaufplatz, Sanierung Altbau Altenheim, usw. Aber Lienzer Sparkasse schnell verkaufen, jetzt kann noch ein guter Erlös erzielt werden; die nächste Finanzkrise kommt bestimmt, der Verkaufspreis passt dann nicht mehr.

     
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      anton2009
      vor 4 Jahren

      Nur zur INFO: die Lienzer Sparkasse gehört nicht der Stadt Lienz!

       
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gf
vor 4 Jahren

Wir wissen nicht, was wir wollen - aber das mit voller Kraft!

 
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Koal
vor 4 Jahren

😝Liegen sicher schon 100te von Plänen irgendwo in den verstaubten Schubladen der Lienzer Gemeindestube. Wieviel Architekten müssen noch weiter "saniert" werden. Langsam wird die intervallmäßige "Planung" der Möchtegern-Architekten lächerlich - aber vor allem teuer. Macht endlich mal "Nägel mit Köpfen" und verwirklicht einen der vielen "Zeichnungen". Ach jaaaa, es fehlt bei allen Plänen eine Bronzestatue von BMin Liz ! Bin dafür - die muß einfach sein - ca. 5 m hoch und 3 Tonnen schwer. Dann ist der Platz perfekt !!!! .... Hi, hi, ....

 
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osttirol20
vor 4 Jahren

Was wird aus dem Hauptplatz von Lienz?

Gute Frage, was auf jeden Fall bleibt sind zwei weitere teure und nicht umgesetzte Zeichnung.

Wie alle paar Jahre, heißt es auch heuer wieder, außer Spesen nix gewesen. Man hätte das ganze Geld, welches diese ganzen Planungen bereits verschlungen haben, aktuell und zukünftig noch kosten werden, doch deutlich sinnvoller in den Platz investieren können.

 
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bergfex
vor 4 Jahren

Schön geredet Frau Blanik. Um das Geld , das die bisherigen Planungen ohne irgendeine Umsetzung verschlungen haben , hätte man schon einen Teil saniert.

 
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