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Fleischkennzeichnung: Steueranreiz oder Pflicht?

LK-Präsident Moosbrugger und die Tiroler Grünen fordern Herkunftsangaben in der Gastronomie.

Die Debatte rund um die Herkunftsbezeichnungen von Fleisch reißt nicht ab. Nun hat sich der Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger zu dieser Thematik gegenüber der TT geäußert. Er fordert „weniger Gütesiegel, dafür mehr Klarheit bei den Rohstoffen“ und kritisiert das AMA-Gütesiegel als „verwässert“. Außerdem appelliert er an die Politik für eine steuerliche Entlastung von regionalen Produkten und eine Anhebung der Steuersätze bei allem, was die Umwelt und die Natur belastet. Auch in der Gastronomie befürwortet der Bauernvertreter eine Kennzeichnungspflicht. Moosbrugger könnte sich hier die derzeit geltenden Steuersenkungen längerfristig für jene Betriebe vorstellen, die die Herkunft der verarbeiteten Produkte angeben. Gefordert sieht Moosbrugger Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Der Landtagsabgeordnete Georg Kaltschmied begrüßt die Vorschläge des LK-Präsidenten, geht in seinen Forderungen allerdings noch weiter: „Wir sollten nicht noch ein Anreizsystem setzen, sondern die Kennzeichnung verpflichtend durchsetzen. Denn der Aufwand für WirtInnen ist gering und der Mehrwert so groß, dass es hier wirklich keine zusätzlichen Steuerzuckerln benötigt“, so der Grüne. Außerdem fordert er eine Kostenwahrheit beim Transport: „Erst wenn die Kosten auf der Straße 1:1 eingepreist werden müssen, werden die Billigtransporte von Fleisch durch halb Europa zurückgehen. Eine Co2 Bepreisung sollte also ein Kernanliegen der Landwirtschaftskammer sein“, so Kaltschmied.

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2 Postings

wolf_C
vor 4 Jahren

eine futterkennzeichnung wäre richtig und wichtig, die meisten viecher europas werden ja mit gen-soja aus übersee bedient, das siegel schweigt dazu recht laut; ohne futter aus übersee gäbe es bei uns in Europa zu wenig zu essen ...

 
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thohai
vor 4 Jahren

Was "freiwillige Selbstbeschränkungen" in der Wirtschaft bisher bewirkt haben ist - realistisch betrachtet - recht schnell aufgezählt: Hauptsächlich die Verhinderung gesetzlich verbindlicher Regeln ...

Angeblich sollen sogar gesetzliche Bestimmungen nicht immer eingehalten werden...

Herkunftsbezeichnungen gaukeln häufig etwas vor, denn meist ist nur der letzte Verarbeitungsschritt dafür ausschlaggebend, "woher" etwas kommt, unter Umständen reicht schon die Verpackung allein ...

Die Zertifizierungen (=Gütesiegel) in der Lebensmittelbranche sind so vielfältig wie ihre Schöpfer: Jede Handelskette schafft mit großem Aufwand und geschickter Werbung und Kommunikation ihr "eigenes" Bio-Label, ihre eigenen Billiglinie usw.

Konsument*innen bleiben da zwangsläufig auf der Strecke! Wie soll sich da jemand einen Überblick verschaffen? Kann es sein, dass das beabsichtigt ist?

 
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